Irak: Patrouille mit ferngezündeter Bombe angegriffen

Bagdad. Bei einem Angriff auf eine US-Patrouille im Westirak sind möglicherweise bis zu acht US-Soldaten getötet worden. Irakische Augenzeugen sprachen zunächst von 15 verletzten Amerikanern und zwei verwundeten Irakern, der arabische TV-Sender Al Arabija meldete dagegen, mindestens acht US-Soldaten seien bei dem Zwischenfall in der Stadt El Chalidija getötet und mehrere verletzt worden. Auch der Fernsehsender Al Dschasira berichtete von mehreren Todesopfern unter den US-Soldaten. Kurz nach dem Angriff transportierte ein US-Militärfahrzeug mindestens einen völlig zerstörten Lastwagen ab. Zunächst war eine ferngezündete Bombe explodiert, dann wurden die US-Soldaten beschossen. US-Präsident George Bush räumte indessen ein, es gebe keinen Beweis für die in Amerika weit verbreitete Ansicht, dass der ehemalige irakische Präsident Saddam Hussein in die Terrorangriffe vom 11. September verwickelt sei. "Wir haben keine Belege für die Verwicklung Saddams", sagte Bush. Die behauptete Verbindung zwischen dem Saddam-Regime und dem Al-Kaida-Terrorismus war einer der Hauptgründe für die Invasion der US-Truppen gewesen. Die angespannte Sicherheitslage im Irak behindert nach Einschätzung deutscher Hilfsorganisationen den Wiederaufbau des Landes. Manuela Roßbach von der Aktion Deutschland Hilft (ADH) in Berlin sagte, die tägliche Bedrohung durch Kriminalität und Terror beeinträchtige die humanitäre Hilfe massiv. Nach Berichten von Al Arabija kam es auch in der nordirakischen Stadt Mosul zu Angriffen auf US-Soldaten. Nach Informationen von Al Dschasira hatten US-Soldaten zuvor in El Kaim nahe der Grenze zu Syrien zwei Iraker erschossen. In der westirakischen Stadt Falludscha wurde ein am Vortag von US-Soldaten erschossener 14-jähriger Junge beerdigt. Er war nach Angaben von Augenzeugen auf der Straße getötet worden, als eine US-Patrouille mehrere Männer unter Beschuss nahm. Die Soldaten hätten offenbar nicht verstanden, dass es sich um Angehörige einer Hochzeitsgesellschaft handelte, die Freudenschüsse abgaben.