Dem RKI zufolge sollten unter anderem maximale Kontaktbeschränkungen mit sofortiger Wirkung eingeleitet werden. Mehr im Corona-Blog.

  • RKI fordert mit sofortiger Wirkung strengere Maßnahmen
  • Forscher weisen Omikron in Münchner Abwasser nach
  • Die Corona-Zahlen sinken erneut in Deutschland
  • An diesem Dienstag gibt es einen neuen Corona-Gipfel
  • Justizminister Marco Buschmann will alles dafür tun, einen erneuten Lockdown zu verhindern
  • In Sachsen-Anhalt haben erneut Tausende Menschen gegen die Corona-Politik protestiert

Berlin. Bund und Länder treffen sich am heutigen Dienstagnachmittag erneut zu einem Corona-Gipfel. Es deutet sich an, dass die Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene verschärft werden könnten. Zuvor hatte der von der Bundesregierung neu eingesetzte Corona-Expertenrat Kontaktbeschränkungen empfohlen.

Der Druck auf die Bundesregierung zu handeln hatte angesichts der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante in anderen Ländern zugenommen. Zwar ließ sich in Deutschland bei den Corona-Zahlen zuletzt ein Abwärtstrend beobachten, doch Experten gehen davon aus, dass die neue Mutante die Situation auch in Deutschland schon bald verschärfen wird.

Lesen Sie hier: Alle aktuellen Entwicklungen vom Corona-Gipfel.

Wegen der aktuellen Entwicklung ist auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) alarmiert – und befürchtet eine fünfte Corona-Welle durch Omikron. Auch ein milderer Krankheitsverlauf würde "keinen Unterschied machen", so Lauterbach. Experten befürchten, dass viele Ansteckungen nicht nur das Gesundheitssystem belasten, sondern dass infizierte Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur wie Polizei, Feuerwehr, Müllabfuhr das gesamte gesellschaftliche Leben in Chaos stürzen könnte.

Corona: RKI meldet aktuelle Zahlen

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 306,4 an (Vortag: 316,0). Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 375,0 (Vormonat: 372,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 23.428 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 30.823 Ansteckungen. Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick

Corona-News von Dienstag, 21. Dezember: Kontaktbeschränkung, Sperrstunde und Tanzverbot in Hamburg ab 24.12.

13.22 Uhr: Angesichts der sich rasch ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus werden in Hamburg bereits zu Weihnachten die Kontakte auch für Geimpfte und Genesene eingeschränkt. Nur noch maximal zehn Personen dürften privat zusammentreffen, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag nach einer Sitzung des rot-grünen Senats. Ausgenommen von der Kontaktbeschränkung sind Kinder unter 14 Jahren.

Außerdem würden Tanzveranstaltungen ab dem 24. Dezember untersagt. Das Tanzverbot kommt faktisch einer Schließung von Clubs und Diskotheken gleich. Für die Gastronomie wird es zudem eine Sperrstunde von 23 Uhr an geben. Eine Ausnahme ist für den Neujahrsmorgen geplant. Dann dürfen Kneipen, Gaststätten und Bars bis 1 Uhr geöffnet bleiben.

Kretschmann fordert weitere Kontaktbeschränkungen - Kritik an Scholz

13.04 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat angesichts der sehr ansteckenden Omikron-Variante schnell schärfere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus gefordert. Das Impfen sei wichtig, reiche aber nicht aus - private Kontakte müssten reduziert werden, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart kurz vor der Bund-Länder-Schalte zur Pandemie.

Kretschmann forderte auch die erneute Ausrufung der sogenannten epidemischen Lage nationaler Tragweite durch den Bundestag. "Was muss noch passieren, damit die ausgerufen wird?", fragte er. Die Länder bräuchten den ganzen Instrumentenkasten im Kampf gegen das Virus. Das ewige Nachjustieren werde der Gesamtlage nicht gerecht. "Ich werde von Scholz Führung bestellen", sagte er mit Blick auf den neuen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Auch einen Lockdown könne man nicht ausschließen.

RKI empfiehlt "maximale Kontaktbeschränkungen" ab sofort

12.34 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland "maximale Kontaktbeschränkungen". Diese sollten "sofort beginnen" und bis zunächst Mitte Januar gelten, wie das RKI am Dienstag auf Twitter schrieb.

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EU-Impfnachweise ohne Booster künftig nur noch neun Monate gültig

12.18 Uhr: Ohne Booster sind EU-Impfzertifikate künftig spätestens neun Monate nach der Grundimmunisierung ungültig. Die Entscheidung tritt am 1. Februar in Kraft, wie die EU-Kommission am Dienstag mitteilte. Theoretisch können die EU-Länder noch ein Veto einlegen, was aber als so gut wie ausgeschlossen gilt, da die Regelung laut Kommissionssprecher mit den Staaten abgestimmt wurde.

Omikron-Ausbreitung: Thailand verschärft wieder die Einreiseregeln

12.11 Uhr: Schlechte Nachrichten für Touristen, die in den nächsten Wochen einen Thailand-Urlaub geplant haben: Die Regierung hat wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus die Einreiseregeln zumindest vorübergehend wieder verschärft. Das quarantänefreie "Test&Go"-Modell, wonach vollständig geimpfte Touristen seit November bei der Einreise nur noch einen PCR-Test machen und dann eine Nacht in ihrem Hotel auf das Ergebnis warten müssen, werde ab sofort für zwei Wochen ausgesetzt, sagte Ministerpräsident Prayut Chan-o-chan am Dienstag nach einer Dringlichkeitssitzung der Regierung.

Forscher weisen Omikron in Münchner Abwasser nach

11.45 Uhr: Ein Forscherteam unter der Leitung des Tropeninstituts am LMU-Klinikum München hat im Abwasser der bayerischen Landeshauptstadt die Omikron-Variante des Coronavirus nachgewiesen. Das berichtet unter anderem "Süddeutsche Zeitung". Demnach seien die Proben bereits am 7. und 10. Dezember entnommen worden. In fünf der sechs entnommen Proben sei Omikron nachgewiesen worden. In älteren Proben bis zum 3. Dezember sei die Virusvariante noch nicht nachweisbar gewesen.

Andreas Wieser, Facharzt für medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, hält den Befund für "besorgniserregend", weil Omikron in die Bevölkerung gespült worden sei. "Nun ist das Ganze nicht mehr zu stoppen und wird uns Weihnachten und danach noch richtig erwischen", zitiert ihn die "Süddeutsche Zeitung".

Die Abwasseranalyse und der Nachweis des Virus im Abwasser mithilfe spezieller PCR-Tests und Genomsequenzierung dienst als Frühwarnsystem für die Erkennung von Krankheitserrregern und deren Verbreitung. Der aktuelle Befund aus München zeige, dass die Omikron-Variante offenbar schon viel früher viel weiter verbreitet war als bislang angenommen.

Bundesverfassungsgericht kündigt Entscheidung zur Triage an

11.17 Uhr: Das Bundesverfassungsgericht veröffentlicht am kommenden Dienstag (28. Dezember) eine Entscheidung zur sogenannten Triage in der Corona-Pandemie. Das kündigte das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe am Dienstag auf seiner Internetseite an. Geklagt haben neun Menschen mit Behinderungen und Vorerkrankungen. Sie befürchten, bei einer Überlastung der Intensivstationen aufgrund ihrer statistisch schlechteren Überlebenschancen aufgegeben zu werden. Mit ihrer Verfassungsklage wollen sie erzwingen, dass der Gesetzgeber die Entscheidungskriterien vorgibt. (Az. 1 BvR 1541/20)

Das Wort Triage stammt vom französischen Verb "trier", das "sortieren" oder "aussuchen" bedeutet. Es beschreibt eine Situation, in der Ärzte entscheiden müssen, wen sie retten und wen nicht - zum Beispiel, weil so viele schwerstkranke Corona-Patienten in die Krankenhäuser kommen, dass es nicht genug Intensivbetten gibt.

Novavax sorgt für große Hoffnung bei Experten

11.12 Uhr: Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Wolf-Dieter Ludwig, hofft, dass der von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zur Zulassung empfohlene Proteinimpfstoff von Novavax gegen das Coronavirus Impfskeptiker überzeugt. Die vorliegenden Studien zu Novavax umfassten Datensätze von etwa 40.000 Menschen aus den USA und Mexiko, sagte der Arzneimittelexperte am Dienstag im RBB-Inforadio. Die Wirksamkeit liege in der Größenordnung von 90 Prozent.

Dabei handele es sich aber um eine "relative Wirksamkeit", betonte der Arzneimittelexperte. Der Impfstoff sei gegen die Corona-Varianten von Alpha, Beta und Delta sehr wirksam, sagte Ludwig. Gravierende Nebenwirkungen seien "sehr selten" aufgetreten. Bezüglich der Omikron-Variante gebe es aber noch keine Daten. Ludwig vermutet, dass die Firma Biontech bis März 2022 einen angepassten mRNA-Impfstoff gegen die Omikron-Variante entwickelt haben wird. Ludwig ist Mitglied im Management-Board der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA).

Holetschek will keine Maßnahmen gegen Omikron ausschließen

10.56 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat vor der Bund-Länder-Runde zu neuen Corona-Auflagen davor gewarnt, auf bestimmte Maßnahmenverschärfungen von vornherein zu verzichten. "Im Moment ausschließen kann man, wenn man ehrlich ist, auf Dauer noch gar nichts", sagte der CSU-Politiker am Dienstag im Deutschlandfunk. "Man muss für die Zukunft alles offenhalten." Niemand wisse, was mit der befürchteten Omikron-Welle noch alles auf Deutschland zukomme. "Dieses Virus hat eine große Wucht", sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz. "Ich glaube, wir müssen uns bewusst machen, es ist nach wie vor eine epidemische Notlage."

Katalonien will wegen Corona öffentliches Leben wieder einschränken

10.30 Uhr: Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona hat angesichts schnell steigender Corona-Zahlen wieder strenge Beschränkungen des öffentlichen Lebens angekündigt. So sollten Clubs, Bars und Discos geschlossen werden, nächtliche Ausgehbeschränkungen zwischen 1 Uhr und 6 Uhr gelten und die Auslastung von Gaststätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie die Zahl der Teilnehmer an privaten Treffen begrenzt werden, teilte die Regionalregierung der autonomen Gemeinschaft im Nordosten Spaniens mit. Diese Maßnahmen sollten am Freitag für zunächst 15 Tage in Kraft treten. Der Oberste Gerichtshof Kataloniens muss den Plänen allerdings noch zustimmen.

Söder verlangt rasches Signal für Impfpflicht

10.13 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat von der Bundesregierung ein rasches Signal für eine Impflicht verlangt. "Wir bräuchten jetzt dringend auch ein rasches Signal für die Impfpflicht", sagte der CSU-Politiker am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Wenn der Expertenrat von einer dramatischen Lage spreche, zugleich aber vor allem nur über neue Kontaktbeschränkungen gesprochen werde, passe dies nicht zusammen. "Es macht jetzt keinen Sinn, bei fallenden Zahlen jetzt die Panik auszurufen", sagte Söder. Dennoch müssten Bund und Länder heute Klarheit schaffen, was wirklich nötig sei, einer neuen Corona-Welle durch die Omikron-Variante zu begegnen.

"Wenn Omikron tatsächlich weniger schwere Verläufe hat, dann muss sich das auch in den Maßnahmen ein Stück weit wiederfinden", sagte Söder. "Wir müssen zunächst erstmal eine genaue Einschätzung bekommen, wie gefährlich Omikron genau ist, wie es sich auswirkt auf die Krankenhäuser", sagte er. In dem Papier des Corona-Expertenrats der Bundesregierung vom Sonntag heißt es dazu: "Aufgrund des gleichzeitigen, extremen Patientenaufkommens ist eine erhebliche Überlastung der Krankenhäuser zu erwarten - selbst für den wenig wahrscheinlichen Fall einer deutlich abgeschwächten Krankheitsschwere im Vergleich zur Delta-Variante."

Markus Söder.
Markus Söder. © Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Bätzing zu Müllers Verschwörungsmythen: "Das geht gar nicht"

9.53 Uhr: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat die von Kardinal Gerhard Ludwig Müller verbreiteten Verschwörungsmythen zu Corona verurteilt. "Ich muss sagen, da sind abstruse Ansichten dabei, die Spaltung befördern", sagte der Limburger Bischof der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag). "Ich teile seine Auffassung nicht und finde seine Wortwahl absolut unpassend. Das geht gar nicht." Müller hatte in einem Interview davon gesprochen, dass hinter Maßnahmen gegen die Pandemie eine finanzkräftige Elite stecken würde. "Leute, die auf dem Thron ihres Reichtums sitzen", nutzen laut Müller jetzt ihre Chance. Sie versuchten, "die Gelegenheit zu nutzen, die Menschen jetzt gleichzuschalten, einer totalen Kontrolle zu unterziehen, einen Überwachungsstaat zu etablieren". Solche Formulierungen kommen schon lange in Verschwörungsideologien vor und wurden zuletzt auf die Corona-Pandemie übertragen.

Brasilien lässt nur noch Geimpfte und Genesene ins Land

9.36 Uhr: Brasilien lässt ab sofort nur noch gegen das Coronavirus geimpfte und von einer Infektion genesene Menschen ins Land. Darüber hinaus ist ein negativer Test vorzulegen, wie aus einem am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Erlass der Regierung hervorgeht. Demnach muss der Impfnachweis etwa vor dem Einsteigen bei der zuständigen Fluggesellschaft vorgezeigt werden. Damit folgt die Regierung, die eine solche Einreisebedingung zunächst abgelehnt hatte, einer Entscheidung des Obersten Gerichts in Brasília. Die Gesundheitsüberwachungsbehörde Anvisa hatte die Maßnahme ebenfalls empfohlen.

Biden hatte Corona-Kontaktfall an Bord der Air Force One

7.45 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat Kontakt zu einem später positiv auf das Coronavirus getesteten Teammitglied des Weißen Hauses gehabt. Es handle sich um jemanden aus der mittleren Stabsebene, teilte das Weiße Haus am Abend (Ortszeit) mit. Die Person habe am Montagmorgen ein positives Testergebnis erhalten und nicht regelmäßig Kontakt zu Biden, am Freitag aber etwa 30 Minuten in seiner Nähe an Bord der Air Force One verbracht. Die Symptome seien erst am Sonntag aufgetreten, so Sprecherin Jen Psaki.

Mit 79 Jahren gehört Biden schon rein altersmäßig zu einer Risikogruppe. Er sei zuletzt am Sonntag und am Montag negativ auf das Coronavirus getestet worden, so Psaki. Ein neuer Test sei für Mittwoch geplant. Biden werde an seinem Programm für die kommenden Tage festhalten und sich nicht isolieren, da er vollständig geimpft sei. Biden hat für Dienstag unter anderem eine Ansprache zu Omikron geplant.

Biden: Ungeimpften droht
Biden: Ungeimpften droht "Winter mit schwerer Krankheit und Tod"

Polizei: 13 Einsatzkräfte bei Corona-Demo in Mannheim verletzt

7.43 Uhr: Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen während einer unangemeldeten Demonstration gegen Corona-Maßnahmen sind in Mannheim nach Polizeiangaben 13 Einsatzkräfte verletzt worden. Demnach hatten die Protestierenden das Versammlungsverbot ignoriert und Widerstand geleistet, als die Ordnungskräfte ihren Aufzug beenden wollten. Einer der Beamten sei ins Krankenhaus gebracht worden. Wegen der Angriffe seien 13 Personen festgenommen worden, hieß es weiter. Geprüft werde, ob ein Demonstrant einem Haftrichter wegen Körperverletzung vorgeführt werden könne. Weitere 131 Menschen seien wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz angezeigt worden. Auch in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) gab es einen Protest mit 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Einsatzkräfte, von denen zwei verletzt worden seien. Weitere Demonstrationen etwa in Heidelberg verliefen friedlich. Die Versammlungen waren nicht angemeldet.

