Berlin. Bei den Booster-Impfungen werden in Deutschland die Corona-Impfstoffe von Biontech und Moderna verwendet. Wer erhält welches Vakzin?

  • In Deutschland werden für die Booster-Impfung die Vakzine von Biontech und Moderna eingesetzt
  • Doch wer bekommt welchen Impfstoff bei der dritten Impfung?
  • Und nützen Kreuzimpfungen einem sogar? Alle Antworten

Biontech oder Moderna? Das fragen sich mit Blick auf die Booster-Impfungen viele Menschen. Denn die beiden Impfstoffe kommen in Deutschland bei den Auffrischungsimpfungen gegen Corona zum Einsatz. Empfohlen wird der Booster allen Menschen über 18, weil nach jetzigem Wissensstand die Wirksamkeit der Schutzimpfung mit der Zeit nach der zweiten Impfung nachlässt – gerade bei älteren Menschen, berichtet das Gesundheitsministerium.

Doch die Wahl, welches Vakzin sie verabreicht bekommen wollen, haben nur die wenigsten. Wir erklären, wer derzeit welches Mittel bekommt – und wie sich Experten zu den Impfstoffen äußern.

Booster-Impfungen: Nur mRNA-Vakzine kommen zum Einsatz

Bundesweit wird grundsätzlich nur mit mRNA-Impfstoffen geboostert. Diese Entscheidung wurde auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit der bislang zugelassenen Impfstoffe bei breiter Anwendung sowie deren Verfügbarkeit getroffen.

Auch für Menschen, die bereits mit den Impfstoffen von Astrazeneca oder Johnson & Johnson geimpft wurden, ist ein Booster mit einem mRNA-Vakzin kein Problem. Studien haben sogar ergeben, dass Kreuzimpfungen – also die Kombination verschiedener Impfstoffe – zu einer gesteigerten Antikörperbildung führen.

Corona-Booster: Kreuzimpfung oder gleicher Impfstoff?

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte deshalb noch vor Beginn seiner Amtszeit angeregt, bei den Booster-Impfungen auf Kreuzimpfungen zu setzen. "Was wirkt am besten? Wechseln wirkt am besten! Moderna für Biontech-Geimpfte, Biontech für Moderna-Geimpfte, und Moderna für J&J-Geimpfte", schrieb er damals beim Kurznachrichtendienst Twitter.

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Dieser Idee folgte das Bundesgesundheitsministerium, damals noch unter der Leitung von Jens Spahn (CDU), allerdings nicht. Zunächst sah die Impfverordnung vor, dass Menschen, die bei ihrer Grundimmunisierung einen mRNA-Impfstoff erhalten hatten, den gleichen auch als Booster verabreicht bekommen sollen. Doch abhängig von der Verfügbarkeit der Vakzine ist dies inzwischen hinfällig.

Biontech oder Moderna: Wer erhält welchen Impfstoff

Derzeit wird vor allem das Vakzin von Moderna – egal ob als Erst-, Zweitimpfung oder als Booster – verabreicht. Welche Impfstoffe Patientinnen und Patienten unter Umständen bereits erhalten haben, spielt dabei keine Rolle. Es gibt nur wenige Ausnahmen, in denen Biontech zum Einsatz kommen soll:

  • Bei allen unter 30
  • Bei Schwangeren
  • Als Zweitimpfung bei Personen, die als Erstimpfung Biontech erhalten haben

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Besonderheit bei Grundimmunisierung mit Johnson & Johnson

Personen, die mit einer einmaligen Dosis des Johnson & Johnson-Vakzins immunisiert wurden, können einen beliebigen mRNA-Impfstoff zur Auffrischung bekommen. Allerdings ist der Impfabstand zur Booster-Impfung stark verkürzt. Eine Auffrischung kann nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums in der Regel bereits vier Wochen nach der Grundimmunisierung erfolgen.

Genesene, die jeweils ohnehin nur eine einzige Impfdosis eines anderen Vakzins erhalten haben, müssen sich dagegen drei Monate bis zur Auffrischung gedulden.

Bei den Booster-Impfungen werden in Deutschland die Vakzine von Biontech (im Bild) und Moderna verwendet.
Bei den Booster-Impfungen werden in Deutschland die Vakzine von Biontech (im Bild) und Moderna verwendet.

Biontech oder Moderna: Welcher Booster ist besser – auch gegen Omikron?

Bei der Frage, welcher der beiden mRNA-Impfstoffe gegen Corona besser ist, sind sich die meisten Experten inzwischen einig, dass es kaum Unterschiede gibt. Das betonte auch der damals noch amtierende Gesundheitsminister Jens Spahn, als er Moderna im Vergleich zum "Mercedes" Biontech als "Rolls-Royce" bezeichnete.

Beide Impfstoffe basieren auf der mRNA-Technologie und sind ähnlich wirksam. Auch mit Blick auf die Nebenwirkungen gibt es keine großen Unterschiede. Lediglich bei Menschen unter 30 treten bei Moderna etwas häufiger Herzmuskelentzündungen auf. Diese Gruppe und Schwangere sollen daher nur mit Biontech geboostert werden.

Durch die Ausbreitung der neuen Omikron-Variante liegt auf den Booster-Impfungen nun ein besonderer Fokus. Erste Studien zeigen, dass diese den Schutz vor dem mutierten Virus deutlich erhöhen. Von Biontech heißt es inzwischen, dass eine zweifache Impfung wegen der Omikron-Variante nicht mehr als vollständiger Schutz angesehen werden kann.

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Daher stellt sich auch hier im Speziellen die Frage, welcher Booster am besten vor der Variante schützt. Der US-Epidemiologe Eric Feigl-Ding teilte kürzlich wissenschaftliche Daten auf Twitter, die daraufhin hindeuten, dass Moderna am stärksten gegen Omikron wirken könnte, gefolgt von Biontech. Johnson & Johnson sowie Sputnik V schnitten in der Auswertung am schlechtesten ab.

(fmg/dpa)