Normalerweise habe ich es ja nicht so sehr mit Männern. Aber ein Adeliger macht mich schwach: der Principe Siciliano, der sizilianische Prinz. Als Rebsorte ist er eigentlich eine Sie, die Nero d'Avola heißt. Als Capo Soprano kommt er, gerade mal zwei Jahre alt und im besten Sinne billig aus Fulgatore/Erice daher. Rubinrot, reinsortig, rassig, quasi mit Sonne im Glas und ganz viel Geschmack nach süditalienischem Spätsommer. Heidel- und Brombeeren kann man zwar auch hierzulande riechen, aber den fast rosinenartig reifen Geschmack von Weinbeeren kriegt im Norden keiner hin. Wohl aber die würzigen Käse, die Steaks und Lammkeulen und das (Wild-)Gulasch, die so gut zu dem feinen und unkomplizierten Stöffchen schmecken.

>> 2005 Capo Soprano Nero d'Avola von Fazio, u. a. für 5,95 bei Weinselection (Bus 176, 276), Lemsahler Landstraße 195 (Lemsahl-Mellingstedt), T. 60 76 11 58;