Intensivmediziner: Omikron wird in wenigen Wochen dominieren

7.31 Uhr: Intensivmediziner stellen sich derzeit darauf ein, dass die Omikron-Variante des Coronavirus bereits in wenigen Wochen in Deutschland dominieren wird. "Wir sind uns relativ sicher, dass Omikron etwa Mitte bis Ende Januar die dominierende Variante in Deutschland sein wird", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der "Rheinischen Post" (Dienstag). Da man aktuell noch zu wenig über diese Virusvariante wisse, müsse man Studien aus dem Ausland studieren, die Entwicklung der Inzidenzen "engmaschig beobachten" und die Lage sondieren.

Gleichzeitig warnte Marx vor einer Überlastung der Intensivstationen und des dort arbeitenden Personals. Aktuell sinke die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen in Deutschland zwar wieder leicht, sagte Marx auch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er gab aber auch zu bedenken: "Die Auslastung ist weiterhin sehr hoch, die Arbeitsbelastung noch höher, die psychologische Belastung der Teams geht schon teilweise sehr an das Menschenmögliche. Denn die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen sinkt gerade auch, weil sehr viele Patienten versterben." Das sei für die Teams sehr schwer zu ertragen, sagte Marx.

Omikron in USA nun vorherrschende Variante Anteil bei 73 Prozent

7.25 Uhr: Omikron hat sich in den USA binnen kurzer Zeit zur vorherrschenden Corona-Variante entwickelt. Schätzungen zufolge entfielen rund 73 Prozent der Corona-Fälle in der vergangenen Woche auf Omikron, wie aus Daten auf der Webseite der US-Gesundheitsbehörde CDC am Montag hervorging. Dabei handelt es sich um einen sprunghaften Anstieg - noch in der Woche zuvor waren es schätzungsweise lediglich rund 12,6 Prozent gewesen. Die Gesundheitsbehörden hatten diese Zahl zunächst auf rund 3 Prozent beziffert - nach weiteren Sequenzierungen liegt diese Schätzung inzwischen aber höher. Omikron hat somit Delta, die zuvor vorherrschende Variante, auf den zweiten Platz verdrängt. Delta machte den CDC-Schätzungen zufolge zuletzt noch etwa ein Viertel der Fälle aus. In manchen Bundesstaaten ist Omikron gar schon für mehr als 90 Prozent der Fälle verantwortlich.

Ramelow ruft Ungeimpfte zu Novavax-Impfung auf

7.15 Uhr: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat Ungeimpfte mit Misstrauen gegenüber mRNA-Impfstoffen dazu aufgerufen, den neu zugelassenen Totimpfstoff des US-Herstellers Novavax zu nutzen. "Der erste Totimpfstoff ist jetzt von der Europäischen Arzneimittelbehörde zugelassen worden; ein zweiter wird bald folgen", sagte der Regierungschef dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Dienstag). "Ich freue mich darüber als ostdeutscher Ministerpräsident sehr. Und ich sage denjenigen, die den mRNA-Impfstoffen ablehnend gegenüberstehen und derzeit demonstrieren gehen: Wenn sie sich ernst nehmen, dann müssen sie sich nun auch impfen lassen." Jetzt gehe es nur noch um die Produktion und darum, genügend Impfstoff bereitzustellen, sagte Ramelow. Dann stehe Impfungen mit einer wirksamen Alternative nichts mehr im Wege.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) fordert einen härteren Lockdown.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) fordert einen härteren Lockdown. © Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa

Lehrer: Homeschooling und Ferienverlängerung wegen Omikron denkbar

7.07 Uhr: Wegen der sich rasch ausbreitenden Coronavirus-Variante Omikron kann sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vorstellen, die Weihnachtsferien zu verlängern oder Homeschooling kurzzeitig wieder einzuführen. "Distanzunterricht für eine begrenzte Zeit nach den Weihnachtsferien kann eine Möglichkeit sein, die Verbreitung der Omikron-Variante zu erschweren", sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Dies müsse aber eine Ausnahme bleiben, die allein der aktuellen Situation geschuldet sei, erklärte sie weiter.

Der Präsident des Deutsche Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, sagte: "Wenn die Infektionszahlen aufgrund von Omikron in den Weihnachtsferien massiv nach oben gehen, dürfen Ferienverlängerungen beziehungsweise erneuter Distanzunterricht nicht ausgeschlossen werden." Es sei falsch, Schulen bei einem größeren Maßnahmenkatalog komplett auszunehmen, weil dort demnächst eine hochansteckende Virusvariante auf eine Vielzahl von Kontakten treffe.

Klingbeil: Omikron kann uns härter treffen als andere Länder

7.04 Uhr: Deutschland wird nach Einschätzung von SPD-Chef Lars Klingbeil wegen der vergleichsweise niedrigen Corona-Impfquote von Omikron möglicherweise schlimmer betroffen sein als andere Länder. "Wir haben in Deutschland das Problem, dass nur 70 Prozent der Bevölkerung geimpft ist. Deswegen kann es uns härter treffen als andere Länder", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Die Zahl der Ungeimpften ist mit Omikron eine riesige Herausforderung", betonte Klingbeil. Mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag verteidigte er geplante Einschränkungen. "Wir werden weitere Kontakteinschränkungen brauchen, auch im privaten Bereich und auch für Geimpfte."

Buschmann: "Wir müssen alles tun, um einen Lockdown zu verhindern"

2.45 Uhr: Vor der Bund-Länder-Runde zu Corona hat Bundesjustizminister Marco Buschmann vor einem Lockdown in Deutschland gewarnt. "Wir müssen alles tun, um einen erneuten Lockdown zu verhindern", sagte der FDP-Politiker dieser Redatkion. "Schulschließungen können nur Ultima Ratio sein." Buschmann verwies auf die Booster-Kampagne der Ampel-Regierung. Mit mehr als einer Million Impfungen täglich sei sie „die erfolgreichste Impfaktion in Europa“.

Zugleich räumte der Justizminister "ein relevantes Risiko" ein, dass die Omikron-Variante neue Belastungen für die Krankenhäuser bringe und viele Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur gleichzeitig krank würden. Dagegen müsse sich der Staat "seriös absichern". Die rechtlichen Voraussetzungen für die Anordnung von Kontaktbeschränkungen, die der Expertenrat der Bundesregierung anspreche, seien bereits geschaffen worden. In einer dynamischen Lage, so Buschmann, wäre es "falsch, bestimmte Maßnahmen ein für alle Mal auszuschließen".

Mit Blick auf Weihnachten und Silvester appellierte der Minister an die Bürger: "Wir sollten jetzt unsere Kontakte einschränken. Und wir sollten uns regelmäßig testen."

Bund-Länder-Treffen: Patientenschützer fordern Wiedereinführung der Testpflicht für dreifach Geimpfte

1.12 Uhr: Angesichts der drohenden Omikron-Welle fordern Patientenschützer die sofortige Wiedereinführung der Testpflicht für dreifach Geimpfte: Omikron mache auch vor Genesenen, Geimpften und Geboosterten nicht halt, mahnte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz. "Der Bundeskanzler und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten müssen am Dienstag die Testpflicht auch für Geboosterte sofort wieder einführen", sagte Brysch dieser Redaktion.

Konsequentes Testen schütze nicht nur alte und pflegebedürftige Menschen, sondern auch das Personal in Pflegeheimen, ambulanten Diensten, Krankenhäusern, bei der Polizei und Feuerwehr. "Gerade in diesen Berufen gefährden hohe Infektionsraten oder Quarantäne-Maßnahmen die Grundversorgung der Gesellschaft", so Brysch. Der Corona-Expertenrat empfehle ebenfalls dringend den zusätzlichen Einsatz von Schnelltests.

Für dreimal Geimpfte war die Testpflicht kürzlich bundesweit abgeschafft worden. Menschen mit einer Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 müssen jetzt im Regelfall keinen zusätzlichen Test vorweisen.

Montag, 20. Dezember: Gipfel – Landkreise fordern "weniger Aufgeregtheit"

22.02 Uhr: Vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern hat Landkreistagspräsident Reinhard Sager vor Aktionismus gewarnt. "Wir brauchen im Hinblick auf die Corona-Maßnahmen mehr Ruhe und weniger Aufgeregtheit", sagte der Landrat des Landkreises Ostholstein dieser Redaktion. "Wir haben einen ordentlichen Instrumentenkasten zum Einsatz vor Ort und flächendeckende Grundvorkehrungen wie Abstand und Masken. Wir brauchen schnellstmöglich eine allgemeine Impfpflicht und genügend Impfstoff."

Sager mahnte: "Spekulationen über technische Umsetzungen eines eventuellen Impfregisters, zu einem möglichen Lockdown oder anderen Verschärfungen sollten wir im Zaum halten. Ich habe auch meine Zweifel, ob man wöchentliche Bund-Länder-Konferenzen und zuspitzende Äußerungen braucht, die wiederum breit medial vor- und nachbereitet werden."

Boris Johnson will keine schärferen Maßnahmen

21.53 Uhr: Trotz der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante in Großbritannien will Premierminister Boris Johnson die Corona-Maßnahmen über Weihnachten nicht verschärfen. Die Regierung schließe nichts aus, "aber im Moment wollen wir, dass die Menschen vor allem Vorsicht walten lassen", sagte Johnson nach einer Kabinettssitzung.

Die Minister hätten beschlossen, die sozialen Kontakte über Weihnachten nicht zu beschränken, sagte Johnson obwohl die wissenschaftlichen Berater der Regierung darauf gedrungen hatten. Großbritannien registrierte am Montag 91.743 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. In der Hauptstadt London stieg die Hospitalisierungsrate weiter an.

Trotz der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante in Großbritannien will Boris Johnson die Corona-Maßnahmen über Weihnachten nicht verschärfen.
Trotz der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante in Großbritannien will Boris Johnson die Corona-Maßnahmen über Weihnachten nicht verschärfen. © dpa

Donald Trump gibt Booster-Impfung preis und wird ausgebuht

20.50 Uhr: Der frühere US-Präsident Donald Trump hat sich nach eigenen Angaben gegen das Coronavirus boostern lassen – und sich damit bei seinen Anhängern nicht beliebt gemacht. Am Sonntag gab Trump in einem Live-Interview des ehemaligen Fox-News-Moderators Bill O'Reilly preis, dass er eine dritte Impfdosis erhalten habe. Daraufhin buhten ihn die Zuschauer aus, wie aus einer Videoaufzeichnung hervorgeht, die im Internet von O'Reillys Online-Sendung "No Spin News" geteilt wurde."

Sowohl der Präsident als auch ich sind geimpft", beginnt der Moderator in dem Interview im American Airlines Center, einer Arena im texanischen Dallas. Aus dem Publikum kommen höhnische Rufe. "Haben Sie den Booster bekommen?", fragt er den Ex-Präsidenten, der bejaht. "Ich habe ihn auch bekommen", sagt O'Reilly. "Tut es nicht", sagt Trump wiederholt und macht eine wegwerfende Handbewegung, als die Menge noch lauter buht.

Mehrere Tausend protestieren in Sachsen-Anhalt

20.28 Uhr: In Sachsen-Anhalt sind erneut Tausende Menschen gegen die Corona-Politik auf die Straße gegangen. In Magdeburg trafen sich laut Polizei rund 3000 Menschen zu einer nicht angemeldeten Demonstration am Domplatz. Sie seien auf Abstand gelaufen, die Menschen verhielten sich friedlich, sagte eine Polizeisprecherin.In Halle zogen nach ersten Angaben der Polizei mehrere Hundert Teilnehmer durch die Stadt. Im Vergleich zur Vorwoche seien es mehr, sagte eine Polizeisprecherin.

Menschen demosntrieren gegen die Corona-Maßnahmen.
Menschen demosntrieren gegen die Corona-Maßnahmen. © dpa

Der Protest richtete sich den Angaben zufolge unter anderem gegen eine Impfpflicht. In Halberstadt (Landkreis Harz) gingen laut Polizei rund 1200 Menschen gegen die Corona-Politik in Deutschland auf die Straße. Die Aktion sei nicht angemeldet worden, sagte die Polizeisprecherin. Proteste gab es unter anderem auch in Wittenberg, Bitterfeld und Köthen.

Queen verzichtet auf Aufenthalt in Sandringham

20.23 Uhr: Die britische Königin Elizabeth II. wird nicht wie üblich Weihnachten und Neujahr auf ihrem Landsitz im ostenglischen Sandringham verbringen. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Palastkreisen erfuhr, will die 95-jährige Queen stattdessen in Windsor bleiben. Sie erwartet demnach aber Besuch aus der Königsfamilie. Es handle sich um eine "persönliche Entscheidung, die nach sorgfältiger Abwägung getroffen wurde gemäß eines vorbeugenden Ansatzes", zitierte die Nachrichtenagentur PA eine ungenannte Quelle aus dem Umfeld der Königsfamilie.

Die Queen verzichtet auf den Aufenthalt in Sandringham an Weihnachten.
Die Queen verzichtet auf den Aufenthalt in Sandringham an Weihnachten. © dpa

Trotz Omikron-Welle: London wartet ab mit neuen Corona-Maßnahmen

18.43 Uhr: Die britische Regierung will trotz eines massiven Anstiegs an Corona-Infektionen mit der Omikron-Variante vorerst keine weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie einführen. "Wir haben beschlossen, dass wir die Daten von jetzt an unter ständiger Beobachtung halten und sie stündlich bewerten sollten", sagte Premierminister Boris Johnson am Montag nach einer mehrstündigen Sitzung seines Kabinetts in London. Die Regierung behalte sich aber weitere Maßnahmen vor, um den Gesundheitsdienst zu schützen.

Großbritannien verzeichnete am Montag erneut mehr als 90.000 Neuinfektionen. Geschätzt infizieren sich tatsächlich jedoch wohl bereits mehrere Hunderttausende täglich. In den Landesteilen England und Schottland ist Omikron bereits dominant. Auch bei den Krankenhauseinweisungen ist ein Anstieg zu verzeichnen. Die Zahl der Todesfälle blieb zuletzt relative stabil bei rund 800 Fällen innerhalb von sieben Tagen. Lesen Sie auch: Omikron überrennt London: Viele Pfleger und Ärzte erkrankt

WHO: Ungeimpfte von Impfung überzeugen statt boostern

18.13 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt davor, Auffrischimpfungen als Allheilmittel auf dem Weg aus der Corona-Pandemie zu sehen. Sie spricht sich zugleich gegen Booster für die gesunde Bevölkerung aus, weil damit der Impfstoff zur Versorgung der ganzen Welt mit Erst- und Zweitimpfungen noch knapper werde. Statt Gesunde zu Boostern, sollten die Länder mehr tun, um Ungeimpfte zu erreichen, im eigenen Land und im Rest der Welt, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf.

Die Frage der Auffrischimpfungen ist demnach direkt mit der Frage einer gerechten Impfstoffverteilung verbunden. Die WHO hat seit Monaten davor gewarnt, dass sich in Ländern, deren Bevölkerungen nicht ausreichend geimpft sind, gefährliche Virus-Varianten entwickeln können.

"Wenn wir nicht versuchen, die Ungeimpften zu impfen, kann es sein, dass wir das gewünschte Ziel nicht erreichen", sagte Tedros. Auf den Intensivstationen der Länder, die jetzt umfangreiche Booster-Kampagnen gestartet hätten, lägen überwiegend Ungeimpfte. "Menschen sterben, weil sie nicht geimpft sind, nicht, weil sie nicht geboostert sind", sagte Tedros.

