Paris/Washington. Die Beziehungen zwischen Frankreich und den USA trüben sich weiter ein. US-Außenminister Colin Powell drohte Frankreich wegen seiner Anti-Kriegshaltung mit "Konsequenzen". Auf die Frage, ob Paris wegen seiner Ablehnung eines Kriegs mit negativen Folgen rechnen müsse, antwortete Powell im Fernsehsender PBS mit "Ja". Die USA müssten die Beziehungen zu Frankreich "unter allen Aspekten" überprüfen. Paris hatte im Sicherheitsrat gedroht, eine den Krieg billigende Resolution notfalls per Veto zu blockieren. Powell sagte: "Wir denken nicht, dass Frankreich dabei eine nützliche Rolle gespielt hat." Einige Mitglieder des US-Kabinetts haben bereits Strafmaßnamen gefordert. Frankreich bemühte sich, die Drohung Powells herunterzuspielen. "Diese Äußerungen entsprechen in keiner Weise der Realität unserer gegenwärtigen Beziehungen mit den USA", erklärte Regierungssprecher Jean-Francois Cope. Der frühere französische Minister Jack Lang nannte Powells Drohungen "skandalös". Die einzige Regierung, die Sanktionen verdiente, sei die Bush-Regierung, "die ohne Ermächtigung des Sicherheitsrates eine Militärexpedition organisiert hat".