Washington. Der ehemalige irakische Informationsminister Mohammed Said el Sahhaf hat einen prominenten Fan: US-Präsident George W. Bush. In der ersten Zeit des Irak-Krieges habe er Treffen abgebrochen und sich vor den Fernseher gesetzt, sobald eine der Pressekonferenzen des stets in Uniform gekleideten Sahhaf live übertragen wurde, sagte Bush. "Er war wirklich ein Klassiker", kommentierte Bush die teilweise bizarren Äußerungen des Ministers. Sahhaf hatte noch am Vorabend der US-Einnahme Bagdads behauptet, die "Söldner" würden "an den Mauern der Stadt massenhaft Selbstmord" begehen. Seine Sprüche wie "Es gibt keine amerikanischen Ungläubigen in Bagdad. Niemals!", "Wir werden ihre Mägen in der Hölle rösten!" oder "Mein Gefühl ist, wir werden sie alle schlachten!" sind inzwischen legendär. Bush sagte, jemand habe der US-Regierung sogar unterstellt, Sahhaf dafür bezahlt zu haben. Seit dem US-Einmarsch in Bagdad am 9. April fehlt von dem Ex-Minister jede Spur.