In diesem Jahr ließen die Tagesausflügler und Übernachtungsgäste schon sechs Milliarden Euro in der Stadt.

Bei der "Queen Mary 2", der "Freedom of the Seas" und der "Aidavita" hat Hamburg schon einige Male bewiesen, dass es eine Stadt der Sehleute ist. Für 2008 ist nun ein weiteres Ereignis im dann blau illuminierten Hafen geplant.

Zu den "Cruise Days" haben sich neben der "QM 2" auch "Aidaaura", "MS Astor", "MS Deutschland" und "MS Columbus" sowie ein großes Segelschiff angesagt. Allerdings werden nicht alle dicken Pötte gleichzeitig vor Ort sein und auch nicht alle zusammen wieder auslaufen: "Das Sicherheitsproblem wäre sonst zu groß", so Stefan Nöthen, Hamburg Marketing Projektmanager.

In Planung ist für die Tage ein umfangreiches maritimes Rahmenprogramm mit Kreuzfahrtschnupperangeboten und ein gemeinsames Auslaufen von immerhin drei Königinnen der Meere. "Kreuzfahrt - das ist zu einem boomenden Markt geworden", betont Nöthen.

Zwar hat das Segment ein wenig an Magnetwirkung verloren, wie Sascha Albertsen, Pressereferent bei Hamburg Tourismus erläutert: "Beim ersten Einlaufen der ,Queen Mary 2' am 19. Juli 2004 kamen 150 000 Schaulustige in den Hafen und an die Elbe, in diesem Jahr waren es nur noch 50 000." Doch auch das ist - verglichen mit Städten wie New York oder Southampton - noch absolut rekordverdächtig.

Es sind vor allem die Tagesausflügler und schaulustigen Übernachtungsgäste, die Geld in die Stadt bringen: Sechs Milliarden Euro waren es in 2007. Das ist weit mehr, als die 140 000 Passagiere durch Landgänge oder An- und Abreise in der Stadt gelassen haben. Insgesamt hat Hamburg dieses Jahr rund 75 Millionen Euro durch die Kreuzfahrer verdient, ermittelte die HHT. Bis 2010 soll die Zahl der Passagiere auf 300 000 steigen und ihre Hamburg Ausgaben auf über 90 Millionen Euro. Vorausgesetzt, es gibt zeitgleich attraktive Veranstaltungen.

Unbestritten ist, dass der Tourismus von guten Events profitiert. Erstaunlich sind allerdings die Dimensionen, wie Stephan Jaekel, Pressesprecher der Stage Entertainment sagt: "In 2006 haben die auswärtigen Besucher unserer drei Musicaltheater 435 Millionen Euro in der Stadt gelassen - durch Übernachtungen, Gastronomie, Einkäufe oder Taxifahrten." Alle zwei Jahre befragt die Musical-Schmiede ihre Gäste: "Im Jahr 2004 lagen die Tourismusausgaben unserer Kunden noch bei knapp 400 Millionen Euro." Dabei gelte die Grundregel, je höher die Lebensdauer einer Produktion, umso günstiger sei dies für die Stadt, so Stephan Jaekel: "Zum König der Löwen reisen die Leute jetzt im Schnitt 320 Kilometer an."

Die Attraktivität der Eventstadt soll mit der Weltpremiere "Ich war noch niemals in New York" weit über die Metropolregion hinaus noch gesteigert werden. "Über die Hälfte der Darsteller, Musiker und Kostümbildner kommen bei diesem Stück nicht aus Hamburg."

Die steigende Inlandsnachfrage bescherte der Stadt in den ersten neun Monaten ein Übernachtungsplus von gut sechs Prozent, ermittelte das Statistikamt Nord. Demgegenüber sank die Auslandsnachfrage um drei Prozent. "Die Fußball-Weltmeisterschaft hat im letzten Jahr viele Ausländer nach Hamburg gebracht, das lässt sich nicht so einfach wiederholen", erklärt Sascha Albertsen. Insgesamt verbrachten an die drei Millionen Gäste 5,6 Millionen Nächte in den rund 280 Hamburger Hotels. "Die Bettenauslastung von gut 55 Prozent im vergangenen Jahr werden wir in diesem Jahr noch toppen", erklärt der Tourismusexperte. Die hohe Auslastung wird Neueröffnungen nach sich ziehen: Allein bis 2010 sollen noch 9000 weitere Betten hinzukommen, ermittelte die HHT. Viele davon im bereits vorherrschenden 4-Sterne-Segment, bis dann 2009 Motel One und Holiday Express jeweils zwei große Budget-Hotels mit zusammen über 2300 Betten eröffnen. Dehoga-Geschäftsführerin Ulrika von Albedyll sieht das mit Sorge: "Da muss der Tourismus in Hamburg aber noch deutlich wachsen, wenn dann auch die Privathotels in Randlage noch etwas vom Kuchen abbekommen sollen."