Fast 94 Prozent der Welthandelsgüter werden per Schiff transportiert. Für die stabile Fahrt der Containerriesen sorgen Ballastwassertanks, gefüllt mit Seewasser. Das Problem: Dieses Ballastwasser - jährlich etwa zwölf Milliarden Tonnen - wird beispielsweise in Rio de Janeiro aufgenommen und in Hamburg abgepumpt. Mit auf die Reise gehen dabei zum Beispiel pflanzliches und tierisches Plankton, aber auch Bakterien, Viren und Mikroben. Bis zu 10 000 verschiedene Organismen können sich in dem Ballastwasser eines Schiffes befinden. Sie können ökologische und ökonomische Schäden verursachen.

Eine internationale Vereinbarung soll deshalb die Behandlung von Ballastwasser regeln. Noch ist die sogenannte IMO-Norm allerdings nicht internationales Recht. Dennoch stellen sich die Werften bereits darauf ein und verlangen effiziente Ballastwasser-Behandlungsanlagen. Ein sehr großer Markt, um den sich weltweit etwa zehn Firmen bewerben. Dazu gehört die in Hamburg ansässige Firma Mahle NFV: "Die Herausforderung liegt vor allem in der Beseitigung kleiner Organismen und das mit einem wirtschaftlich vertretbaren und vor allem chemiefreien System", sagt der Geschäftsführer Eberhard Runge.

Das von seiner Firma entwickelte Ballastwassersystem OPS (Ocean Protection System) nutzt eine Kombination aus einer sehr fein auf die Zusammensetzung des Ballastwassers abgestimmten Filtration und der aus der Trinkwasserfiltration bekannten UV-Entkeimung. Runge: "Die Markteinführung ist für 2008 geplant, sodass wir für Neubauten mit Kiellegung 2009 die Lieferung eines IMO-gerechten Systems gewährleisten können, das die weltweite Verschleppung unerwünschter Meeresorganismen verhindern soll."