Tour de France: Australier siegt im Spurt - Jan Ullrich geht es besser.

Namur. Zweite Schlappe für Alessandro Petacchi und Erik Zabel: In überlegener Manier hat der Australier Robbie McEwen den Topstars Alessandro Petacchi und Erik Zabel beim zweiten Massensprint der 91. Tour de France die Schau gestohlen. Der 32-Jährige machte seinen insgesamt vierten Tour-Tagessieg im Finale der zweiten Etappe über 197 km von Charleroi nach Namur vor Norwegens Meister Thor Hushovd und Jean-Patrick Nazon (Frankreich) perfekt. Wie am Vortag landete Danilo Hondo (Cottbus) vom Team Gerolsteiner auf dem vierten Rang, Zabel (Unna) kam als Siebter einen Platz vor seinem italienischen Erzrivalen Petacchi an. "Alles orientiert sich an Petacchi.

Das Gelbe Trikot übernahm Hushovd vom Schweizer Prologsieger Fabian Cancellara. Der Skandinavier ("Mein Ziel für Paris bleibt Grün") hat nun acht Sekunden Vorsprung auf Cancellara und 17 vor McEwen. Lance Armstrong ist 18 Sekunden zurück Vierter vor dem Berliner Jens Voigt (23). Jan Ullrich kam als 38. im Hauptfeld an, er liegt nun als 17. in der Gesamtwertung 33 Sekunden zurück.

Für die Topfavoriten war es ein ruhiger Tag. Völlig gelöst war Armstrong schon am Morgen im Hotel zu sehen, als er 45 Minuten lang Rührei und Müsli als Frühstück zu sich nahm. Der mit leichtem Schnupfen in die Tour gestartete Ullrich fühlt sich inzwischen besser: "Alles halb so schlimm", sagte der Tour-Sieger von 1997, der weiter mit natürlichen Heilmitteln behandelt wird. "Die Erkältung ist im Abklingen. Das geht jetzt von Tag zu Tag schneller", meinte Teamarzt Stefan Voigt. "Ich bin froh, dass ich heil durch die ersten Tage gekommen bin", sagte Ullrich am Ziel. Das war auch für Teamchef Walter Godefroot die Hauptsache: "Man muss sich voll konzentrieren, weil alle noch sehr nervös sind." Wieder gab es mehrere Stürze, den letzten auf der Zielgeraden.

Nach der ersten kleinen Bergwertung hatte sich eine sechsköpfige Gruppe abgesetzt, in der auch Sebastian Lang vom Team Gerolsteiner vertreten war. Der Erfurter holte mit seinen Fluchtkollegen binnen einer Stunde rund fünf Minuten Vorsprung heraus. 23 km vor dem Ziel endete der 164 km lange Ausflug.

Pech hatte der Italiener Gian-Matteo Fagnini vom Team Domina Vacanze des Exweltmeisters Mario Cipollini. Die ehemalige "Lokomotive" von Zabel bei Telekom wurde nach einem Sturz rund 35 km vor dem Ziel mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus gebracht. Erster Ausfall der Tour war zuvor der Australier Nick Gates vom Rennstall Lotto-Domo. Er hatte nach einem Sturz auf der ersten Etappe das Zeitlimit um rund fünf Minuten überschritten. Damit sind noch 186 Fahrer im Rennen.