Etwa 120 gemeinsame Projekte gibt es bereits - und es werden immer mehr.

So manches Forschungsprojekt wird erst durch die Kooperation zwischen Hochschule und Wirtschaft möglich. Die Finanzierung spielt dabei eine große Rolle, doch der Wissenstransfer führt auch zu neuen Impulsen auf beiden Seiten.

La Roche, Philips oder Beiersdorf sind nur einige der Unternehmen, mit denen die Universität Hamburg kooperiert. 2006 waren es 160 Projekte mit einem Gesamtetat von 3,4 Millionen Euro. Hochkarätige Forschung hat ihren Preis und ist oft nur durch die Zusammenarbeit von Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen möglich.

Das bestätigt Michael Kuckartz, stellvertretender Geschäftsführer Innovation & Umwelt der Handelskammer Hamburg: "Forschung ist teuer, vor allem im Bereich von Zukunftsmärkten wie Bio- oder Nanotechnologien. Das können Unternehmen, gerade mittelständische, oft nicht allein leisten." Um im internationalen Wettbewerb aber zu bestehen, müsse schon geforscht werden. Schließlich sind herausragende Leistungen in Wissenschaft und Forschung heute entscheidende Standortvorteile.

Den wirtschaftlichen Aspekt von Forschung bringt Kuckartz auf den Punkt: "Forschung ist die Umwandlung von Geld in Wissen. Innovation ist die Umwandlung von Wissen in Geld." Und da Hochschulen mit staatlichem Geld Wissen generierten, sei es volkswirtschaftlich sinnvoll, "wenn dieses Wissen in Innovationen einfließen würde, die dann Geld produzieren und den Kreislauf schließen. Das schafft Arbeitsplätze, Steuern und damit neues Geld für Forschung."

Der schnöde Mammon spielt zunehmend an den Hochschulen eine Rolle. Immerhin würden viele Hochschulen auch danach beurteilt, wie viele Drittmittel sie einwerben, erklärt Ralf Behrens, zuständig für den Bereich Forschung und Transfer an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg.

Grundsätzlich wird zwischen drei Finanzierungsmöglichkeiten für Forschungsprojekte unterschieden: "Rein öffentliche Projekte, reine Auftragsforschung, von den Unternehmen finanziert, oder eine Mischfinanzierung aus öffentlichen und Unternehmensgeldern", so Behrens. Für den Zeitraum 2003 bis 2007 hat er bundesweit wie auch international circa 250 bis 300 Forschungskooperationen gezählt, davon rund 120 in Hamburg. Tendenz steigend. "Der Kontakt in die Wirtschaft nimmt zu", betont Behrens.

Und wie ist es um die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft aus Sicht der Universität Hamburg bestellt? Universitätspräsidentin Professor Monika Auweter-Kurtz: "Wir haben zwar in etlichen Bereichen schon sehr gute Kooperationen zwischen Forschung und Wirtschaft, aber insgesamt sehe ich einen recht großen Nachholbedarf, was die Vernetzung unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Wirtschaft angeht.

Der Wissens- und Technologietransfer ist ein wichtiges Feld für eine Universität, dabei geht es nicht nur um die Verwertung von Spitzen-Know-how, sondern auch darum, dass aus der Kooperation wichtige Impulse für Forschung und Lehre entstehen. Wir werden deshalb verstärkt auf die Unternehmen zugehen müssen, um ihre Bedürfnisse kennenzulernen und gemeinsam Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten."