Lilia Hellermunds zarte Gestalt wird durch ihre langen, blonden Haare noch betont. Doch sobald sie den Mund aufmacht, verschwindet der Eindruck von...

Lilia Hellermunds zarte Gestalt wird durch ihre langen, blonden Haare noch betont. Doch sobald sie den Mund aufmacht, verschwindet der Eindruck von Zerbrechlichkeit. Denn die 27-Jährige weiß genau, was sie will: zusammen mit ihrer Schwester Isa "Gomorrha Productions" aufbauen und Musik produzieren. Die passende Künstlerin haben sie auch schon im Blick: Mit der Rapperin Vanessa wollen sie demnächst ein Album aufnehmen. Ein eigenes Musikstudio hat Lilia bereits, die Technik ist auch schon fast komplett. Zudem schreibt die quirlige Frau Songs für ihre Künstler und nimmt Gesangs- und Tanzunterricht, um sich später auch selbst produzieren und als Künstlerin etablieren zu können.

Die technische Seite allein reiche jedoch nicht aus, meint Lilia. Ebenso wichtig findet sie den individuellen Zugang zu ihren Künstlern. "Man muss ihre jeweilige Persönlichkeit einschätzen können, den richtigen Ton treffen, um zu motivieren und auch voranzutreiben."

Ihre Professionalität will Lilia nun mit einer Ausbildung untermauern. Sie hat sich für die "Deutsche Pop-Akademie der Musik- und Medienbranche" entschieden, die im April in Hamburg ihre Pforten öffnen wird. In München, Köln und Berlin gibt es sie bereits. Dort kann sie sich aus knapp 40 Modulen in sechs Fachbereichen (Musik, Management, Ton, Bild, Design und Kommunikation) genau die Qualifikation wählen, die sie braucht.

Für den Anfang hat sie sich für die Module "Musikassistent" und "Tonassistent" entschieden. Ein halbes Jahr stehen nun Grundlagen der Notation, Formenlehre, Harmonisation und Kompositionspraxis sowie Grundlagen der Akustik, Mischpulttechnik, Signalfluss und Klangsynthese in Theorie und Praxis auf dem Stundenplan. Um das "Deutsche Pop-Diplom Musikproduzent" zu erhalten, müsste sie anschließend noch die Module Musikarrangeur, Tontechniker, Projektmanager und Executive Produzent belegen.

"Wir verlangen keine bestimmten Vorkenntnisse, nur Eigenständigkeit, Engagement und Leistungsbereitschaft", sagt Standortleiter Christian Einsiedel. Zu Beginn des Studiums werden die Grundlagen vermittelt, "doch das Tempo zieht schnell an", betont er. Lilia sollte mit ihren zwei Modulen 35 bis 40 Stunden pro Woche einplanen. "Es braucht eine Menge Energie, um zum Ziel zu kommen, und die entwickelt sich aus der Leidenschaft für die Musik", sagt Lilia. Sie weiß, worauf sie sich einlässt, die Musikszene ist keine Kuschelbranche. "Man muss auch harte Kritik und Tiefschläge einstecken können."


Der nächste Infotag ist am 14. März. www.deutsche-pop.de/hamburg