Sachi ist elf Jahre, als sie als Kammerfrau in den Frauenpalast der japanischen Hauptstadt Edo, heute Tokyo, kommt. Die Prinzessin Kazu hat das...

Sachi ist elf Jahre, als sie als Kammerfrau in den Frauenpalast der japanischen Hauptstadt Edo, heute Tokyo, kommt. Die Prinzessin Kazu hat das schöne Mädchen aus einem Bauerndorf mitgenommen und schenkt sie ihrem Ehemann, Schogun Iemochi, als Konkubine. Sachi verbringt nur eine Nacht mit dem jungen Herrscher - und ist damit seine Auserwählte unter den 3000 Frauen, die auf der Burg leben. Dieser Frauenpalast ist eine altertümliche Welt mitten im Japan um 1865. Die Frauen bewachen, versorgen und bekämpfen einander, das Leben besteht aus Pflichten und eintönigen Beschäftigungen. Als der Schogun stirbt, wird die 15 Jahre alte Sachi seine Witwe und die Tradition will es, dass sie wie eine Nonne zurückgezogen lebt. Doch Japan befindet sich im Bürgerkrieg, Sachi muss fliehen, ein junger Rebell hilft ihr. Und sie ist plötzlich gefangen zwischen Pflicht und aufkeimender Liebe, einem Gefühl, für das es gar kein Wort in der Gesellschaft gibt.

"Die letzte Konkubine" von Lesley Downer vereint Liebesgeschichte mit großartiger und spannender Historie. Die Welt der Frauen, die Japan-Expertin Downer detailliert beschreibt, ist exotisch und abschreckend zugleich. Während in Europa die Eisenbahn erfunden wird, bewegen sich die Japaner in Sänften vorwärts. Samurai kämpfen mit Schwertern gegen Gewehre. Frauen sind unwichtig, ein Blick auf eine Prinzessin kann tödlich enden und als schön gilt, wer sich die Zähne schwarz färbt. Sehr lesenswert!


Lesley Downer: Die letzte Konkubine, Bertelsmann, 512 S., 19,95 Euro.