Anhänger buhen Trump für Booster-Impfung aus

17.50 Uhr: Anhänger des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump haben ihr Idol ausgebuht – weil dieser eine Booster-Impfung erhalten hat. Trump hatte zusammen mit Fernsehmoderator Billy O-Reilly einen öffentlichen Auftritt absolviert. Der ehemalige Mitarbeiter des Fernsehsenders Fox-News fragte den Trump infolgedessen ob er ebenfalls eine Auffrischungsimpfung erhalten habe. Nachdem dieser bejahte, waren aus dem Publikum deutliche Unmutsbekundungen zu vernehmen. Trump winkte zunächst ab, um die Szene dann schnell zu relativieren: "Das ist nur eine ganz kleine Truppe da hinten."

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Omikron überrollt Mallorca und Teneriffa

17.45 Uhr: Zehntausende Nordeuropäer hatten darauf gehofft, über die Feiertage in Spanien oder Portugal eine Auszeit vom heimischen Corona-Stress zu nehmen. Beide Länder glänzen mit hohen Impfquoten von rund 90 Prozent. Doch nun überrollt die Omikron-Welle auch sie, inklusive beliebter Urlaubsinseln wie Mallorca und Teneriffa. Lesen Sie hier, was das jetzt für Reisende bedeutet.

Die Omikron-Variante ist nun auch auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca angekommen.
Die Omikron-Variante ist nun auch auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca angekommen. © dpa | Clara Margais

EU-Kommission genehmigt Novavax-Impfstoff

17.12 Uhr: Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax ist offiziell in der EU zugelassen. Nach einer entsprechenden Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA erteilte die EU-Kommission dem Impfstoff am Montag die bedingte Marktzulassung, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mitteilte. Es ist der fünfte Impfstoff mit EU-Zulassung.

"In einer Zeit, in der sich die Omikron-Variante rasch ausbreitet und Impfungen und Auffrischungen beschleunigt werden müssen, freue ich mich ganz besonders über die heutige Zulassung des Impfstoffs Novavax", sagte von der Leyen. "Möge diese Zulassung all denjenigen, die noch nicht geimpft sind oder noch keine Auffrischungsimpfung erhalten haben, starker Ansporn dafür sein, nun dafür zu sorgen."

Die zuständige EMA-Expertenkommission hatte sich am Montag für die Zulassung des Novavax-Impfstoffs (Nuvaxovid) ausgesprochen. Dieser wird in zwei Dosen im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Er ist den Studien zufolge mit einem Infektionsschutz von etwa 90 Prozent hochwirksam. Wie stark er allerdings bei der sehr ansteckenden Omikron-Variante wirkt, ist noch unklar.

Nach der Empfehlung durch die EMA könnte der neue Impfstoff von Novavax in Kürze auch in Deutschland zugelassen werden.
Nach der Empfehlung durch die EMA könnte der neue Impfstoff von Novavax in Kürze auch in Deutschland zugelassen werden. © AFP | Justin Tallis

Moderna: Booster wirkt bei ganzer Impfdosis besser gegen Omikron

16.39 Uhr: Eine Auffrischungsimpfung mit dem Corona-Impfstoff von Moderna wirkt nach Angaben des US-Unternehmens besser gegen die Omikron-Variante, wenn statt der halben eine ganze Dosis verimpft wird. Wie Moderna am Montag mitteilte, erhöhte ein Booster mit einer Dosierung von 50 Mikrogramm in einer Studie den Spiegel der gegen Omikron wirkenden neutralisierenden Antikörper im Blut dreifach geimpfter Probanden um das 37-Fache. Ein Booster mit 100 Mikrogramm erhöhte den Antikörperspiegel dagegen um das 83-Fache.

Derzeit wird empfohlen, bei der ersten und zweiten Dosis 100 Mikrogramm des Moderna-Impfstoffs und bei der Auffrischungsimpfung 50 Mikrogramm zu nutzen.

Moderna hatte für die Laborstudie Blutproben von 40 Probanden untersucht, die 29 Tage zuvor eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten hatten und vor dem Booster niedrige Antikörperspiegel hatten. Eine Hälfte der Probanden wurde mit 50 Mikrogramm des Moderna-Impfstoffs und die andere Hälfte mit 100 Mikrogramm geimpft. Gemessen wurden dann die Spiegel Omikron-neutralisierender Antikörper im Blut der Probanden.

NRW-Ministerpräsident: Keine Grundlage für flächendeckenden Lockdown

15.56 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sieht aktuell in Deutschland keine Rechtsgrundlage für einen flächendeckenden Corona-Lockdown wie in den Niederlanden. Flächendeckende Schließungen von Geschäften, Restaurants, Kneipen oder ähnlich große Einschnitte seien in der Bundesrepublik "aufgrund der aktuellen Rechtslage nicht möglich", sagte Wüst am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Das hat die neue Mehrheit im Bundestag so beschlossen. Wenn es die pandemische Lage erzwingen würde, dann müsste der Bundestag das wieder ändern", sagte Wüst.

Der CDU-Politiker bezog sich damit auf die Epidemische Lage nationaler Tragweite, die die rot-gelb-grüne Mehrheit im Bundestag Ende November hatte auslaufen lassen. Dieser Ausnahmezustand gab den Bundesländern die Möglichkeit, auf einfachem Verordnungsweg weitreichende Corona-Maßnahmen zu ergreifen.

In den Niederlanden gilt seit kurzer Zeit aufgrund der explodierenden Fallzahlen erneut ein Lockdown.
In den Niederlanden gilt seit kurzer Zeit aufgrund der explodierenden Fallzahlen erneut ein Lockdown. © dpa | Peter Dejong

Lindner: Wollen keine pauschalen Schließungen

15.01 Uhr: Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner hat sich vor weiteren Corona-Krisenberatungen zwischen Bund und Ländern gegen Schließungen von Geschäften, Gaststätten oder Schulen ausgesprochen. "Wir wollen keine pauschalen Schließungen von Schulen, wir wollen auch keine pauschale Schließung von Gastronomie, Hotellerie und Handel", sagte Lindner.

Der Schlüssel zur Bewältigung der vierten und fünften Welle sei, nicht nachzulassen beim Impfen und Boostern und Kontaktbeschränkungen vorzunehmen, "damit es eben nicht zu pauschalen Lockdowns wie in den Niederlanden kommen muss." Durch einen konsequenten Kurs beim Impfen und Boostern, Masken sowie 2G- und 3G-Regeln könne es auch weiter gelingen, gesellschaftliches Leben offenzuhalten und einen Lockdown abzuwenden.

EMA macht Weg frei für Novavax-Zulassungsverfahren in der EU

14.33 Uhr: Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes von Novavax gegeben. Damit kann das Vakzin des US-Herstellers demnächst in der EU eingesetzt werden. Vorher muss noch die EU-Kommission zustimmen. Novavax wird der fünfte Corona-Impfstoff sein, der in der EU im Kampf gegen die Pandemie genutzt wird.

Gipfel plant laut Beschlussentwurf neue Kontaktbeschränkungen

14.13 Uhr: Bund und Länder könnten auf dem morgigen Corona-Gipfel strengere Kontaktbeschränkungen beschließen. Das geht aus einer ersten Beschlussentwurf zu der Runde hervor, die dieser Redaktion vorliegt. Die schärferen Regeln sollen auch für Geimpfte und Genesene gelten. Demnach sollen ab 28. Dezember private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt sein. Kinder bis 14 Jahren sollen von der Regelung ausgenommen sein.

Sobald eine ungeimpfte Person an einem Treffen teilnimmt, gelten die bisherigen Regeln. Heißt: Das Treffen ist auf den eigenen Haushalt und höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes begrenzt. Da es sich nur um eine erste Beschlussvorschlag handelt, kann sich der Inhalt noch ändern.

Bericht: Biontech will rund 20 Millionen Extra-Dosen liefern

13.46 Uhr: Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung soll der Impfstoffhersteller Biontech im ersten Quartal 2021 gut 20 Millionen zusätzliche Dosen Impfstoff an Deutschland liefern. Das habe das Bundesgesundheitsministerium gegenüber der "Bild"- bestätigt.

Demnach werde Biontech die eigene Produktion erhöhen aber auch Impfstoff aus dem Ausland zurückkaufen. Allein fünf Millionen Dosen sollen aus Rumänien mittels Logistik-Partnern und Bundeswehr geliefert werden. Zudem werde in weiteren Staaten Osteuropas wie Bulgarien Impfstoff eingekauft.

Laut einem Bericht der
Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung will das Pharmaunternehmen Biontech im ersten Quartal 2021 rund 20 Millionen zusätzliche Dosen des Vakzins Comirnaty an Deutschland liefern. (Symbolbild) © dpa | Mark Hermenau/Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen

Drei Kinder laut Ministerium von Moderna-Panne betroffen

13.34 Uhr: Von der Panne um Corona-Impfungen mit dem Mittel von Moderna im Kreis Olpe sind nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums drei Kinder betroffen. Am Sonntag sei es im Impfzentrum des Kreises zu einer Verwechslung von Impfstoffen gekommen, teilte das Gesundheitsministerium (MAGS) auf dpa-Anfrage am Montag mit.

Drei Kinder im Alter zwischen sieben und elf Jahren hätten versehentlich den Booster-Impfstoff von Moderna – in halber Dosierung – erhalten, statt den für ihre Altersgruppe zugelassenen Kinderimpfstoff von Biontech. Das Moderna-Mittel Spikevax ist bisher in der EU erst für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen.

Weltwirtschaftsforum in Davos wird verschoben

13.14 Uhr: Die für den 17. bis 21. Januar 2022 geplante Jahreskonferenz des Weltwirtschaftsforums in Davos wird verschoben. Das Präsenztreffen mit vielen Führungspersönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft soll nun im Frühsommer kommenden Jahres stattfinden, teilte das Forum am Montag in Genf mit.

Die aktuelle epidemiologische Lage erlaube es nicht, dass sich viele Menschen auf engem Raum versammelten, hieß es. Die Gesundheit der Teilnehmer des Jahrestreffens habe Vorrang vor anderen Erwägungen. "Trotz der strengen Gesundheitsprotokolle des Treffens haben die Übertragbarkeit von Omikron und dessen Auswirkungen auf Reisen und Mobilität eine Verschiebung notwendig gemacht", erklärte das Forum. Es lud die eingeladenen Teilnehmer ein, sich an virtuellen Sitzungen zu beteiligen.

Innenministerium: Bundesbehörden sollen Pandemiepläne überprüfen

12.54 Uhr: Die Bundesbehörden sollen bestehende Pandemiepläne auf den Prüfstand stellen. Solche Pläne seien zwar seit vielen Monaten in Kraft, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin - nun sei aber damit zu rechnen, dass die Zahl der Coronavirus-Infektionen durch die Omikron-Variante deutlich steige. "Deswegen müssen jetzt alle Behörden für sich prüfen, welche Maßnahmen zusätzlich ergriffen werden müssen, damit die Funktionsfähigkeit der jeweiligen Behörden auch unter diesen Bedingungen erhalten bleibt."

Beim Bundeskriminalamt und der Bundespolizei, für die das Innenministerium zuständig ist, seien mehr als 90 beziehungsweise mehr als 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft, sagte der Sprecher. Mitarbeiter, die sich nicht beim Dienstherrn sondern privat etwa beim Hausarzt hätten impfen lassen, seien dabei noch gar nicht erfasst. Die Einsatz- und Arbeitsfähigkeit der Bundeswehr sei derzeit "absolut gewährleistet". Am vergangenen Freitag seien bei der Bundespolizei von ungefähr 50.000 Mitarbeitern 791 in Quarantäne gewesen.

Habeck erwartet zusätzliche Corona-Maßnahmen im Januar

12.46 Uhr: Wegen der Omikron-Variante rechnet Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) nach dem Jahreswechsel mit einer Ausweitung der Corona-Beschränkungen. "Ich bin mir sicher, dass Clubs und Diskotheken schließen werden, dass wir die Kontakte auch für Geimpfte in Innenräumen reduzieren werden", sagte er am Montagmorgen im Deutschlandfunk. Habeck geht nach eigenen Worten davon aus, dass dies Gegenstand der für Dienstag angekündigten Bund-Länder-Beratungen sein werde "und dass das dann auch verabredet wird für den Januar".

Einen kompletten Lockdown, wie ihn sein Parteikollege Janosch Dahmen ins Gespräch gebracht hatte, hält Habeck nicht für erforderlich. Mit Vorschlägen, das private und öffentliche Leben vollständig lahmzulegen, solle man "nicht leichtfertig" umgehen, warnte der Bundeswirtschaftsminister. "Wenn wir schlau sind, dann machen wir differenzierte Maßnahmen."

Erste Klage gegen begrenzte Impfpflicht in Karlsruhe eingegangen

12.31 Uhr: Beim Bundesverfassungsgericht ist eine erste Verfassungsbeschwerde gegen die Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegepersonal eingegangen. Damit verbunden sei auch ein Eilantrag, sagte ein Sprecher des Karlsruher Gerichts am Montag auf Anfrage. Die Klage sei am vergangenen Dienstag von 23 Personen eingereicht worden. Wann darüber entschieden werde, sei noch nicht absehbar. Ein Aktenzeichen ist noch nicht vergeben.

Die Impfpflicht gilt für Beschäftigte in Einrichtungen wie Kliniken, Pflegeheimen und Arztpraxen und war am 10. Dezember von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden. Sie soll alte und geschwächte Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen, die ein besonders hohes Risiko haben, dass die Krankheit schwer oder sogar tödlich verläuft. Betroffene müssen bis 15. März 2022 nachweisen, dass sie voll geimpft oder kürzlich genesen sind - oder aber eine Arzt-Bescheinigung vorlegen, dass sie nicht geimpft werden können. Neue Beschäftigte brauchen den Nachweis ab 16. März von vornherein. Ein erster Eilantrag einer Einzelperson gegen die 3G-Pflicht in Bussen und Bahnen blieb unterdessen ohne Erfolg, wie der Gerichtssprecher weiter sagte.

England holt wegen Omikron Lehrer aus dem Ruhestand

11.55 Uhr: Wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante in Großbritannien will der britische Bildungsminister Lehrkräfte aus dem Ruhestand zurückholen. Alle, die sich imstande fühlten, zu helfen, sollten sich jetzt auf einer entsprechenden Internetseite registrieren, um die "Störungen durch das Virus im neuen Jahr" zu reduzieren, sagte Nadhim Zahawi am Montag dem Sender Sky News zufolge. Aufgrund der extrem hohen Übertragbarkeit von Omikron wird befürchtet, dass im ganzen Land viele Lehrkräfte gleichzeitig ausfallen, was den Schulbetrieb erheblich stören könnte. Einige Schulen sollen sich bereits wieder auf Online-Unterricht vorbereiten.

AfD: Grimmer an Corona gestorben

11.31 Uhr: AfD-Landtagsabgeordneter Bernd Grimmer ist tot. Ein Sprecher des AfD-Kreisverbands Pforzheim-Enz bestätigte, dass der baden-württembergische Politiker an Covid-19 gestorben ist. Die "Pforzheimer Zeitung" berichtete zuerst. Grimmer saß für den Wahlkreis Pforzheim im Stuttgarter Landtag. "Mit großer Bestürzung haben wir erfahren, dass unser geschätzter Landtagsabgeordneter Dr. Bernd Grimmer verstorben ist", so der AfD-Landesvorstand in einer Mitteilung. Zu Lebzeiten hatte sich Grimmer den Corona-Maßnahmen gegenüber kritisch geäußert, sprach sogar von einer "Panikmache" der Medien.

