Zwei alte Bauernhäuser wurden zu einem interessanten und gemütlichen Hotel ausgebaut.

Ein historischer Gutshof mitten im Kehdinger Land an der Unterelbe, zwei urgemütliche kanadische Blockhütten mit gemeinsamer Sauna, Tagungen und rauschende Feste, dazu eine Küche, die sich den regionalen Spezialitäten verpflichtet fühlt und einen hohen Anspruch an sich selbst stellt. Wie das alles zusammenpassen kann? Im "Gut Schöneworth" bei Freiburg/Elbe gelingt es sehr gut.

Hier ließen sich vor 17 Jahren die Gastronomen Gudrun und Peter Göhring nieder. Beide kommen aus der Gegend zwischen Weser und Elbe. Sie hat es zur Hotelmeisterin gebracht und kümmert sich als leidenschaftliche Hobbyköchin in erster Linie um das leibliche Wohl der Gäste. Er ist Hotel- und Touristikkaufmann und macht die Administration.

"Damals haben wir den Hof gepachtet", erzählt Peter Göhring, "aber erst als wir ihn neun Jahre später ersteigern konnten, war es möglich, das Anwesen wirklich so zu gestalten, wie wir uns das vorgestellt hatten." Die zwei alten Bauernhäuser bauten sie geschmackvoll aus; es entstanden ein Saal, das Restaurant, eine Bar, der Tagesraum und 18 Gästezimmer.

Getagt und gefeiert werden kann unter den dicken Reetdächern in allen Gebäuden einschließlich der frisch renovierten Festscheune. "Tatsächlich betreuen wir seit einiger Zeit immer mehr Hochzeiten, Familienfeiern und Tagungen", berichtet Peter Göhring. Und er fügt hinzu, dass jede dieser Veranstaltungen ganz individuell geplant und realisiert wird. "So haben unsere Gäste bei diesen Gelegenheiten den Hof ganz für sich", sagt er, "und sie müssen sich nicht einen Saal irgendwo in einem großen Hotel mieten."

Ebenso individuell ist die Küche. Sie wird seit dem vergangenen Jahr im renommierten Gastronomieführer Gault Millau empfohlen, was für Gudrun Göhring Bestätigung und Ansporn zugleich ist. Sie verwendet, wann immer es möglich ist, nur frische Produkte aus der Region, am liebsten ökologisch einwandfrei produzierte. "Wir bekommen zum Beispiel Deichlämmer vom Bauern nebenan, Kehdinger Milchferkel, frische Matjes aus Glückstadt und von dort auch die wirklich frischen, weil in Büsum gepulten Nordseekrabben." Gern experimentiert die Frau des Hauses; in solchen Fällen bewährt sich ihr Mann als Test-Esser, bevor das neue Gericht auf die Karte kommt. Das könnte dann etwas in dieser Art sein: als Vorspeise ein Gratin vom Matjes mit Äpfeln, Zwiebeln, Tomaten und Sahne. Oder das klassische Lachsfilet auf frischem Spinat, diesmal jedoch in köstlicher rosa Pfeffersoße; dann der Lammrücken in Filetscheiben auf allerlei Gemüse in Knoblauchsahne. Vielleicht ein Zanderfilet mit Gemüsen - aber nicht nur aus der Provence, sondern eben auch aus Kehdingen.

Dazu kommt eine kleine, aber ausgewogene Weinauswahl, die für viele geschmackliche Vorlieben die passende Flasche bereithält. Die Zimmer wirken bürgerlich-behaglich. Alle bieten den heute weithin üblichen Komfort, das heißt Minibar, Internet-Anschluss und Satelliten-TV.

Aber dann sind da ja noch die Blockhäuser aus massiven Baumstämmen, die auch einem ausgehungerten Bären standhalten würden: Innen verströmen sie wunderbaren Holzduft, es riecht nach Abenteuer. Mal etwas ganz anderes, und, wie Peter Göhring versichert "sehr beliebt bei unseren Gästen". Vor allem in der Winterzeit. Dann sind die zwei Hütten besonders gemütlich, und auch die Sauna kommt am besten zur Geltung.

Im Sommer kann man in der Gegend um das Gut vorzüglich radeln - wir befinden uns ja im Flachland. Fahrräder gibt es auf dem Gut zu leihen, sofern sie der Gast, was oft geschieht, nicht mitbringt. Auf diese Weise lässt sich die Gegend besonders gut erkunden; der idyllische Hafen von Freiburg ist zum Beispiel nur rund 800 Meter entfernt, die Elbe allerdings etwas weiter.

Viele Gäste quartieren sich in "Gut Schöneworth" auch für einige Tage ein und unternehmen längere Ausflüge, nach Cuxhaven etwa zum Wattwandern oder zum 15 Minuten Autofahrt entfernten "Natureum", dem Naturkundemuseum in Balje. Natürlich kann man ebenso gut im großen, parkähnlichen Garten des Hofes bleiben und dort entweder Beachvolleyball spielen (ein Sandplatz mit Volleyballnetz steht zur Verfügung) oder einfach mal das Nichtstun genießen.