Washington. Die USA wollen schon in der nächsten Woche in New York eine UNO-Resolution zur Aufhebung der Sanktionen gegen den Irak einbringen. Darin solle die Führungsrolle der USA im Irak eindeutig festgeschrieben werden, berichtete die "Washington Post". Nach dem US-Vorschlag soll UNO-Generalsekretär Kofi Annan lediglich einen Sonderbeauftragten benennen, der mit der amerikanischen Zivilverwaltung in humanitären und Wiederaufbau-Fragen zusammenarbeiten soll. Auch sollen die Öl-Einkünfte des Irak nicht mehr in das UNO- Programm "Öl für Lebensmittel" fließen, sondern in einen Fonds bei der irakischen Nationalbank. Die US-Truppen werden laut US-Präsident George W. Bush "so lange wie nötig" im Irak bleiben. Die Anwesenheit der Truppen könne zwei Jahre oder weniger dauern. Die USA würden das Land erst verlassen, wenn "wir unsere Mission erfüllt haben". US-Verteidungsminister Donald Rumsfeld sagte, es werde im Irak keinesfalls ein Religions-Regime wie im Iran geben. Bush räumte indirekt ein, dass im Irak bislang keine Massenvernichtungswaffen gefunden wurden. Die Suche danach hatte die Regierung als einen Hauptgrund für den Krieg genannt. "Wir wissen, dass er (Saddam Hussein) sie besaß. Ob er sie zerstört, verlegt oder versteckt hat - wir werden die Wahrheit herausfinden", sagte Bush. Außerdem habe er Hinweise, aber noch keinen Beweis für den Tod Saddams. Es sei aber relativ sicher, dass Saddam schwer verwundet worden sei. Der britische Außenminister Jack Straw deutete an, dass die USA und Großbritannien nicht unbedingt Massenvernichtungswaffen finden müssen, um ihren Krieg zu rechtfertigen. "Die Leute versuchen jetzt den Eindruck zu erwecken, dass die Entscheidung für eine Militäraktion davon abgehangen hat, dass man B- und C-Waffen finden würde", sagte Straw. "Das war nicht der Fall."