AfD-Politiker Bernd Grimmer.
AfD-Politiker Bernd Grimmer. © Bernd Weißbrod/dpa

Omikron-Welle - Kommunen für flächendeckenden Lockdown

11.09 Uhr: Berlin. Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante sieht der Städte- und Gemeindebund die Funktionsfähigkeit des Staates bedroht und bringt einen flächendeckenden Lockdown ins Gespräch. "Wenn viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunen, etwa in den Gesundheitsämtern, den Ordnungsämtern, der Feuerwehr, den Verwaltungen aber auch bei der Polizei und in Krankenhäusern ausfallen, sind unsere Reaktionsmöglichkeiten beschränkt", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg unserer Redaktion. "Es kann sein, dass als letzter Ausweg nur ein flächendeckender Lockdown als Reaktionsmöglichkeit bleibt."

Nachdem die Corona-Notlage ausgelaufen sei, fehle für einen flächendeckenden Lockdown allerdings die notwendige Rechtsgrundlage, kritisierte Landsberg. "Wir sind in großer Sorge, dass die vom Expertenrat empfohlenen Kontaktbeschränkungen nicht ausreichen könnten. Deswegen sollte sich die Politik zusätzliche Handlungsmöglichkeiten eröffnen, das bedeutet, der Deutsche Bundestag müsste in einer Sondersitzung möglichst noch vor dem Jahreswechsel erneut die epidemische Lage feststellen."

Corona-Gipfel: Welche neuen Regeln kommen wegen Omikron?

10.55 Uhr: Die Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich rasant aus – deshalb könnten schon bald strengere Corona-Regeln zum Infektionsschutz kommen. Noch vor den Weihnachtsfeiertagen beraten Bund und Länder am Dienstag über das weitere Vorgehen. Lesen Sie dazu: Corona-Gipfel: Welche Regeln beschlossen werden könnten

Kinder erhielten Moderna: Prüfungen nach Panne in Olpe

10.46 Uhr: Nach der Panne um Impfungen jüngerer Kinder mit dem Impfstoff Moderna im Kreis Olpe in Nordrhein-Westfalen wird der Fall dort intern aufgearbeitet. Dazu würden sich "sehr zeitnah" der ärztliche sowie der organisatorische Leiter des Impfzentrums, Landrat Theo Melcher (CDU) sowie "alle weiteren Personen von Belang" austauschen, sagte eine Sprecherin der Kreisverwaltung am Montag. Am Sonntag hatte der Kreis über eine "fehlerhafte Verimpfung" des Vakzins an mehrere Kinder informiert, denn für sie ist bisher nur das Präparat von Biontech zugelassen. Wie viele Kinder am Sonntag Moderna erhalten haben, sei noch unklar, sagte die Sprecherin.

Lockdown-Partys: Foto zeigt Johnson mit knapp 20 Leuten im Garten

10.16 Uhr: Nach Berichten über Lockdown-Partys im britischen Regierungssitz ist ein Foto von Premierminister Boris Johnson mit knapp 20 Leuten im Garten der Downing Street aufgetaucht. Auf der am Montag vom "Guardian" veröffentlichten Aufnahme, die aus einer Zeit mit strengen Kontaktbeschränkungen stammt, ist Johnson an einem Tisch mit Ehefrau Carrie und zwei Mitarbeitern zu sehen. Über den Garten verteilt sieht man weitere Grüppchen, es gibt Wein und Käse. Ein Regierungssprecher sagte, es sei ein Arbeitstreffen gewesen.

Damals, im Mai 2020, durften sich in England eigentlich nur maximal zwei Personen treffen, draußen und im Abstand von zwei Metern. Auch Arbeitstreffen sollten nur "wenn unbedingt notwendig" stattfinden. Das Foto reiht sich ein in eine Reihe von Berichten über Partys, die während des Lockdowns in der Downing Street stattgefunden haben sollen. Boris Johnson fehlt es deswegen an politischer Autorität, strengere Corona-Maßnahmen zu verteidigen. Die Vize-Chefin der Labour-Partei, Angela Rayner, nannte das Bild einen "Schlag ins Gesicht der britischen Öffentlichkeit".

Wüst stellt Bund-Länder-Beschluss zu neuen Kontaktbeschränkungen in Aussicht

10.11 Uhr: Bund und Länder wollen bei ihrem Spitzentreffen zur Corona-Krise am Dienstag neue Kontaktbeschränkungen auch im privaten Bereich beschließen. Dies sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Montag im "Morgenmagazin" der ARD. Zudem solle ein "Notfallplan" verabschiedet werden, um das Land weiter am Laufen zu halten, wenn sehr viel Menschen am Coronavirus erkranken sollten. Auch die Fortsetzung und Beschleunigung der Booster-Impf-Kampagne stehe auf dem Programm.

"Die Omikron-Variante mahnt zur absoluten Wachsamkeit", sagte Wüst. Er wollte nicht ausschließen, dass die Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene gelten werden. "Wir sollten vorsichtig sein, irgend etwas auszuschließen", sagte er. Klar sei schon jetzt: "Die große Silvesterparty kann in diesem Jahr wieder nicht stattfinden."

Hohe Hürden für Einreise nach Österreich

10 Uhr: Zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus hat Österreich seine Einreisebestimmungen verschärft. Seit Mitternacht gilt die Regel 2Gplus. Ohne weiteres darf nur noch ins Land, wer dreifach geimpft ist. Für doppelt Geimpfte sowie für Genesene gilt zusätzlich eine Pflicht zum PCR-Test. Wer bei der Einreise kein negatives Testergebnis hat, muss sich registrieren und unverzüglich in Quarantäne. Die Quarantäne darf beendet werden, sobald ein negativer PCR-Test vorliegt.

5000 Menschen demonstrieren in Saarbrücken gegen Corona-Maßnahmen

9.40 Uhr: Rund 5000 Menschen haben am Sonntag in Saarbrücken gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie demonstriert. Die angemeldete Veranstaltung sei friedlich verlaufen, teilte die Polizei mit. Einige Teilnehmer habe man auf die geltende Maskenpflicht hinweisen müssen. Nach Angaben der Polizei waren rund 100 Einsatzkräfte vor Ort. Vor Beginn der Demonstration am Landwehrplatz hatten sich demnach 20 nicht angemeldete Gegendemonstranten versammelt. Diese hätten die Auflagen der Polizei jedoch befolgt, hieß es. Zu einer Konfrontation sei es nicht gekommen.

Arbeitgeberpräsident Dulger für allgemeine Impfpflicht

9.31 Uhr: Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat seine Position zu einer allgemeinen Impfpflicht nachgeschärft. "Ich habe lange auf die Vernunft der Menschen gebaut, aber mittlerweile bin ich sehr für eine allgemeine Impfpflicht", sagte der Vorsitzende des Arbeitgeberverbands BDA dem Handelsblatt (Montag). "Ich halte sie für den einzig gangbaren Weg, die Pandemie in den Griff zu bekommen." Dulger hatte sich vor rund einem Monat noch zögerlicher geäußert. "Wir setzen auf Dialog und Überzeugung. Daher ist eine gesetzliche Impfpflicht immer nur die zweitbeste Lösung. Sie darf aber nicht von vornherein ausgeschlossen werden", sagte er Ende November der "Rheinischen Post".

Israel verbietet Deutschland-Reisen wegen Omikron-Variante

8.51 Uhr: Israel verbietet seinen Bürgern wegen der Corona-Lage in Deutschland Reisen in die Bundesrepublik. Die Maßnahme zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus soll in der Nacht zum Mittwoch um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft treten, teilte die Regierung am Montag mit. Das Kabinett bestätigte damit eine entsprechende Empfehlung des Gesundheitsministeriums. Darüber hinaus gelten damit ab Mittwoch auch Italien, die USA, Belgien, Ungarn, Marokko, Portugal, Kanada sowie die Türkei und die Schweiz als "rote Länder". In Israel gibt es bereits ein Einreiseverbot für Ausländer. Bisher galten zudem schon mehr als 50 Länder - vor allem in Afrika - als "rot", Israelis dürfen dorthin nur mit Sondergenehmigung reisen.

Impfzentrum-Panne: Kinder bekommen Moderna-Impfstoff statt Biontech

8.47 Uhr: Im Impfzentrum des nordrhein-westfälischen Kreises Olpe haben am Sonntag mehrere Kinder den Impfstoff von Moderna gespritzt bekommen - obwohl für sie bisher nur das Mittel von Biontech zugelassen ist. "Die Eltern der betroffenen Kinder wurden sofort über den Vorfall informiert", teilte der Kreis mit. Im Gespräch mit der ärztlichen Leitung des Impfzentrums sei ihnen mitgeteilt worden, dass für den Moderna-Impfstoff die Zulassung für Kinder bei der Europäischen Arzneimittelagentur beantragt sei.

Der Moderna-Impfstoff Spikevax ist bisher in der EU zugelassen für Menschen ab zwölf Jahren. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt das Präparat aufgrund eines erhöhten Risikos für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen allerdings nicht mehr für Menschen unter 30 Jahren. Bei den Kindern, die das Mittel von Moderna bekamen, seien zum Zeitpunkt des Verlassens des Impfzentrums keine Auffälligkeiten festzustellen gewesen, hieß es. Auf Wunsch der Eltern sei der Vorfall bei der Polizei angezeigt worden. Er war der impfenden Medizinischen Fachangestellten selbst aufgefallen, wie es hieß. Um wie viele Kinder es geht, wurde nicht mitgeteilt.

Lauterbach erwartet Zulassung des Novavax-Impfstoffs am Montag

6.32 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet damit, dass der neuartige Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax noch am Montag von der EU-Arzneimittelbehörde EMA zugelassen wird. Das sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen". Zugleich warnte Lauterbach vor der Annahme, dass der neue Impfstoff "ein Game Changer wird". Studien zufolge seien die bereits millionenfach verabreichten Impfstoffe von Moderna und Biontech "eine ganze Spur sicherer".

Lauterbach erwartet bei Impfpflicht genug Impfstoff
Lauterbach erwartet bei Impfpflicht genug Impfstoff

Immunologe Watzl sieht "einen Lockdown auf uns zukommen"

6.09 Uhr: Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, geht davon aus, dass zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus Booster-Impfungen allein nicht ausreichen werden. "Die ersten Berichte weisen darauf hin, dass selbst nach dem Boostern der Schutz vor einer Omikron-Infektion nur bei rund 75 Prozent liegen könnte, während er bei Delta nach der dritten Impfung bei weit über 90 Prozent liegt", sagte Watzl der "Augsburger Allgemeinen".

"Das würde bedeuten, dass sich viel mehr geimpfte Menschen mit Omikron anstecken könnten", betonte er. "Wir werden die bei Omikron hochschießenden Inzidenzen sehr stark runterbringen müssen und das wird uns nicht jetzt wie in dieser vierten Welle mit Booster-Impfungen gelingen, sondern dann nur wieder mit Abstand und Kontaktbeschränkungen", sagte Watzl. "Das heißt, ich sehe leider einen Lockdown auf uns zukommen, der uns alle betreffen wird", sagte Watzl.

Immunologe Carsten Watzl hält einen Lockdown für kaum noch abwendbar.
Immunologe Carsten Watzl hält einen Lockdown für kaum noch abwendbar. © Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo)/dpa

Mittelstand fordert Verlängerung der Corona-Hilfen bei freiwilliger Betriebsschließung

5.30 Uhr: Der deutsche Mittelstand hat eine Verlängerung der Corona-Hilfen bei freiwilligen, temporären Betriebsschließungen gefordert. "Die erweiterte Regelung muss über den 31. Dezember hinaus im Rahmen der Überbrückungshilfe IV fortbestehen", sagte Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), unserer Redaktion.

Derzeit sei kein Ende der geltenden Zutrittsbeschränkungen, Sperrstundenregelungen oder teilweise auch des Verbots touristischer Übernachtungen absehbar. "Hotels und Gaststätten haben auch 2022 mit erheblichen Einbußen bei Buchungen und Reservierungen zu rechnen, die freiwillige, temporäre Schließungen nach sich ziehen werden." Zudem sei Jerger zufolge eine zügige, unbürokratische Anerkennung der Nachweise für die Unwirtschaftlichkeit des Geschäftsbetriebs nötig. Die neue Bundesregierung müsse "schnell nachbessern, um das Überleben vieler mittelständischer Unternehmen zu sichern und damit Arbeits- und Ausbildungsplätze zu erhalten".

Die aktuelle Regelung, nach der Betriebe bei freiwilligen, temporären Schließungen im Rahmen der Überbrückungshilfe III Plus im November und Dezember Unterstützung vom Staat erhalten, findet Zuspruch in der mittelständischen Wirtschaft. BVMW-Chef Jerger sagte dazu: "Das bringt für viele Unternehmen, beispielsweise im Tourismusgewerbe oder im Einzelhandel, spürbare Erleichterungen in der aktuellen Notlage und ermöglicht ihnen einen Neustart nach Ende der freiwilligen, zeitweiligen Einstellung des Geschäftsbetriebs."

Grünen-Experte bringt Lockdown nach Weihnachten ins Spiel

3.46 Uhr: Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hat wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus einen Lockdown nach den Feiertagen ins Spiel gebracht. "Wir müssen mit unseren Maßnahmen vor die Omikron-Welle kommen. Unser heutiges Handeln bestimmt die morgige Pandemie-Lage", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Angesichts der äußerst hohen Übertragbarkeit von Omikron werden wir um einen Lockdown nach Weihnachten vermutlich nicht herumkommen. Ein mögliches Szenario wäre ein gut geplanter Lockdown Anfang Januar."

Für Weihnachten gelte der dringende Appell, getestet im kleinen Familienkreis zu feiern. "Um alle gegen Omikron notwendigen Maßnahmen beschließen zu können, müssen Bundestag und Bundesrat absehbar erneut zusammentreten und die Voraussetzungen dafür schaffen", so Dahmen. Weiter sagte er: "Es ist absehbar, dass die Omikron-Variante schnell zu einem großen Problem für unser Land wird. Die gegenwärtige Delta-Welle wird voraussichtlich in eine noch höhere Omikron-Welle übergehen. Omikron ist schneller übertragbar und kann selbst Genesene und insbesondere auch Zweifachgeimpfte noch infizieren."

Er rechne mit einer deutlich steigenden Omikron-Inzidenz und einer noch stärkeren Belastung des Gesundheitswesens, erläuterte Dahmen. "Zahlreiche krankheitsbedingte Personalausfälle in Bereichen kritischer Infrastruktur wie Gesundheitswesen, Polizei, Feuerwehr oder Lebensmittelhandel sind ohne Gegenmaßnahmen wahrscheinlich."

In den Niederlanden gilt seit Sonntag ein neuer Lockdown. Auch für Deutschland wird ein solcher wegen der Omikron-Ausbreitung erneut diskutiert.
In den Niederlanden gilt seit Sonntag ein neuer Lockdown. Auch für Deutschland wird ein solcher wegen der Omikron-Ausbreitung erneut diskutiert. © Ramon Van Flymen/ANP/dpa

Spiegel: Kinder verdienen besondere Anerkennung in Pandemie

2.02 Uhr: Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) kann sich vorstellen, das Durchhaltevermögen von Kindern in der Corona-Pandemie stärker zu belohnen. "Das Bundesfamilienministerium hat ja bereits ein Corona-Aufholpaket von einer Milliarde Euro geschnürt, damit Kinder wieder mehr Sport, Kultur und Freizeit erleben können", sagte Spiegel der "Rheinischen Post". "Aber ich bin offen dafür, dass es auch eine weitere Anerkennung für das solidarische Verhalten der Kinder in der Pandemie gibt. Beispielsweise in Form eines Zoogutscheins oder ähnlichem."

Was sie als Ministerin ärgere, seien "voreilige Vorstöße" für eine Kinder-Impfpflicht. Diskussionen darüber dürften nicht auf dem Rücken der Kinder geführt werden, mahnte sie. Kinder zeigten viel Verständnis und Solidarität. "Sie sind nicht die Treiber der Pandemie", betonte Spiegel. Was die Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen bringe, seien ungeimpfte Erwachsene.

