Lukrativ sind Fonds in den USA, Kanada und den Niederlanden

Vor zwei Jahren waren bei ausländischen Immobilienfonds Anlagen in den USA und Kanada noch ein Geheimtipp. Jetzt werden sie immer mehr von Anlegern nachgefragt. Durch die Doppelbesteuerungsabkommen sind die Erträge nahezu steuerfrei - ein Grund für das Interesse an den Fonds. Außerdem sind die Laufzeiten von fünf bis zehn Jahren (statt in anderen Ländern 15 bis 20 Jahre) überschaubar und deshalb reizvoll. Die unabhängige Finanz- und Vermögensexpertin Marion Weichert-Prinz rät Anlegern, bei USA-Fonds auf Risikostreuung zu achten. "Es ist wichtig, dass es sich nicht nur um eine einzelne Immobilie handelt, sondern um mehrere Standorte und mehrere Objekte in einer guten Lage mit einem Branchenmix und damit vielen Mietern." Außerdem sollten Anleger ausschließlich bei Initiatoren kaufen, die lange und erfolgreich am Markt tätig sind. Die Immobilien dürften nicht überteuert eingekauft worden und die Mieten müssten realistisch sein. Denn nur solide Objekte - beispielsweise ein Gesundheitszentrum, Banken in einer mittelständischen Gemeinde oder Geschäftszentren mit vielen Branchen - könnten gewinnbringend verkauft werden. Zu bedenken sei auch das Risiko des Dollarkurses. "Es gibt aber Fonds, die dieses Risiko absichern. " Der Anleger erhält dann seinen Anteil zum gleichen Kurswert zurück. Der Anbieter behält dafür einen Teil des Überschusswertes. Eine weitere Absicherung sei die Notfallrücknahmegarantie. Der Anleger erhält damit ein verbrieftes Rückgaberecht, beispielsweise für Situationen wie Arbeitslosigkeit oder Scheidung. Weil in den USA für jedes Bundesland eine ausländische Steuererklärung zu machen sei, rät Weichert-Prinz, sich "nur Initiatoren zu suchen, die diese Steuererklärungen mit anbieten." Der Service koste etwa 100 bis 150 Dollar. Auch sollten sich Anleger nicht vor längeren Laufzeiten scheuen. Die Fonds könne man durch ihre Erträge als interessante Immobilienrente ansehen. Auch die hierzulande bekannteren Hollandfonds gelten auf Grund stabiler Erträge und gering versteuerter Ausschüttungen nach wie vor als gute Anlage. Das Hamburger Bankhaus Wölbern & Co. etwa bietet derzeit mit "Holland 47" einen weiteren geschlossenen Immobilienfonds an. Es handelt sich dabei um ein neues Bürogebäude in Alphen, einer laut Bank-Direktorin Petra Vogts "besonders dynamisch wachsenden Wirtschaftsregion". Das Gebäude ist auf mindestens 12,5 Jahre fest vermietet.