Schon als Kind interessierte sich der 18-Jährige fürs Handwerk. In seiner Ausbildung lernt er auch mauern und zimmern.

Draußen ist es bitterkalt und ungemütlich. Der Regen peitscht um die Ecken. An Tagen wie diesem ist Marco Bauer sehr froh darüber, dass er Trockenbaumonteur wird. "In den meisten Handwerksberufen ist man viel draußen. Als Trockenbaumonteur arbeitet man überwiegend drinnen und somit im Warmen", freut sich der 18-Jährige aus Finkenwerder.

Nach dem Hauptschulabschluss hat Marco mehrere Praktika gemacht, eines davon in einer Zimmerei. Jetzt absolviert er gerade sein erstes Lehrjahr im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Ausbildungsprojekts "Jobstarter". Dafür fährt er jeden Tag ins Ausbildungszentrum-Bau in Steilshoop. Dort lernt er die für seinen Beruf notwendigen Grundbegriffe und Fertigkeitn. Er hat sogar schon Decken und Türen eingebaut. Außerdem stehen Lehrgänge in Mauern und Zimmern auf seinem Programm. "Die Ausbildung ist schön vielseitig und körperlich vergleichsweise nicht so anstrengend", schwärmt Marco. Seinen Job hat er im vergangenen Jahr über die Hamburger Messe "Einstieg" gefunden, bei der er gemeinsam mit seinen Eltern war. Dort hat er in erster Linie nach attraktiven Handwerksberufen Ausschau gehalten. Die haben ihn nämlich seit frühester Kindheit schon immer brennend interessiert.

Trockenbaumonteure kommen zum Einsatz, wenn Fassaden oder Räume im Wohn- und Geschäftsbereich, in Eingangsbereichen, Dielen oder Konzertsälen ein neues "Gesicht" brauchen, etwa weil sie in die Jahre gekommen sind, weil hässliche Leitungen die Optik stören oder der Raumklang schlecht ist. Außer bei Sanierung, Modernisierung und Instandsetzung arbeiten Trockenbaumonteure auch auf Baustellen im Neubau-Bereich.

Die Aufgabe eines Trockenbaumonteurs besteht zum großen Teil im Montieren plattenförmiger Fertigteile, sogenannter Gipskartonbauplatten. Mit diesen leichten Platten werden Decken abgehängt und Wände verkleidet oder Trennwände errichtet. Unter Umständen kommen auch Werkstoffe wie Holz, Metall, Keramik und Kunststoff zum Einsatz. Anspruchsvoll und kompliziert wird es für Trockenbaumonteure etwa, wenn Räume eine besondere Dämmung benötigen, sie äußerst ungewöhnlich gestaltet wurden, eine ausgewogene Akustik erforderlich ist oder Brandschutzmaßnahmen vorgeschrieben sind. Wird ein Haus mit einer vorgehängten Fassade aus Faserzementplatten verkleidet, sind Trockenbaumonteure für die fachmännische Montage der Unterkonstruktion und damit für eine optimale Hinterlüftung zuständig. Marco bleibt zunächst ein Jahr im Ausbildungszentrum-Bau. Danach wird er in einen Betrieb wechseln und dort seine Ausbildung fortführen. "Ich bin mal gespannt, wo ich lande und was da auf mich zukommt", sagt der Azubi.

Für ihn in seinem Beruf sind außer dem handwerklichen Geschick Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und freundliches Auftreten ein Muss. Dabei hat ein Trockenbaumonteur auch einiges an kniffliger Kopfarbeit zu erledigen. So lernt er Bau- und Montagezeichnungen zu lesen, um herauszufinden, was genau auf welche Weise wohin gebaut werden soll.

Ziel des "Jobstarter"-Projekts, in dessen Rahmen auch Marco seine Lehre absolviert, ist es, Unternehmen für die Ausbildung zu gewinnen und Jugendlichen einen betrieblichen Ausbildungsplatz zu bieten. Regionale Projekte wie das Ausbildungszentrum-Bau akquirieren zusätzliche Ausbildungsstellen und tragen so dazu bei, die Ausbildungsstrukturen in Deutschland zu verbessern. Das Ausbildungszentrum-Bau bietet Schülern auch die Möglichkeit, ein Praktikum in einer der vielen Ausbildungshallen zu machen. Ein Bewerbungsformular gibt es auf der Internetseite des Ausbildungszentrums.