Sie wünsche allen Familien in Deutschland, "dass sie über die Feiertage Gelegenheit zum Durchschnaufen haben werden". Nach diesem kräftezehrenden Jahr sei das wichtig. "Der Weihnachtszauber darf Corona nicht zum Opfer fallen", sagte Spiegel. Sie appelliere aber an alle Menschen, die Kontaktbeschränkungen ernst zu nehmen und im kleinen Kreis zu feiern. "Am besten natürlich geimpft und getestet. Nur so können wir diese Pandemie besiegen und die fünfte Welle abwenden oder klein halten."

Lauterbach lässt nationales Impfregister prüfen

0.29 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lässt prüfen, ob die Einrichtung eines nationalen Corona-Impfregisters zur zentralen Erfassung von Impfdaten sinnvoll wäre. "Ich lasse das prüfen", sagte der SPD-Politiker am Sonntag in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen". Komme bei der Prüfung heraus, dass das Register ein "Riesen-Bürokratiemonster" werde, weil es sehr schwer sei, die Impfungen der Bürger rückwirkend zu erfassen, dann werde er "wahrscheinlich dagegen sein". Stelle sich heraus, dass das Impfregister nicht viel Mühe mache, "dann werde ich dafür sein".

Beim Schlagwort Impfregister geht es um Überlegungen, den Corona-Impfstatus der Menschen zentral zu erfassen. Dies ist in die Diskussion gekommen vor dem Hintergrund der Frage, wie eine mögliche allgemeine Corona-Impfpflicht kontrolliert werden könnte.

Die mögliche Einführung eines Impfregisters ist auch innerhalb von Lauterbachs Partei umstritten. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich skeptisch gezeigt, Generalsekretär Kevin Kühnert lehnte eine zentrale Erfassung von Impfdaten ab. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (ebenfalls SPD) hatte dagegen ein nationales Impfregister gefordert.

Wenn es sich nicht als Bürokratie-Monster entpuppt, würde sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach für ein zentrales Impf-Register aussprechen (Symbolbild).
Wenn es sich nicht als Bürokratie-Monster entpuppt, würde sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach für ein zentrales Impf-Register aussprechen (Symbolbild). © dpa | Sebastian Gollnow

Großbritannien nun Corona-Virusvariantengebiet

0.01 Uhr: Die Bundesregierung stuft Großbritannien wieder als Virusvariantengebiet ein. Die Regelung trat in der Nacht zum Montag in Kraft. Grund ist die massive Ausbreitung der Corona-Virusvariante Omikron auf der Insel. Ein Virusvariantengebiet ist die höchste Corona-Risikokategorie. Die Einreise aus solchen Gebieten nach Deutschland ist nur unter starken Einschränkungen möglich.

Fluggesellschaften dürfen nun im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen von Großbritannien nach Deutschland befördern. Es handelt sich aber nicht um ein Flugverbot. Die Regel gilt auch für den Bahn- oder Schiffsverkehr.

Für Einreisende aus Virusvariantengebieten gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht – auch für Geimpfte und Genesene. Sie kann nicht durch negative Tests verkürzt werden. Großbritannien war schon im Mai von Deutschland als Virusvariantengebiet eingestuft worden, bereits Anfang Juli folgte jedoch die Herabstufung zum Hochinzidenzgebiet.

Sonntag, 19. Dezember: Omikron zwingt Nachbarländer in den Lockdown

23.12 Uhr: Die Niederlande und Dänemark beschließen scharfe Maßnahmen wegen der Omikron-Variante. Kommen Kontaktbeschränkungen auch in Deutschland? Sicher scheint zu sein, dass es härtere Maßnahmen geben wird.

Doch wer glaubt, dass allein die offiziellen Corona-Regeln schützen, der irrt, schreibt Chefredakteur Jörg Quoos. Zur pandemischen Gefahrenabwehr gehören auch Vernunft, Rücksicht und ein umsichtiger Umgang mit der Seuche und ihren Regeln. Lesen Sie hier seinen Kommentar: Mit der Corona-Pandemie umgehen – Eine Frage der Vernunft

Neuer Corona-Gipfel am Dienstag

22.12 Uhr: Nach der Stellungnahme des neuen Corona-Expertenrats zur Omikron-Variante werden Bund und Länder schon am Dienstag über das weitere Vorgehen beraten. Das vereinbarten Bundeskanzler Olaf Scholz und Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, wie beide Seiten am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur mitteilten.

Der Corona-Expertenrat sieht wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante "Handlungsbedarf" bereits für die kommenden Tage. "Wirksame bundesweit abgestimmte Gegenmaßnahmen zur Kontrolle des Infektionsgeschehens sind vorzubereiten, insbesondere gut geplante und gut kommunizierte Kontaktbeschränkungen", heißt es in einer am Sonntag veröffentlichten ersten Stellungnahme.

Bundeskanzler Olaf Scholz (M, SPD), kommt neben Hendrik Wüst (r., CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Michael Müller (l, SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, zu einer Pressekonferenz nach den letzten Beratungen der Bundesregierung mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder.
Bundeskanzler Olaf Scholz (M, SPD), kommt neben Hendrik Wüst (r., CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Michael Müller (l, SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, zu einer Pressekonferenz nach den letzten Beratungen der Bundesregierung mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder. © Michael Kappeler/dpa-Pool/dpa

Novavax steht vor der Zulassung

20.08 Uhr: Die neuen Corona-Impfstoffe von Valneva und Novavax kommen bald auf den Markt. Sie gelten als Hoffnung. Bereits am Montag will die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) über die Zulassung von Novavax entscheiden. Experten sind skeptisch, wie Sie in diesem Artikel lesen können.

20 Millionen BioNTech-Dosen zusätzlich für die EU

19.04 Uhr: Angesichts des Vormarsches der Omikron-Variante bekommt die EU für die ersten drei Monate 2022 zusätzliche 20 Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer. Die EU-Komission teilte mit, dies solle helfen, den kurzfristigen Bedarf der Mitgliedsstaaten zu decken. Damit erhöhe sich die Gesamtzahl der erwarteten Lieferungen von Biontech/Pfizer an die EU im ersten Quartal des kommenden Jahres auf 215 Millionen.

Ein ähnliches Abkommen sei mit dem Hersteller Moderna geschlossen worden, hieß es weiter. Fünf Millionen der zusätzlichen Dosen von Biontech/Pfizer sollen jeweils im Januar und Februar geliefert werden, die restlichen zehn Millionen im März. Die meisten Regierungen in Europa verfolgen derzeit Kampagnen für Auffrischungsimpfungen. Diese werden von Experten als die beste Strategie gegen die neue Variante angesehen.

Expertenrat spricht sich für Kontaktbeschränkungen aus

18.14 Uhr: Der neue Corona-Expertenrat der Bundesregierung sieht wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante "Handlungsbedarf" bereits für die kommenden Tage. "Wirksame bundesweit abgestimmte Gegenmaßnahmen zur Kontrolle des Infektionsgeschehens sind vorzubereiten, insbesondere gut geplante und gut kommunizierte Kontaktbeschränkungen", heißt es in einer am Sonntag in Berlin veröffentlichten Stellungnahme. Zuvor hatte das ARD-Hauptstadtstudio darüber berichtet.

Lauterbach schließt Lockdown vor Weihnachten aus

17.43 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich klar gegen einen harten Lockdown vor Weihnachten in Deutschland ausgesprochen. "Nein, einen Lockdown wie in den Niederlanden vor Weihnachten, den werden wir hier nicht haben", sagte der SPD-Politiker am Sonntag dem "Bericht aus Berlin" der ARD. In der Bild-Sendung "Die richtigen Fragen" sagte Lauterbach nach „Bild“-Angaben: "Einen harten Lockdown jetzt vor Weihnachten, den würde ich ausschließen. Das ist klar."

Karl Lauterbach ist erst seit kurzem Bundesgesundheitsminister.
Karl Lauterbach ist erst seit kurzem Bundesgesundheitsminister.

Lisa Fitz sorgt für Ärger mit Aussagen zur Corona-Impfung

17.40 Uhr: Die Kabarettistin Lisa Fitz verbreitete in einer SWR-Comedy-Sendung falsche Zahlen zu den Corona-Impfstoffen. Unter anderem behauptete Fitz, dass 5000 Menschen aufgrund der Corona-Impfung gestorben wären, was nachweislich falsch ist. Nun reagiert der Sender.

Corona-Ausbruch auf "Mein Schiff 4" von Tui

16.46 Uhr: An Bord des Kreuzfahrtschiffes "Mein Schiff 4" sind mehrere Corona-Fälle aufgetreten, wie Sie in diesem Artikel lesen können. Für viele Passagiere endet die Reise vorzeitig.

Klagen gegen Böllerverbot angekündigt

16.40 Uhr: Der Branchenverband der Feuerwerksindustrie geht gerichtlich gegen das Böllerverbot zu Silvester vor. Sobald das am Freitag vom Bundesrat bestätigte Verbot rechtskräftig ist, will der Bundesverband Pyrotechnik dagegen im Eilverfahren Klage einlegen, wie Vorstand Ingo Schubert am Samstag ankündigte. Der Verband unterstütze darüber hinaus verschiedene Klagen gegen Abbrennverbote von Feuerwerk in Bremen, Hamburg und Sachsen. Branchenvertreter sprachen von einer existenzgefährdenden Lage.

Hintergrund des Verbots ist die aktuelle Belastung der Kliniken mit Covid-19-Fällen. Der Gesetzgeber argumentiert, es müssten Krankenhauskapazitäten geschont werden, weswegen Unfälle durch unsachgemäßen Gebrauch der Feuerwerkskörper vermieden werden sollten.

Der Pyrotechnik-Verband widersprach: "Noch immer fehlen valide Daten, mit denen sich plausibilisieren ließe, dass ein signifikanter Teil der Verletzungen in der Silvesternacht durch zugelassenes Feuerwerk entsteht", erklärte er. "Für den deutschen Markt zugelassenes Silvesterfeuerwerk unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben, wodurch ernsthafte Verletzungen praktisch auszuschließen sind."

Demos in vielen deutschen Städten

16.22 Uhr: Deutschlandweit haben am Wochenende erneut tausende Menschen gegen Corona-Maßnahmen und -Impfungen demonstriert. Die größten Versammlungen gab es in Hamburg und Nürnberg. Demonstriert wurde unter anderem auch in Frankfurt am Main, Freiburg, Karlsruhe und Düsseldorf. Die Proteste verliefen überwiegend friedlich - an einigen Orten kam es jedoch zu Übergriffen auf Beamte, Presse und Demonstrierende.

In Nürnberg versammelten sich am Sonntag laut Polizei etwa 2500 Menschen zu einer Kundgebung der AfD, bei der auch die Fraktionsvorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel auftraten. Weidel beschuldigte die Bundesregierung, ihre "Fehler und Verfehlungen" nicht zugeben zu wollen. "Die Ungeimpften sind die neuen Sündenböcke für das Versagen der Politik", sagte sie. Chrupalla verglich die Situation mit der Zeit vor der deutschen Einheit. "Es ist schlimmer heute als 1989", sagte er.

In der Nähe der AfD-Kundgebung protestierten etwa 2000 Gegendemonstrierende. Zuvor hatten etwa 1000 Menschen an einer kontaktlosen Menschenkette gegen Coronaleugner teilgenommen. Außerdem zogen am Sonntag etwa 10.000 bis 12.000 sogenannte Querdenker durch die Stadt. Bis zum Nachmittag waren keine größeren Zwischenfälle bekannt, wie ein Polizeisprecher sagte.

In Hamburg gingen am Samstag laut Polizei rund 11.500 Menschen auf die Straße. Sie hielten sich demnach überwiegend an die Auflagen. Bei einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Teilnehmern der Kundgebung und Außenstehenden sei eine Flasche geworfen worden. Im Zusammenhang mit diesem Vorfall wurde laut Polizei eine unbeteiligte Frau verletzt.

Querdenker-Demo in Hamburg

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    Verschärfung der Regeln in Deutschland zu Weihnachten drohen

    14.47 Uhr: Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hält eine Verschärfung der Corona-Regeln in Deutschland noch vor Weihnachten für möglich. Die Länder könnten den geltenden Rechtsrahmen noch deutlich weiter ausschöpfen, etwa um Kontaktbeschränkungen durchzusetzen, sagte Dahmen unserer Redaktion. "Aber tatsächlich kann Omikron auch bedeuten, dass wir darüber hinaus gehende Maßnahmen kurzfristig brauchen." Hierfür werde das Statement des neuen Wissenschaftlichen Expertengremiums maßgeblich sein, das Anfang der Woche zu erwarten sei. "Wenn daraus hervorgeht, dass wir strenge Regeln brauchen, dann sollten Bund und Länder die auch zügig in den nächsten Tagen vereinbaren und umsetzen."

    Dahmen riet von Reisen über die Feiertage ab. "Wir alle wissen, dass viele persönliche Kontakte und eine hohe Mobilität gerade beim Aufkommen neuer Virusvarianten die Lage verschlimmern können", sagte Dahmen. "Insofern ist gerade jeder Mensch in Europa aufgerufen, auch in eigener Verantwortung Kontakte zu reduzieren und sich bei allen Reisen zu fragen, ob diese unbedingt erforderlich sind." Gute Weihnachten seien nur sichere Weihnachten und sollten deshalb also im engsten Umfeld gefeiert werden. "Leider müssen wir andere Pläne noch einmal hintenanstellen, wenn wir diese Pandemie in den Griff bekommen wollen."

    Unionsfraktionsvize mit drastischer Prognose zu Omikron

    14.46 Uhr: Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante in Europa fordert Unionsfraktionsvize Sepp Müller (CDU) Beratungen über weitere Corona-Maßnahmen. "Nach allen Berechnungen wird Omikron spätestens Ende Januar die vorherrschende Variante sein", sagte Müller unserer Redaktion. "Im schlimmsten Fall werden wir bis zu 700.000 Neuinfektionen pro Tag haben. Deswegen darf es keine Denkverbote geben."

    Ein bundesweiter Lockdown sei wegen des von der neuen Bundesregierung beschlossenen Auslaufens der epidemischen Lage von nationaler Tragweite gesetzlich nicht möglich. "Wir stehen als Unionsfraktion jederzeit zur Verfügung, um weitere gesetzliche Maßnahme zu ergreifen."

    FDP-Politikerin macht Ansage zu Lockdown

    13.56 Uhr: Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus hat die Pandemielage in Deutschland wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante als "sehr ernst" bezeichnet. Sie sprach sich am Sonntag trotzdem gegen einen Lockdown wie in den Niederlanden aus.

    "Statt eines Lockdowns sollten die bestehenden vielfältigen Instrumente ausgeschöpft werden. Insbesondere darf es keine Schulschließungen geben, denn unsere Kinder haben unter dem Verlust ihrer Sozialkontakte und Bildungschancen bereits sehr gelitten", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Fakt bleibt: Impfen ist und bleibt der Weg aus der Pandemie. Daher tun wir alles, um das Angebot zum Impfen und Boostern massiv auszuweiten."

    Das hohe Impftempo müsse während der Feiertage erhalten bleiben, so Aschenberg-Dugnus. Es sei gut und richtig, dass Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dafür gesorgt hätten, dass mehr Impfstoff zur Verfügung stehe. "Die Bundesregierung hat innerhalb kürzester Zeit das Pandemiemanagement neu aufgestellt. Wir haben den Corona-Expertenrat eingeführt und die Impflogistik verbessert. Dies sind wichtige Maßnahmen zur Eindämmung der Omikron-Variante."

