Carolin Wendt hat ihren Traumjob gefunden. Mit Hochleistungsmaschinen sorgt sie überall für Sauberkeit.

"Nur mit Besen, Putzlappen und Schaufel bewaffnet, ziehen Gebäudereingier längst nicht mehr los. Mit diesen Utensilien lässt sich angesichts der steigenden Anforderungen nicht viel ausrichten", sagt Carolin Wendt. Die 18-Jährige aus Bergedorf macht bei der Firma Tereg Gebäudedienste eine Ausbildung zur Gebäudereinigerin. Mittlerweile ist sie im dritten und damit letzten Ausbildungsjahr.

Statt Staub aufzuwirbeln kümmern sich Gebäudereiniger mit Hochleistungsmaschinen, die zum Teil über moderne Mikroelektronik verfügen, überall dort um Hygiene und Sauberkeit, wo Menschen sich aufhalten. Das können Büros, Kauf- und Krankenhäuser, Produktionshallen oder Verwaltungsgebäude sein. Im Bereich der Fassadenreinigung sind versierte Spezialisten wie Carolin besonders gefragt. Fenster von Bürobauten beispielsweise lassen sich meistens nur von außen und mit Spezialgeräten reinigen.

Gebäudereiniger werden außerdem immer häufiger gerufen, wenn es um die Beseitigung von mehr oder weniger schönen Graffiti an Hauswänden und Mauern geht. Die zum Teil quietschbunten Farben werden durch den Auftrag eines geeigneten Lösemittelgemischs angelöst, so dass normalerweise ein Abspülen mit einem Hochdruck-Reinigungsgerät ausreicht. In hartnäckigen Fällen kommen jedoch auch Strahlmittel, Laser oder Trockeneispellets zum Einsatz. "Die hygienegerechte Krankenhausreinigung ist ebenfalls nur etwas für Experten, die Reinigungsmittel richtig dosiert und vor allem umweltschonend einsetzen können", sagt der Hamburger Lehrlingswart Oliver Kühnel.

Carolins Arbeitstag beginnt gegen 7 Uhr und je nach Auftrag immer an einem anderen Ort. Während der Ausbildung durchläuft sie verschiedene Stationen bei Tereg, darunter die Glasreinigung, die Baustellen-Endreinigung sowie die Brandsanierung. Zurzeit ist sie in der Warenausgabe eingesetzt. Hinzu kommen Lehrgänge der überbetrieblichen Ausbildung. Darin geht es um spezielle Themen wie Denkmalpflege, Schädlingsbekämpfung, Baustoffkonservierung, Umweltschutz sowie um spezielle Aufgaben in Seniorenheimen. Nach der Ausbildung möchte Carolin auf alle Fälle bei Tereg bleiben und weiter das "schöne Gefühl" genießen, wenn nach getaner Arbeit alles blitzblank und sauber ist. "Ich habe es auch in meinem privaten Umfeld gern porentief rein. Das ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum ich diesen Beruf gewählt habe."

"Gebäudereiniger arbeiten in einem expandierenden Bereich und haben glänzende Zukunftsaussichten", betont Oliver Kühnel. Nach der Gesellenprüfung lassen sich die Aufstiegschancen verbessern, zum Beispiel mit einer Meisterprüfung, einer Ausbildung zum Staatlich geprüften Desinfektor oder Reinigungs- und Hygienetechniker.