Sparen und vorsorgen - Lebensversicherungen sind eine Alternative

Die Kapitallebensversicherung ist mit Abstand das Altersvorsorgeinstrument Nummer eins in Deutschland - auf Grund der unsicheren Rentenlage mehr denn je. Der schlechte Kapitalmarkt veranlasste viele Versicherungen, ihre Renditen auf den Mindestprozentsatz von 3,25 zurückzuschrauben. Lohnt sich da überhaupt noch ein Abschluss, und wenn ja, für wen? "Wir sprechen hier von einer Absenkung in einem Zeitraum von drei bis vier Jahren", sagt Heinz-Gerhard Wilkens, Sprecher der Hanse-Merkur. Auf die gesamte Laufzeit der Versicherung werde sich die Verringerung der Überschussbeteiligung kaum auswirken. Daher sei die Kapitallebensversicherung nach wie vor eine sichere Altersvorsorge. Die Mischform zwischen Sparplan und Versicherung lohnt sich jedoch nicht für jeden. "Ein Single, der weder heiraten noch Kinder bekommen möchte, braucht nicht den Todesfallschutz für Hinterbliebene, so wie er in der Lebensversicherung vorgesehen ist", erklärt Karsten Schmithals von der Alten Leipziger. "Für ihn lohnt sich eher eine Rentenversicherung und ein Schutz gegen Berufsunfähigkeit." Eine Lebensversicherung mache dann Sinn, wenn eine Familie abgesichert werden müsse. Die monatlich oder jährlich gezahlten Beiträge legt der Versicherer zum Großteil Gewinn bringend an. Rund zehn bis 15 Prozent der Beiträge fließen in den Todesfallschutz. Stirbt der Versicherte, erhalten die Angehörigen eine fest vereinbarte Summe. Für eine Familie allerdings, die sich hoch verschuldet hat, beispielsweise durch einen Hausbau, reicht der Versicherungsschutz aus der Kapitallebensversicherung nicht aus. "Hier ist eine Risikolebensversicherung ratsam, die ohne Kapitalanhäufung den Todesfallschutz sichert", empfiehlt Wolfgang Kaden, Leiter der Marketingabteilung der Stuttgarter Leben. Im Vergleich zu der hohen Versicherungssumme sind hier die Beiträge wesentlich niedriger als bei einem gleichen Versicherungsschutz in der Kapitallebensversicherung. Im hohen Verschuldungsfall rät auch die Verbraucher-Zentrale Hamburg zur Risikolebensversicherung, spricht sich aber gegen Kapitalversicherungen aus. Sprecherin Edda Castello argumentiert: "Die Abschlusskosten sind sehr hoch, die langen Laufzeiten bis zu 30 Jahren lassen keine Flexibilität auf geänderte Lebensumstände zu und auch die Rendite ist viel schlechter als berechnet. Am Ende kommen selten über fünf Prozent heraus." Eckard Marten, Sprecher der Allianz Leben, sieht das anders: "Keine andere sichere Kapitalanlage wirft soviel ab wie die Lebensversicherung." Er räumt jedoch ein: "Die Abschlusskosten sind zwar hoch, aber wir tragen damit das Risiko des Todesfalls. Im Endeffekt werden jedoch die Kosten durch den Zinseszinseffekt über die lange Laufzeit, in der hohe Summen angespart werden, mehr als kompensiert." Um hohe Verluste bei einer vorzeitigen Kündigung auszuschließen, rät Schmithals, schlechte Zeiten mit einzuplanen. Der Sparer sollte nicht an sein monatliches Limit gehen. Am Ende der Laufzeit hat der Sparer die Wahl, das Geld entweder in Raten als monatliche Rente zu erhalten, oder den vollen Betrag einmalig zu kassieren.