    Wegen Omikron: Israel empfiehlt Verbot für Reisen nach Deutschland

    13.52 Uhr: Israels Gesundheitsministerium hat sich am Sonntag für ein Reiseverbot in weitere Länder ausgesprochen, darunter auch Deutschland und die USA. Die Maßnahme zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus solle nach einer Billigung durch die Regierung am Dienstag um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft treten, hieß es in der Mitteilung des Gesundheitsministeriums.

    Weitere als "rot" eingestufte Länder seien

    • Italien,
    • Belgien,
    • Ungarn,
    • Marokko,
    • Portugal,
    • Kanada sowie die
    • Türkei und die
    • Schweiz.

    In Israel gilt bereits ein Einreiseverbot für Ausländer. Mehr als 50 Länder - vor allem in Afrika - galten außerdem schon als "rot", Israelis dürfen dorthin nur mit Sondergenehmigung reisen.

    Omikron in England nun dominant – 60 Prozent aller Fälle

    11.09 Uhr: Die hoch ansteckende Omikron-Mutante ist in England zur dominierenden Variante des Coronavirus geworden. Omikron mache nun 60 Prozent aller Fälle im Land aus, sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Sonntag im Sky News-Interview.

    Die Variante hatte sich in den vergangenen Wochen rasant ausgebreitet: Allein am Samstag wurden im Vereinigten Königreich 10.059 neue Omikron-Fälle gemeldet – dreimal so viele wie am Tag zuvor. Auch in Schottland ist Omikron bereits dominant.

    In Großbritannien, wo bislang noch recht weitreichende Freiheiten gelten, spitzt sich die Debatte um schärfere Corona-Maßnahmen zu. Medienberichten zufolge laufen Diskussionen über eine Art Wellenbrecher-Lockdown nach den Weihnachtstagen. Wissenschaftliche Berater fordern eine möglichst schnelle Verschärfung der Maßnahmen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Man sei "fast sicher, dass es aktuell Hunderttausende neue Omikron-Infektionen pro Tag" in England gebe – also eine hohe Dunkelziffer. Einige Modellierer warnten dem "Guardian" zufolge, ohne schärfere Maßnahmen drohten bis zum Jahreswechsel bis zu zwei Millionen Neuinfektionen täglich.

    Boris Johnsons Regierung hofft noch immer, sich weitgehend auf den Schutz der Impfungen verlassen zu können. Gesundheitsminister Javid verschärfte den Ton gegenüber den rund fünf Millionen Ungeimpften – etwa zehn Prozent der Bevölkerung. "Sie müssen wirklich über den Schaden nachdenken, den sie der Gesellschaft antun, indem sie Krankenhausbetten belegen, die ansonsten für jemand anderen genutzt werden könnten, vielleicht jemanden mit einem Herzproblem oder einer Operation", sagte der Minister bei Sky News.

    Vier Corona-Fälle auf Kreuzfahrtschiff – Passagiere müssen von Bord

    9.57 Uhr: Wegen mehrerer Corona-Fälle an Bord eines Kreuzfahrtschiffs müssen rund 300 Passagiere vorzeitig ihre Reise auf Gran Canaria beenden. Wie das Unternehmen Tui Cruises mitteilte, gehen alle 1600 Passagiere des Schiffes "Mein Schiff 4" am Sonntag in Las Palmas de Gran Canaria von Bord, die meisten von ihnen planmäßig. Rund 300 von ihnen hätten eigentlich noch sieben Tage auf dem Schiff verbringen wollen, sagte eine Unternehmenssprecherin.

    Die Infektionen seien bei zunächst vier Gästen festgestellt worden. Nach einer vollständigen Testung von Passagieren und Besatzung seien einige weitere Fälle hinzugekommen. Die Betroffenen und Kontaktpersonen wurden in Absprache mit den spanischen Behörden in einem dafür vorgesehenen Bereich an Bord isoliert. Sie sollen nun an Land weiter in Quarantäne bleiben. Die Infizierten hätten entweder keine oder nur leichte Symptome.

    Noch am Sonntag sollte das Schiff mit neuen Gästen ablegen. An Bord gelte zurzeit das 3G-Modell (geimpft, genesen, getestet), vom
    23. Februar an 2G plus (geimpft oder genesen mit zusätzlichem'Test). Aktuell liege die Impfquote bei den erwachsenen Passagieren bei 95 Prozent. Zunächst hatte bild.de über den Corona-Ausbruch berichtet.

    Das Kreuzfahrtschiff
    Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 4" musste wegen mehrerer Corona-Fälle an Bord seine Reise vorzeitig beenden (Archivbild). © imago

    Krisenstab-Chef hält 30 Millionen Impfungen bis Silvester für machbar

    5.47 Uhr: Der Leiter des neuen Corona-Krisenstabs im Kanzleramt, Generalmajor Carsten Breuer, hat sich zuversichtlich gezeigt, dass das Regierungsziel von 30 Millionen Impfungen bis zum Ende des Jahres erreicht werden kann. Seit Mitte November seien mehr als 24,4 Millionen Menschen geimpft worden. Jetzt seien noch knapp zwei Wochen Zeit. "Die 30 Millionen sind zu schaffen", sagte Breuer der "Bild am Sonntag". Berechnet wird das Impfziel ausgehend von einer Bund-Länder-Runde am 18. November.

    Ein hohes Impftempo ist zentraler Baustein in der Strategie der neuen Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP zur Bekämpfung der Pandemie. Breuer betonte, das Tempo müsse auch in der Weihnachtszeit aufrechterhalten werden. "Die Woche vor und die Woche nach Weihnachten sind von enormer Bedeutung." Viele Menschen hätten frei und damit Zeit, sich impfen zu lassen. Er selbst werde auch an Weihnachten im Dienst sein. "Ich werde Heiligabend natürlich im Krisenstab sein. Die Lage im Land macht das notwendig."

    Zur Debatte über den besten Impfstoff sagte der General: "Es gibt keinen guten oder schlechten Impfstoff, nur verfügbaren." Die neue Omikron-Variante des Virus zeige, dass man schnell auf neue Entwicklungen reagieren können müsse. Breuer will dem Bericht zufolge, dass Impfzentren künftig nicht mehr abgebaut, sondern nur eingemottet werden, damit sie innerhalb von wenigen Tagen wieder betriebsbereit sind. "In der Zukunft wollen wir in der Lage sein, jederzeit den Großteil der Bevölkerung binnen Wochen zu impfen."

    Verfassungsschutz-Präsident befürchtet Gewalttaten durch Corona-Gegner

    5.30 Uhr: Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, schließt tödliche Gewalttaten bis hin zu gezielten Mordkomplotten durch radikalisierte Corona-Gegner nicht aus. "Bei gewaltorientierten Rechtsextremisten und im radikalisierten Corona-Protestmilieu ist kein Szenario auszuschließen", sagte Haldenwang unserer Redaktion.

    Über Gewalt zu reden und sie zu begehen, sei ein Unterschied, fügte der Verfassungsschutz-Chef hinzu. "Aber denken Sie nur an das Tötungsdelikt in Idar-Oberstein, wo jemand aus der spontanen Situation heraus eine Waffe holte und in der Tankstelle einen anderen Menschen erschoss. Solche irrationalen Gewaltausbrüche aus Wut- oder Ohnmachtsgefühlen halte ich auch in der Zukunft für nicht unwahrscheinlich."

    Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, in seinem Berliner Büro.
    Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, in seinem Berliner Büro. © Reto Klar / Funke Foto Services

    Bundesregierung stuft Großbritannien als Virusvariantengebiet ein – Frankreich und Dänemark neue Corona-Hochrisikogebiete

    0.01 Uhr: Zum Schutz vor einer schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus wird Großbritannien von der Bundesregierung ab Montag als Virusvariantengebiet eingestuft. Das gab das Robert Koch-Institut am späten Samstagabend bekannt. Damit wird die Einreise aus Großbritannien nach Deutschland erheblich eingeschränkt.

    Zudem stuft die Bundesregierung ab sofort Frankreich und Dänemark wegen hoher Corona-Infektionszahlen als Hochrisikogebiete ein. Die Regelung trat in der Nacht zum Sonntag um Mitternacht in Kraft. Damit gelten künftig bis auf Luxemburg alle Nachbarländer Deutschlands als Hochrisikogebiet. Wer von dort einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss grundsätzlich für zehn Tage in Quarantäne. Mit einem negativen Test kann man sich nach frühestens fünf Tagen davon befreien.

    Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

    Samstag, 18. Dezember: Thüringer setzen in Greiz Zeichen gegen gewaltsame Proteste

    • Im ostthüringischen Greiz haben Institutionen und Vereine gemeinsam ein Zeichen gegen die teils gewaltvollen Proteste gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen gesetzt. In der Stadt wurden Pappfiguren mit Namen aufgestellt, die stellvertretend für Teilnehmer der Aktion "Greiz dreht auf" standen. Diese wollten selbst nicht auf die Straße gehen, um das Infektionsrisiko gering zu halten. Eine Sprecherin der Aktion sagte am Samstagabend, man habe all denen eine Stimme geben wollen, die hilflos und mit Bedauern die Nachrichten zu den Protesten in der eigenen Stadt verfolgten.
    • Die Niederlande haben kurz vor Weihnachten wegen der Omikron-Variante des Coronavirus einen neuen strengen Lockdown verhängt. Von diesem Sonntag an müssen fast alle Geschäfte, Gaststätten, Kultur- und Sporteinrichtungen, Schulen und Friseure schließen. Ausgenommen sind nur Läden wie Supermärkte und Apotheken, die für die Versorgung wichtig sind. Die extrem schnelle Verbreitung der Omikron-Variante zwinge zu diesen harten Maßnahmen, sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Samstagabend in Den Haag. "Es ist unvermeidlich. Wir müssen eingreifen, um Schlimmeres zu verhindern."
    • Gegner und Kritiker von Corona-Maßnahmen sind am Samstag erneut in vielen deutschen Städten auf die Straßen gegangen. Vielerorts formierte sich Gegenprotest. Nach ersten Erkenntnissen blieb es überwiegend friedlich. In Hamburg zogen der Polizei zufolge mehrere Tausend Menschen in mehreren Blöcken durch die Innenstadt. Rund 8000 Menschen waren nach Polizeiangaben zu der Demonstration erwartet worden. Trotz des Verbots einer geplanten Demonstration in Berlin versammelten sich hier Demonstranten am Brandenburger Tor. Die Polizei sprach von einer Menge „im unteren dreistelligen Bereich“.
    • Die britische Hauptstadt London hat wegen der rapiden Ausbreitung der Omikron-Variante des Corona-Virus am Samstag den Katastrophenfall ausgerufen. "Der Anstieg der Omikron-Fälle in unserer Hauptstadt ist sehr besorgniserregend", teilte Bürgermeister Sadiq Khan am Samstag mit. "Deshalb rufen wir erneut den Katastrophenfall aus." Khan verwies darauf, dass die Zahl der Covid-Patienten in Londons Krankenhäusern wieder massiv steigt.
    • In Niedersachsen soll ab Dienstag eine FFP2-Maskenpflicht für den gesamten Einzelhandel gelten. Die Landesregierung habe sich am Samstag darauf verständigt, am Montag eine entsprechende Änderung der Corona-Verordnung vorzunehmen und am Dienstag in Kraft zu setzen, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover mit. Eine Unterscheidung zwischen Geschäften des täglichen Bedarfs und anderen Einzelhandelsgeschäften soll es dabei nicht geben.
    • Angesichts der besonders ansteckenden Omikron-Variante fordern die Gesundheitsminister der Länder schärfere Bestimmungen für Einreisende aus Virusvariantengebieten. "Wir haben den Bund gebeten, die Coronavirus-Einreiseverordnung anzupassen: Künftig sollen Einreisende ab sechs Jahren schon vor Abreise aus diesen Gebieten dem Beförderer einen negativen PCR-Test vorlegen, der bei Abflug im Ausland höchstens 48 Stunden zurückliegen darf", erklärte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) der Länder und bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Samstag nach einer Sonder-Videoschalte. Der Antigen-Schnelltest soll demnach nicht mehr akzeptiert werden.
    • Wegen der rapiden Ausbreitung der Omikron-Variante in Großbritannien warnen britische Medizinerinnen und Mediziner vor massiven Personalausfällen. An Weihnachten könnten der British Medical Association zufolge ohne verschärfte Maßnahmen in England 32.000 bis 130.000 Beschäftigte im Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) fehlen, wie der "Guardian" am Samstag berichtete. Letzteres entspräche einem Zehntel der gesamten Belegschaft.
    • Impfen ja – Impfpflicht nein: Das Stiko-Mitglied Christian Bogdan vom Universitätsklinikum Erlangen sieht den Aufwand einer Impfpflicht in keinem Verhältnis zum Nutzen. "Persönlich halte ich von einer gesetzlichen Impfpflicht nicht viel, da diese einen Rattenschwanz an Administration, Impfbefreiungszeugnissen und Klagen nach sich zieht und die gesellschaftliche Entzweiung fördert", sagte der Experte der Ständigen Impfkommission (Stiko) den "Nürnberger Nachrichten" und der "Nürnberger Zeitung".
    • Die Türkei plant, 15 Millionen Dosen ihres selbst entwickelten Corona-Impfstoffs "Turkovac" an Afrika zu spenden. Es sei eine Schande für die Menschheit, dass lediglich sechs Prozent der afrikanischen Bevölkerung einen Covid-19-Impfstoff erhalten hätten, sagte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag auf einem Türkei-Afrika-Gipfel in Istanbul vor führenden Politikern des Kontinents.
    • Der FDP-Politiker Wolfang Kubicki hat viele Befürworter einer Corona-Impfpflicht scharf kritisiert und ihnen Rache an Ungeimpften als Motiv unterstellt. "Ich bin entsetzt über das jakobinerhafte Verhalten vieler in diesem Land, deren Freude an 2G und Impfpflicht ja nicht mehr rational ist", sagte der Bundestagsvizepräsident "Zeit Online". "Vielen Impfpflichtbefürwortern scheint es um Rache und Vergeltung zu gehen." Auf die Nachfrage "Rache an wem?" erwiderte Kubicki: "An den Ungeimpften, weil man glaubt, in ihnen die Verantwortlichen für unsere derzeitige Misere ausgemacht zu haben, was natürlich völliger Unsinn ist."
    • Zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen haben sich am Samstag nach Polizeiangaben etwa 1900 Menschen in der Schweriner Innenstadt versammelt. Die Versammlung verlaufe bisher friedlich, sagte eine Polizeisprecherin. Es seien viele Familien dabei. Die Veranstalter hatten mit 1700 Teilnehmern gerechnet. Auch eine Gegenkundgebung mit 60 Demonstranten sollte stattfinden. Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern hatte am Freitag zu Friedlichkeit bei Demonstrationen aufgerufen. Persönliche Bedrohungsszenarien oder Angriffe physischer oder psychischer Art seien inakzeptabel und illegitim, hieß es in dem Parlamentsbeschluss, der ohne Gegenstimmen gefasst wurde.
    • Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat ein nationales Impfregister gefordert. Die SPD-Politikerin sagte der "Welt am Sonntag" auf eine Frage zur Datenlage in der Corona-Pandemie, die Informationen reichten noch nicht aus. "Was uns alle umtreibt ist beispielsweise, dass die Gesundheitsämter nicht konkret wissen, wie viele Infektionen es genau gibt. Oder wie der exakte Stand bei den Impfungen ist", sagte sie. "Bei den Pflegekräften gehen wir von bis zu 90 Prozent Geimpften aus, aber das sind Schätzungen. Wir brauchen exakte Zahlen, allein für die Kontaktnachverfolgung." Bas betonte, die Datenlage sei deutlich besser als zu Beginn der Pandemie, "es gibt inzwischen einige Register, aus denen wir viele Informationen ziehen können". "Aber es stimmt, wir brauchen zum Beispiel ein nationales Impfregister."
    • Paris hat das zu Silvester geplante Feuerwerk und Konzert auf den Champs-Élysées wegen der steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen abgesagt. Mit der am Samstag auf Twitter mitgeteilten Absage folgt die französische Metropole den von der Regierung geforderten Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie. Der französische Premierminister Jean Castex hatte am Freitagabend die Präfekten und Gemeinden des Landes dazu aufgerufen, Feuerwerke, Konzerte und Alkoholkonsum auf öffentlichen Straßen am 31. Dezember zu verbieten.
    • Die Niederlande stehen möglicherweise vor einem neuen harten Corona-Lockdown noch vor Weihnachten. Ministerpräsident Mark Rutte will an diesem Samstagabend (19 Uhr) neue Verschärfungen ankündigen, teilte die Regierung in Den Haag mit. Das Beratergremium der Regierung hatte wegen der sich schnell ausbreitenden Omikron-Variante des Virus zu einem strengen Lockdown geraten. Eine Entscheidung darüber soll nach einer Dringlichkeitssitzung des Kabinetts am Nachmittag fallen. Die Experten hatten empfohlen, dass fast alle Geschäfte mit Ausnahme der Supermärkte und Apotheken schließen. Auch Gaststätten, Sport, Kultur, Kinos und Schulen würden geschlossen. Zurzeit gilt ein Abendlockdown - das heißt, dass alles mit Ausnahme von Supermärkten um 17 Uhr schließen muss.
    • Angesichts der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie treffen sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Samstagmittag zu einer Sonder-Schalte. Die genaue Tagesordnung sei noch unklar, doch es werde um die allgemeine Corona-Entwicklung und um die Versorgung mit Impfstoffen gehen, sagte eine Sprecherin des bayerischen Gesundheitsministeriums, das den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz innehat.
    • Nach einem Corona-Ausbruch mit drei Todesfällen in einem Pflegeheim im niedersächsischen Hildesheim ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen eine frühere Mitarbeiterin der Einrichtung. Es bestehe der Verdacht, dass die 44-Jährige mit einem gefälschten Impfpass im Heim gearbeitet habe, während sie Corona hatte, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag.
    • Am Freitag sind erneut mehr als eine Million Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht worden. Das geht aus den am Samstag veröffentlichten Zahlen auf dem Impf-Dashboard des Gesundheitsministeriums hervor. Demnach wurden am Freitag etwa 1,1 Millionen Dosen gespritzt, der Großteil - rund 921.000 davon - waren Auffrischungsimpfungen. In den vergangenen sieben Tagen wurden damit den Angaben zufolge im Schnitt täglich 1,0 Millionen Impfdosen verabreicht.
    • Österreich verschärft seine Einreisebestimmungen zur Eindämmung der Omikron-Variante. Ins Land dürfen nach Angaben des Gesundheitsministeriums bis auf weiteres nur noch Menschen, die über einen gültigen 2G-Nachweis verfügten. Konkret bedeute dies, sie müssten dreifach geimpft oder genesen sein. Wer keine Auffrischungsimpfung habe, müsse einen PCR-Test vorlegen. Ansonsten müssten die Reisenden sofort in Quarantäne.
    • Etwa ein Drittel der Menschen in Deutschland geht Ungeimpften über die Feiertage lieber aus dem Weg. Das geht aus einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor. Die Fragestellung lautete: "Über die Feiertage kommen viele Menschen mit Freunden und Verwandten zusammen. Spielt es dabei für Sie eine Rolle, ob die anderen gegen das Coronavirus geimpft sind?"
    • Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat sich besorgt gezeigt über die drohende Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus. Der SPD-Politiker rief erneut dazu auf, sich impfen zu lassen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. "Der beste Schutz vor der nächsten Welle ist eine hohe Impfquote. Omikron wird vor allem die Ungeimpften hart treffen", sagte Weil der Deutschen Presse-Agentur.
    • Die Lage an den Kliniken in Deutschland könnte sich nach Einschätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) deutlich verschärfen, sollten sich die Prognosen zur Omikron-Variante des Coronavirus bestätigen. Wenn sich bestätige, dass diese sehr viel ansteckender als Delta und die Schwere der Verläufe vergleichbar seien, werde man es im schlimmsten Fall mit einer großen Zahl gleichzeitig schwer erkrankter Patienten zu tun haben, sagte DKG-Chef Gerald Gaß der Deutschen Presse-Agentur. "Für die Krankenhäuser wäre dies eine weiter verschärfte Lage, die über all das hinausgeht, was wir bisher erlebt haben."
    • Der Deutsche Städtetag hat den Bund aufgefordert, für ausreichend Impfstoff zu sorgen. "Wir brauchen verlässliche Impfstofflieferungen vor Ort", sagte Städtetagspräsident Markus Lewe der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Impfkampagne für die Erwachsenen müsse ihren Schwung behalten: "Es ist eine gute Botschaft: Nie wurden so viele Menschen täglich geimpft und geboostert wie derzeit. Wir impfen ohne Unterlass, auch an den Wochenenden in vielen kommunalen Impfstellen und Arztpraxen. Dieses Tempo muss nahtlos auch im neuen Jahr weitergehen." Der Bund sei gefordert, für ausreichend Impfstoff zu sorgen.
    • Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sieht sich und seine Familie von radikalen Impfgegnern und Corona-Leugnern bedroht. "Dass vor allem in den sozialen Netzwerken, und nicht nur auf der Straße, der Ton rauer wird, das bekomme ich auch zu spüren", sagte Hans der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Bedrohungen seien für ihn nicht neu: "Aber dass es bis hin zu übelsten Äußerungen auch mit Blick auf die Familie geht, das ist schon eine neue Qualität", sagte Hans.
    • SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert lehnt eine Erfassung von Impfdaten ab. "Auch wenn es auf die Daten der Corona-Impfung beschränkt ist, sehe ich die grundlegende Gefahr, dass mit einem solchem Schritt die Tür für den Zugriff auf weitere Daten geöffnet ist", sagte Kühnert den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Samstag). "Auch sehe ich nicht, wie die vollkommen überlasteten Gesundheitsämter das auch noch administrieren sollen." Mit Blick auf eine allgemeine Impfpflicht sagte er: "Ich sehe es noch nicht als sicher an, dass die Impfpflicht am Ende tatsächlich kommt." Es seien noch ganz viele schwierige juristische Fragen zu klären.

