Berlin. Kinder und Jugendliche bekommen in Deutschland noch keine Boosterimpfung. Aber brauchen Unter-18-Jährige die Auffrischung überhaupt?

  • Die Booster-Impfungen sind ein wichtiger Teil der Impfkampagne in Deutschland
  • Bisher wird sie allerdings nur für Erwachsene ab 18 Jahren empfohlen
  • Doch brauchen Jugendliche und Kinder die Auffrischung überhaupt?

Auch in diesem Winter hat das Coronavirus Deutschland im Griff. Vielerorts gelten 2G- und 2G plus-Regeln, um die hohen Infektionszahlen zu senken. Dazu breitet sich mit der Omikron-Variante eine neue Mutation des Virus aus. Vor einer Ansteckung mit ihr sollen vor allem Boosterimpfungen schützen.

Die Auffrischungsimpfung bekommt allerdings nicht jeder. Denn die Ständige Impfkommission (StiKo) empfiehlt sie in der Regel erst Menschen ab 18 Jahren. Kinder und Jugendliche können für die Immunisierung bislang nur den Impfspoff Biontech/Pfizer bekommen, der seit dieser Woche für Menschen ab fünf Jahren zugelassen wurde. Den Impfstoff von Moderna bekommen hingegen nur Menschen, die über 30 Jahre alt sind.

Boosterimpfung für Jugendliche in Einzelfällen

Ausgenommen von der Booster-Empfehlung sind "Einzelfälle bei beruflicher Indikation", wie das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Website schreibt. Was sperrig klingt, ist eigentlich ganz einfach: Jugendliche, die zum Beispiel in Seniorenheimen oder Krankenhäusern arbeiten, können nach einer individuellen Prüfung auch jetzt schon geboostert werden.

Ansonsten ist noch nicht klar, ob Jugendliche überhaupt eine Boosterimpfung benötigen. Denn der Impfstoff von Biontech/Pfizer wurde für Minderjährige erst Ende Mai zugelassen – lange nach der Zulassung für Erwachsene.

Deshalb ist die Datenlage dazu bislang dünn. Das Bundesgesundheitsministerium schreibt dazu, dass jüngere Menschen auch sechs Monate nach der Grundimmunisierung "noch einen sehr guten Impfschutz vor einer schwerwiegenden Verlaufsform" von Covid-19 haben.

Österreich und die USA boostern auch Minderjährige

Ohnehin ist die Zweitimpfung bei vielen Jugendlichen noch nicht lange her. Erst im August gab die StiKo ihre Impfempfehlung für 12- bis 18-Jährige heraus. Bis der Impfschutz nach zwölf Monaten offiziell abläuft, vergeht für Jugendliche also noch einige Zeit. Auch deshalb ist die Boosterimpfung bei Minderjährigen in Deutschland noch kein großes Thema.

Im Nachbarland Österreich sieht die Sache dagegen anders aus. Am Mittwoch empfahl das Nationale Impfgremium die Boosterimpfung für 12- bis 18-Jährige. Und auch in den USA bekommen Jugendliche die Auffrischung: Hier empfiehlt die Gesundheitsbehörde CDC seit Anfang Dezember die dritte Spritze für Mädchen und Jungen ab 16 Jahren.