Untervorsorgt: Frauen kümmern sich zu wenig um private Rente

Das Thema Altersvorsorge wird von vielen Frauen nicht genügend beachtet. Viele informieren sich zu wenig darüber, wieviel sie erhalten werden, und investieren auch deutlich zu wenig. Diese Problematik hat auch das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung erkannt und eine Anzeigenkampagne mit dem provokanten Slogan herausgebracht: "Verliebt, verlobt, verheiratet - reicht ihnen das als Altersvorsorge?" Die Autorin Barbara Bierach hat versucht, dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Ihr Fazit: Frauen haben in Hinsicht auf Geld und Konsum andere Prioritäten als Männer. Zwar lässt sich argumentieren, dass sie selbst bei gleicher Arbeit weniger Geld verdienen, und schon durch diese Diskriminierung weniger Spielraum haben, ausreichend vorzusorgen. Das sei aber nur die eine Hälfte der Argumentation, meint Bierach, denn Frauen würden auch deutlich mehr konsumieren: "Das Wichtigste im Leben einer Frau scheint es zu sein, geliebt zu werden", sagt die Autorin. "Daraus resultiert eine hohe Bereitschaft, sich zu schmücken, und dafür entsprechend Geld auszugeben." Ein weiterer Aspekt sei, dass Frauen sich von irrationalen Motiven leiten ließen. Das Thema Alter werde von ihnen gern insgesamt verdrängt: "Die Sozialwissenschaftlerin Stefanie Wahl hat sich mit dem Thema beschäftigt", so Bierach. "Frauen verdrängen das Alter, weil sie damit Unattraktivität und Einsamkeit verbinden. Männer sind in ihrem gesamten Anlageverhalten einfach rationaler", sagt Bierach. Letztlich, das räumt aber auch Bierach ein, bleibe das Verhalten der Frauen rätselhaft: "Frauen finden Geld durchaus sexy, Geldanlage aber langweilig." Der beste Beweis sei, dass Sparbuchbesitzer meist Frauen seien, während Männer mehr in Aktien investierten. Ihr Appell an die Frauen: "Sie müssen bereit sein, wirklich Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Denn Abhängigkeit endet oft mit Missachtung."