    Corona-News von Freitag, 17. Dezember: Lindner hält sich schärfere Corona-Maßnahmen offen

    • Angesichts der drohenden Ausbreitung der Omikron-Variante hält sich Bundesfinanzminister Christian Lindner schärfere Corona-Maßnahmen offen. Lesen Sie mehr dazu hier: FDP-Chef Christian Lindner: "Wir müssen raus aus der Krise"
    • Die Bundesregierung stuft Frankreich und Dänemark wegen hoher Corona-Infektionszahlen von Sonntag an als Hochrisikogebiete ein.
    • Mehr als die Hälfte der Corona-Infektionen in Schottland ist nach Regierungsangaben inzwischen auf die Omikron-Variante zurückzuführen.
    • Angesichts der stetig steigenden Corona- Neuinfektionen will die dänische Regierung das öffentliche Leben weiter beschränken.
    • Erneute Schulschließungen sollten nach Ansicht von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger nur das letzte Mittel bei möglichen Corona-Gegenmaßnahmen sein.
    • Die Bundesregierung will auch weiterhin die 2G-Regelung für den Einzelhandel durchsetzen, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit bekannt gab. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hatte die Maßnahme für Niedersachsen vorläufig gekippt.
    • Wegen der sich rasch ausbreitenden Omikron-Variante fordert der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek, Reisebeschränkungen für Großbritannien
    • Heute treffen sich erneut Deutschlands führende Corona-Experten, um über die Pandemie zu beraten. Ganz oben auf der Agenda dürfte das Thema Omikron-Variante stehen. Mit Blick auf Großbritannien und Dänemark hatte diese Woche bereits Fachleute, wie Virologin Sandra Ciesek, vor einer raschen und explosionsartigen Ausbreitung auch in Deutschland gewarnt. Wer alles im neuen Corona-Gremium vertreten ist, lesen Sie hier.
    • Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat eine Corona-Impfpflicht für Beamtengruppen wie Lehrerschaft, Polizei und Feuerwehr ins Gespräch gebracht.
    • Die EU-Staaten haben bei Biontech und Pfizer 180 Millionen Dosen Impfstoff bestellt, der an die Omikron-Variante angepasst ist.
    • In den katholischen Gemeinden gibt es in diesem Jahr keine einheitlichen Corona-Schutzregeln für die Weihnachtsgottesdienste

    Corona-News von Donnerstag, 16. Dezember: US-Experten: Biontech- und Moderna-Impfstoffe sollten J&J vorgezogen werden

    • Ein US-Expertenausschuss hat empfohlen, wegen der Gefahr von Blutgerinnseln die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna dem Vakzin von Johnson & Johnson vorzuziehen. Die 15 Mitglieder des bei der US-Gesundheitsbehörde CDC angesiedelten Beratergremiums sprachen diese Empfehlung am Donnerstag einstimmig aus.
    • Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat einen dringenden Appell an die Bürger gerichtet, die Kontakte über Weihnachten zu reduzieren. "Wir nehmen Omikron sehr ernst. Deswegen haben wir bei der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz weitreichende Schutzmaßnahmen beschlossen und die Impfkampagne nochmals massiv angekurbelt", sagte dieser Redaktion.
    • CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz hat sich ablehnend über eine allgemeine Impfpflicht geäußert. "Wir sollten erst klären, ob es einfachere, bessere, verhältnismäßigere Mittel gibt, um eine wesentlich höhere Impfquote zu bekommen. Mit einer konsequenten Anwendung der 2G-Regel könnten wir dieses Ziel möglicherweise auch erreichen“, sagte Merz dieser Redaktion. Zudem habe er große Zweifel am Vollzug. "Wie wird eine Impfpflicht eigentlich kontrolliert? Wir haben kein nationales Impfregister. Damit weiß der Staat gar nicht, wer geimpft und wer nicht geimpft ist“, so Merz. "Bevor diese Fragen nicht beantwortet sind, kann und werde ich mich nicht auf eine Impfpflicht festlegen. Und ich empfehle der Union, diese Frage nicht voreilig zu beantworten.“
    • Weil er sich anstelle einer Schutzmaske einen roten Tanga über das Gesicht zog, ist ein Fluggast in den USA vor dem Start aus der Maschine geworfen worden. Der 38-jährige Maskengegner wollte von Fort Lauderdale im Bundesstaat Florida in die US-Hauptstadt Washington fliegen, wie US-Medien am Donnerstag berichteten. Ein Handyvideo zeigt, wie er mit roter Damenunterwäsche im Gesicht auf seinem Platz sitzt und dann von Mitarbeitern der Fluggesellschaft United Airlines aufgefordert wird, die Maschine zu verlassen.
    • Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt im Hinblick auf die hohe Belastung der Intensivstationen und die bevorstehende Omikron-Welle nicht stark und nicht schnell genug. Das schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht am Donnerstag. Alle Maßnahmen - etwa die Reduktion von Kontakten, das Tragen von Masken oder das Einhalten der Hygieneregeln - müssten aus diesem Grund aufrechterhalten oder sogar intensiviert werden.
    • Corona-Impfnachweise sollen für Reisen innerhalb der Europäischen Union künftig nur noch maximal neun Monate gültig sein: Das will die EU-Kommission noch vor Weihnachten vorschlagen, wie es am Donnerstag von Verantwortlichen in Brüssel hieß. Ziel sei es, die Bürger zu schnellen Auffrischungs-Impfungen zu motivieren.
    • Großbritannien hat den zweiten Tag in Folge einen Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Die britischen Behörden meldeten am Donnerstag vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden Omikron-Variante des Virus 88.376 neue Fälle binnen 24 Stunden. Die Zahl der Todesfälle stieg um 146 auf 146.937.
    • Das Land NRW weitet das Tanzverbot aus und verbietet auch Silvester-Bälle. Das gilt sowohl in der Gastronomie als auch für "vergleichbare Veranstaltungen, wenn das Tanzen Schwerpunkt der Veranstaltung ist", teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Clubs und Diskotheken ist der Betrieb bereits untersagt.
    • Der Kinderarzt Jörg Dötsch von der Universität Köln sieht mit Blick auf die Delta- und auch die Omikron-Variante des Coronavirus bislang keine Zunahme an schweren Krankheitsverläufen einer Infektion.Der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Köln rät dazu, fünf- bis elfjährige Kinder mit einer Vorerkrankung unbedingt impfen zu lassen.
    • Das Europabüro der Weltgesundheitsorganisation WHO appelliert, angesichts der Pandemie-Lage während der Weihnachtsfeiertage Vorsicht walten zu lassen. "Wenn Sie planen, Freunde und Familie zu treffen, halten Sie die Gruppen klein und machen Sie, wenn möglich, vorher einen Test", hieß es in einer Mitteilung.
    • Der Präsident des Robert Koch-Insituts (RKI), Lothar Wieler, hat angesichts der sich ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus dazu aufgerufen, Weihnachten nur im kleinsten Kreis zu feiern. "Wir alle möchten ja die Feiertage mit Familie und Freunden verbringen, aber wir alle müssen auch gemeinsam dafür sorgen, dass Weihnachten nicht zu einem Kickstart für Omikron wird", sagte Wieler in Berlin. Er bat die Bürger "eindringlich", die Feiertage so zu verbringen, dass sie "nicht für das Virus ein Fest" würden.
    • Die EU-Arzneimittelagentur (EMA) hat mit Kineret und Xevudy am Donnerstag zwei neue Medikamente für die Behandlung von Covid-19 empfohlen.
    • Bei der Impfkampagne ist nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der Biontech-Impfstoff schon jetzt knapp bemessen. Der neue Minister hatte zuvor schon vor einem Mangel an Impfstoff im ersten Quartal 2022 gewarnt. Doch um der Omikron-Variante zu begegnen will Lauterbach die Booster-Kampagne in Deutschland beschleunigen.
    • Die EU-Arzneimittelbehörde EMA könnte am Montag über eine Zulassung des Corona-Impfstoffes des US-Herstellers Novavax entscheiden. Die zuständige Experten-Kommission werde dann in einer außerordentlichen Sitzung den Zulassungsantrag behandeln, teilte die EMA am Donnerstag in Amsterdam mit. Bisher sind in der EU vier Impfstoffe zugelassen worden.
    • Nach der Klage von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) über einen Mangel an Corona-Impfstoff Anfang nächsten Jahres gibt es überraschend gute Nachrichten von der EU-Kommission: Danach bekommt Deutschland 35 Millionen Dosen des Impfstoffs von Moderna früher als geplant, um die drohende Lücke zu schließen – 10 Millionen Dosen kommen noch im Dezember, 25 Millionen Dosen im ersten Quartal. Aus Kreisen der EU-Kommission hieß es, entsprechende Zusagen seien in Gesprächen mit Moderna erreicht worden.
    • Während der laufenden weltweiten Impfkampagne könnte 2022 ein neuer Totimpfstoff den Markt erobern. Der deutsch-dänische Hersteller Bavarian Nordic produziert bereits Impfstoffe gegen Pocken und hat auch am Impfstoff gegen Ebola mitgearbeitet. Der neue Wirkstoff des Unternehmens heißt ABNCov2 und soll in der Pandemie als Booster-Impfstoff eingesetzt werden.
    • Wegen der sich rasend schnell ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus in Großbritannien hat Königin Elizabeth II. (95) ihr traditionelles vorweihnachtliches Familientreffen abgesagt. Das teilte der Palast am Donnerstag mit. Es stünden "die Weihnachtspläne zu vieler Menschen auf dem Spiel", hieß es als Erklärung aus Palastkreisen.
    • Angesichts der Coronavirus-Variante Omikron ringt die EU um freies Reisen in Europa. Mehrere Spitzenpolitiker äußerten am Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel mit Blick auf zusätzliche Pflichten wie einen PCR-Test vor der Einreise auch für Geimpfte Skepsis. Der belgische Premierminister Alexander de Croo sagte, er sehe die Lösung im Boostern, betonte aber auch: "Ich verstehe, dass einige Länder versuchen, Impfungen mit Tests zu verbinden." Luxemburgs Premier Xavier Bettel sagte, dass Reisebeschränkungen nicht die Lösung seien.
    • Der Bundestag hat einer Verlängerung des milliardenschweren Corona-Hilfsfonds für größere Unternehmen zugestimmt. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) war bisher bis Ende 2021 befristet und läuft nun bis zum 30. Juni 2022. Dafür stimmten am Donnerstag die Ampel-Fraktionen SPD, Grüne und FDP sowie die Union. AfD und Linke enthielten sich. Der Bundesrat muss noch zustimmen. Der FDP-Wirtschaftspolitiker Reinhard Houben sagte, die Wirtschaft habe sich noch nicht wieder vollständig stabilisiert, deswegen werde der Fonds noch gebraucht. Er werde nun mit Augenmaß verlängert.
    • Die Corona-Impfungen in Deutschland haben am Mittwoch einen Tagesrekord erreicht. Gespritzt wurden 1,496 Millionen Dosen, wie aus Meldedaten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstag hervorgeht. Darunter waren fast 1,3 Millionen Auffrischimpfungen und 97.400 Erstimpfungen. Bisheriger Rekord-Impftag in der Pandemie war der 9. Juni mit 1,43 Millionen gespritzten Impfdosen.
    • Nach Razzien bei radikalisierten Impfgegnern hat Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) ein konsequentes Vorgehen der Sicherheitsbehörden gefordert und vor einer Gewalteskalation gewarnt. "Auf Gedanken folgen Worte und auf Worte folgen Taten", sagte er am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Das habe die Erfahrung der letzten Jahre gezeigt. Umso mehr komme es jetzt darauf an, dass der Staat einschreitet.
    • Marcel Meys, der wohl älteste Mann Frankreichs, soll an Corona gestorben sein. Seine Tochter Nicole Boiron zufolge soll der 112-Jährige im Krankenhaus noch mit Sauerstoff versorgt worden sein. "Sie haben das Unmögliche versucht, aber wie soll man das machen, mit 112 Jahren", sagte sie am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Laut Boiron sei Meys zwar schwerhörig und fast blind, bis zu seinem Tod geistig noch fit gewesen sein und alleine gelebt haben. Dem Statistikexperten Laurent Toussaint zufolge sei Meys etwa 15 Tage davon entfernt gewesen, der älteste Mensch aller Zeiten in Frankreich zu werden."
    • Israel verlängert das Einreiseverbot für Touristen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus um weitere sieben Tage. Damit bleiben die Grenzen für Ausländer bis zum 29. Dezember um Mitternacht geschlossen, wie das Büro von Ministerpräsident Naftali Bennett am Mittwochabend mitteilte. Weiterhin müssen damit auch alle Personen mit Wohnsitz in Israel, die aus einem beliebigen Land zurückkehren – darunter auch geimpfte Israelis – bei der Einreise mindestens drei Tage lang in Quarantäne gehen.
    • In der Debatte um eine Impfpflicht gegen das Coronavirus liegt im Bundestag der Entwurf für einen ersten Antrag vor. Das von mehr als 20 FDP-Abgeordneten unterschriebene Papier spricht sich klar gegen eine solche Pflicht aus. Nach dem Entwurf soll der Bundestag bekräftigen, "dass es in der Bundesrepublik Deutschland keine allgemeine Impfpflicht gegen Sars-CoV-2 geben wird". Der Bundestag verbinde dies "mit dem Appell, dass sich weiter möglichst viele Menschen bestmöglich gegen Covid-19 schützen, indem sie die empfohlenen Angebote einer Coronaschutzimpfung wahrnehmen".
    • Die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen haben bundesweit seit Anfang Dezember deutlich zugenommen. Sowohl bei der Anzahl der Demonstrationen als auch bei der Teilnehmerzahl verzeichnen nahezu alle Bundesländer einen Anstieg bis hin zu einer Verdreifachung, wie aus einer Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den zuständigen Behörden hervorgeht. Mehrere Länder meldeten zudem ein aggressiveres Auftreten von Demonstranten sowie einen Anstieg von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten.
    • Wegen des Anstiegs bei Neuinfektionen mit dem Coronavirus verschärft Südkorea erneut die Kontakt- und Versammlungsbeschränkungen. Vor allem der Umfang privater Treffen und die Geschäftszeiten im Gastronomiebetrieb sollen landesweit von diesem Wochenende an bis Anfang Januar wieder stärker eingeschränkt werden. Das kündigte das Gesundheitsministerium am Donnerstag an.
    • Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung der Caritas lange angelegte Armutsrisiken sichtbar gemacht. "Einmal arm, immer arm – das ist für immer mehr Menschen eine reale Bedrohung", sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. An diesem Donnerstag will der Paritätische Wohlfahrtsverband einen Bericht zur Armutsentwicklung in der Pandemie veröffentlichen.
    • Angesichts von Meldungen über einen möglichen Impfstoffmangel fordert der Sozialverband VdK, Risikogruppen bei der Booster-Impfung sofort vorzuziehen. "Wenn es im ersten Quartal des neuen Jahren tatsächlich zu wenig Impfstoff geben sollte, müssen jetzt dringend alle Risikogruppen bevorzugt geboostert werden", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele unserer Redaktion: "Noch immer warten viele alte und andere gefährdete Menschen auf einen Termin für eine Impfauffrischung. Das ist für sie lebensgefährlich." Das Hin und Her um den Impfabstand für das Boostern in NRW zeige, "wie zwingend notwendig ein einheitliches, abgestimmtes Vorgehen von Bund und Ländern nun ist", so Bentele.
    • Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, zeigt sich "nicht begeistert" von der Art, wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen drohenden Impfstoffmangel kommuniziert hat.

