In einem ehemaligen Bauernhaus das Landleben genießen.

Gemächlich zieht ein Seeadler seine Runden über goldgelben Weizenfeldern, die sich bis zum Horizont erstrecken. Ein Fischreiher steht am Rande des dichten Schilfs, aus dem die typischen Geräusche einer Rohrdommel ertönen.

"Wir haben hier so viele verschiedene Vogelarten, daß fast täglich ein einheimischer Ornithologe vorbeikommt, um die Tiere zu beobachten", sagt Harald Gendebien. Von der Holzterrasse seines Restaurants "Landsicht" hat er einen direkten Blick auf den grünumwachsenen Hofweiher - sein Ersatz für das Meer, das nur 1300 Meter entfernt ist, aber hinter einem kleinen Hügel versteckt liegt. Sanft gewellt ist die Landschaft rund um das "Futterkamp", so scheinbar untypisch für das sonst so flache Land in Schleswig-Holstein.

Genau diese Lieblichkeit hat den Winzersohn von der Mosel vor 13 Jahren gereizt. Der alte Hof in der Nähe von Lütjenburg "ist mein Stück Toskana in Holstein", sagt Gendebien. Der 50jährige hat aus dem ehemals ziemlich heruntergekommenen Backstein-Bauernhof, der um 1910 erbaut wurde und früher zum nahe gelegenen Gut Panker gehörte, ein richtiges Schmuckstück gemacht.

Aus dem Stall wurde eine rustikale, geschmackvoll eingerichtete Wirtsstube - alte Kuhtränken erinnern an einen ehemaligen Futterkanal, antike Möbelstücke und alte Stiche von der Mosel sorgen für eine gemütliche Atmosphäre. Das Besondere sind die langen Sitzbänke, über die sich die einzelnen Tische zu langen Tafeln verbinden lassen - ein Teil des Konzepts von Gendebien: "Die Holsteiner sollen sich zusammensetzen, miteinander feiern, wie das auch bei uns an der Mosel üblich ist", sagt Gendebien, der nebenbei noch Medienberater ist.

Doch es sind nicht nur viele Einheimische, sondern auch Urlauber und Strandbesucher, die sich im Winter drinnen und im Sommer auf der schön gestalteten Holzterrasse niederlassen und sich von der guten Laune des Wirtes anstecken lassen. Er setzt sich gerne mal dazu, erzählt Anekdoten über die Adelsleute von Gut Panker oder spricht eine Weinempfehlung zum Essen aus. Mit Wein - besonders Riesling - kennt sich Gendebien bestens aus, die Karte ist erlesen, die Preise sind angemessen.

Obwohl er selbst leidenschaftlich gerne kocht, steht ein Österreicher in der Küche, der gekonnt den Bogen zwischen gutbürgerlichen holsteinischen Gerichten wie "Sauerfleisch mit Bratkartoffeln" bis hin zu leichter mediterraner Kost wie "Lammrücken mit Scampi und Tomatenkartoffelpüree" schlägt. Aber natürlich gibt es auch Kaiserschmarrn und zur Kaffeezeit selbstgemachten Kuchen.

Zwischen Weiher und Terrasse können sich Kinder an den Spielgeräten austoben - und die Eltern in Ruhe essen, während ihre Kleinen rutschen, schaukeln oder klettern.

Dem Restaurant angeschlossen sind fünf großzügige Apartments für je zwei bis sechs Personen, wobei sich die Gäste entscheiden können zwischen vollem Hotelbetrieb mit Frühstück oder der Selbstversorgung in den gut ausgestatteten Küchen. Die Wohnungen sind überwiegend im modernen Landhausstil und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Frische Blumen stehen auf Antikschränkchen, knorrige Balken schauen aus den Wänden, die Böden sind mit Terrakottafliesen oder Parkett belegt. Einige Wohnungen haben offene Kamine und Fußbodenheizung. Die Farbgebung ist fröhlich und frisch, Gelb, kräftiges Orange oder antikes Grün dominieren. Große Fenster lassen viel Licht in die Räume, einige gehen hinaus zum Weiher, manche bieten einen Blick auf grasende Pferde.

Am liebsten würde man sofort für Monate einziehen, obwohl die Wohnungen auch tageweise vermietet werden. Familie Hütte aus Potsdam bleibt zwei Wochen und ist begeistert von der Idylle des Hofes. "Unsere drei Kinder haben Auslauf, die Strände von Schönberg und Hohwacht sind in der Nähe, und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hier einfach super. So ein authentisches Landhaus paßt genau zum Zeitgeist", sagt Dieter Hütte. Recht hat er.