Harry Potter aus dem Carlsen Verlag verzaubert von hier aus die deutschsprachige Welt, hier hat Fatih Akin Teile seines preisgekrönten Films "Gegen die Wand" gedreht und die Multimedia-Agentur SinnerSchrader entwickelt hier interaktive Kundenerlebnisse. Die Rede ist von Hamburg-Ottensen. Allein schon dieser eine Stadtteil lässt Hamburgs Bedeutung als Medienstadt deutlich werden. Die Handelskammer zählt gut 20 000 Medien- und IT-Unternehmen, insgesamt seien rund 110 000 Menschen in der Branche tätig, davon etwa 65 000 in der klassischen Medienwirtschaft und 45 000 im Bereich IT. "Das sind 10 Prozent aller Erwerbstätigen in Hamburg", bestätigt Hamburgs Medienkoordinator Walter Richtberg. Doch die Medien sind für Hamburg mehr als nur ein Wirtschaftsfaktor, betont er: "Sie haben eine sozioökonomische Bedeutung. Um kreative Talente nach Hamburg zu holen und hier zu halten, müssen Lebensqualität und berufliches Umfeld stimmen - und gerade die Medienbranche übt eine große Anziehungskraft aus."

Grundsätzlich sieht Richtberg den Standort optimistisch: "Wir sind stark in den klassischen Medien, den Verlagen, aber auch führend bei Zukunftsaktivitäten." Daran ändere auch der Umzug von "Bild" nach Berlin nichts. Die Situation in der Filmbranche etwa ließen sich jüngst sowohl Ole von Beust als auch Senator Gunnar Uldall persönlich schildern, "Ein weiteres Gespräch mit Filmschaffenden ist geplant", so Richtberg. Auch die im Juli vollzogene Fusion der Hamburger Filmförderung mit der von Schleswig-Holstein ist politischer Wille und hat "das Ziel, die Kräfte zu bündeln", weiß Geschäftsführerin Eva Hubert. "Hamburg und Schleswig-Holstein ergänzen sich gut."

Ein weiterer für den Medienstandort Hamburg wesentlicher Zweig ist die IT- und Telekommunikationswirtschaft. Angetreten um Hamburg als Standort der Informations- und Kommunikationstechnologien zu fördern und neue Themen und Entwicklungen anzustoßen, ist die Initiative Hamburg@work. Uwe Jens Neumann, Vorsitzender der Public-Private-Partnership, sieht Hamburg als "Pionierstandort für Zukunftsindustrien", und betont: "In Hamburg sind die Macher und Meinungsbildner der digitalen Wirtschaft ansässig. Hamburg festigt seinen Ruf als Medienmetropole auch bei den digitalen Diensten immer mehr." Auch deshalb sieht Neumann seine Branche klar auf Wachstumskurs: "Da ist etwa das Thema New Media zu nennen mit den Schlagwörtern Web 2.0, User-generated Content und Social Community. Viele neue Projekte aus diesem Bereich sind in den letzten Monaten in der Hansestadt entstanden."

Was die Printmedien betrifft, so weiß Marina Friedt, Landesvorsitzende des Deutschen Journalisten Verbandes Hamburg, um die Konkurrenz mit Berlin, sieht in Hamburg aber einen attraktiven Standort: "Hamburg ist eine Stadt, in der man gut arbeiten kann." Den Hauptstadtsog verspürt sie nicht, im Gegenteil, ein gewisser Abstand sorge für mehr Qualität im Journalismus: "Der ist wichtig für eine gute und ausgewogene Berichterstattung, wie ich sie mir wünsche." Weitere Informationen unter:

www.fhh.hamburg.de

www.ffhh.lbhh.de

www.hamburg-media.net

www.djv-hamburg.de