    Mittwoch, 15. Dezember: Südafrika verzeichnet bislang höchsten Stand an Corona-Neuinfektionen

    • In Südafrika ist ein neuer Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. Die südafrikanischen Behörden meldeten am Mittwoch mit 26.976 Infektionen binnen eines Tages den höchsten Stand seit Pandemiebeginn. In Südafrika war im November erstmals die mittlerweile auch in Europa verbreitete Omikron-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden.
    • Die Epidemiologin Berit Lange vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung schließt nicht aus, dass es wegen der Omikron-Variante des Coronavirus im Januar wieder zur drastischeren Maßnahmen wie Schulschließungen kommen könnte.
    • Bei der neuen Coronavirus-Variante Omikron verstärken sich die Erkenntnisse einer hohen Infektionsrate bei nur milden Krankheitsverläufen.
    • Die dänische Kronprinzessin Mary (49) hat sich mit dem Coronavirus angesteckt.
    • Den Apotheken in Deutschland wird das Aufspüren gefälschter Impfpässe erleichtert. Wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) mitteilte, können die Apotheken von Donnerstag an bei der Ausstellung von digitalen Corona-Impfzertifikaten eine neue Funktion zur Chargenprüfung nutzen, um Impfpassfälschungen zu erkennen.
    • Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds Frank Ulrich Montgomery mahnt dazu, angesichts von Meldungen über Impfstoffmangel Ruhe zu bewahren.
    • Einkaufen, sich für die Shopping-Tour gleich testen lassen – und sich obendrein auch noch schnell die Booster-Impfung holen? Das alles will die Drogeriemarktkette dm künftig ihren Kunden bieten. Corona-Tests sind ab sofort buchbar, das Impfangebot bei dm startet am kommenden Samstag (18. Dezember) mit einem Probebetrieb.
    • In Anbetracht der Omikron-Variante des Coronavirus warnt die Virologin Sandra Ciesek vor überhöhten Erwartungen an Booster-Impfungen.
    • Die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt eine Auffrischimpfung mit dem Präparat des US-Herstellers Johnson & Johnson mindestens zwei Monate nach der Impfung.
    • Mindestens 120 Pharmaunternehmen in Asien, Afrika und Lateinamerika wären nach einer Studie von Human Rights Watch (HRW) zur Produktion von mRNA-Impfstoffen in der Lage. Ihnen fehle nur die Technologie der Firmen, die mRNA-Corona-Impfstoffe entwickelt haben, berichtete die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch.
    • Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Bürgern Mut gemacht, dass die Corona-Krise überwunden werden kann. "Ja, es wird wieder besser, ja, wir werden den Kampf gegen diese Pandemie mit der größten Entschlossenheit führen, und ja, wir werden diesen Kampf gewinnen", sagte er am Mittwoch in seiner ersten Regierungserklärung im Bundestag.
    • Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat der vorherigen Bundesregierung Versäumnisse in der Corona-Politik vorgeworfen. Es sei "schwer irritierend", dass laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im ersten Quartal 2022 der Impfstoff knapp werden könnte, sagte Heil im ZDF-"Morgenmagazin".
    • Der Städte- und Gemeindebund hat ein hartes Durchgreifen bei radikalisierten Gegnern der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie angemahnt.
    • In Italien gilt ab dem heutigen Mittwoch eine erweiterte Corona-Impfpflicht. Das Personal an Schulen, in der Verwaltung des Gesundheitsbereichs, bei der Polizei, dem Militär und den Rettungskräften muss sich gegen Covid-19 immunisieren, um zur Arbeit gehen zu dürfen.

    Corona-News von Dienstag, 14. Dezember: Boris Johnson bringt umstrittene Corona-Maßnahmen durchs Parlament

    • Das britische Unterhaus hat gegen großen Widerstand in den eigenen Reihen einer Verschärfung der Corona-Maßnahmen zur Bekämpfung der hochansteckenden Omikron-Variante zugestimmt. Die Abgeordneten stimmten am Dienstagabend nach einer emotionalen Debatte mit einer Mehrheit für die Maßnahmen, die eine Verschärfung der Maskenpflicht, eine Impfpflicht für das medizinische Personal sowie die besonders umstrittenen 3-G-Nachweise für Nachtclubs und Großveranstaltungen vorsehen.
    • Die Niederlande ziehen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus die Weihnachtsferien in den Grundschulen vor und verlängern den abendlichen Lockdown. Wie Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag ankündigte, beginnen die Schulferien nicht erst am 25., sondern schon am 20. Dezember. Restaurants, Bars und die meisten Geschäfte müssen bis Mitte Januar schon um 17.00 Uhr schließen. Die Menschen dürfen zu Hause nur vier Gäste empfangen.
    • Für die weitere Booster-Impfkampagne Anfang kommenden Jahres fehlen nach Angaben des neuen Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach ausreichende Mengen an Impfstoff. "Wir haben einen Impfstoffmangel für das erste Quartal", sagte der SPD-Politiker den ARD-Tagesthemen am Dienstagabend. Dies habe in einer vorgenommenen Impfstoff-Inventur viele überrascht. "Mich auch", sagte Lauterbach.
    • Italiens Regierung hat den Notstand wegen der Corona-Pandemie bis zum 31. März 2022 verlängert. Das teilte der Amtssitz von Ministerpräsident Mario Draghi am Dienstag in Anschluss an ein knapp einstündiges Treffen des Ministerrates mit. Per Dekret verlängerte die Regierung die Befugnisse für den Zivilschutz und den außerordentlichen Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, der unter anderem die Impfkampagne koordiniert.
    • Die Zahl der Corona-Infektionen steigt in Spanien trotz der vergleichsweise hohen Impfquote stark. Die Sieben-Tage-Inzidenz sprang binnen eines Tages um 38 Zähler auf gut 235, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Dienstagabend bekanntgab. Noch im Oktober hatte sie unter 20 gelegen, über 200 zuletzt am 11. August.
    • Russland hat eingeräumt, für eine Anerkennung seines Corona-Impfstoffs Sputnik V der Weltgesundheitsorganisation WHO bisher nicht alle erforderlichen Unterlagen übergeben zu haben. "Es gibt tatsächlich irgendwelche Informationen, die man für eine Zertifizierung zur Verfügung stellen muss", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. "Wir haben das bisher nicht gemacht, weil wir eine andere Auffassung hatten, welche Informationen das sind und wie sie überreicht werden sollen."
    • Der Corona-Impfkampagne drohen offenbar große Probleme: Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat seine Kolleginnen und Kollegen laut einem Bericht des "Spiegel" aus den Bundesländern über einen gravierenden Impfstoffmangel im kommenden Jahr informiert.
    • Angesichts der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante im eigenen Land hat sich England vorerst von der verpflichtenden Hotel-Quarantäne verabschiedet, die bislang für einige Einreisende galt. Ab Mittwoch (4.00 Uhr Ortszeit) würden alle elf noch verbleibenden Länder - also Südafrika und weitere afrikanische Staaten - von der sogenannten roten Liste entfernt, sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Dienstag im Londoner Unterhaus.
    • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet eine Stellungnahme des neuen Corona-Expertenrats zur neuen Virusvariante Omikron noch vor Weihnachten. "Das wird die Grundlage wichtiger Entscheidungen sein, die wir im Bezug auf Omikron zu treffen haben", sagte Lauterbach nach der ersten Beratung des Gremiums am Dienstag in Berlin. Das Gremium werde sich voraussichtlich schon am Freitag erneut zusammenfinden, um über das Thema Omikron zu beraten.
    • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat für Deutschland eine einheitliche Strategie gegen die Omikron-Variante des Coronavirus gefordert. "Wir brauchen neben dem jetzigen Delta-Management eine einheitliche nationale Omikron-Stratetgie", sagte Söder am Dienstag in München nach gemeinsamen Beratungen der Landeskabinette von Bayern und Sachsen. Söder forderte zugleich eine baldige neue Ministerpräsidentenkonferenz - noch in diesem oder zumindest „sehr früh“ im neuen Jahr.
    • In Dänemark erreicht die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen immer neue Höchststände. Am Dienstag kamen in der täglich aktualisierten Auflistung des staatlichen Instituts SSI 8314 neue Corona-Fälle hinzu. Das stellte noch einmal einen höheren Tageswert als den Rekord des Vortages dar, als es 7799 nachgewiesene Neuinfektionen gegeben hatte. Die Infektionszahlen sind damit mittlerweile etwa viermal so hoch wie noch Anfang November.
    • Immer mehr Gesundheitsämter in den Brandenburger Landkreisen kommen wegen der rasant steigenden Corona-Fälle an ihre Grenzen. Im Barnim wird nach Angaben des Landkreises nun bei der Bearbeitung der Corona-Fälle priorisiert. Um Quarantäne-Bescheinigungen zeitnah ausstellen zu können, soll sich die telefonische Kontaktnachverfolgung künftig auf untere Altersstufen bis 17 Jahre sowie höhere Altersstufen über 65 Jahre konzentrieren. Menschen, die nicht zu diesen Gruppen gehören, sollen per Selbstauskunft helfen, hieß es am Dienstag vom Landkreis.
    • Nach Angaben von Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) haben drei Regionen mit sehr hoher Sieben-Tage-Inzidenz die Umsetzung strengerer Corona-Regeln nach Landesvorgaben noch nicht auf den Weg gebracht. Bei drei Kommunen warte man noch auf die jeweilige Allgemeinverfügung, sagte Werner am Dienstag nach einer Kabinettssitzung. Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt habe etwa eine Verfügung vorgelegt, die sich an den Maßgaben für eine Inzidenz von mehr als 1000 orientiere, sagte Werner. Dort lag die Inzidenz aber noch am Montag bei deutlich über 1500, sodass dort zum Beispiel die Gastronomie schließen müsste.

    Hier startet ein neuer Corona-Blog. Alle bisherigen Corona-News finden Sie hier.

    (fmg/dpa/afp/epd)"