Stundenfrau", "Aufwartung", "Bedienerin" - vermutlich könnte Joachim Gessinger noch viele andere schöne Synonyme für das Wort Putzfrau aus dem Hut zaubern, schließlich ist er Sprachwissenschaftler an der Universität Potsdam. Sein Spezialgebiet: Sprachgeschichte und Sprachgeschichtsforschung. Was das mit der bevorstehenden Wahl zu tun hat? Ganz einfach: Der Herr Professor, der seit 2003 auch Landesvorsitzender der brandenburgischen Grünen ist und sich am Sonntag um ein Bundestagsmandat bewirbt, hat zur Zeit ein ganz praktisches Putzfrauenproblem. Er soll in seinem trauten Heim nämlich verschiedenste Damen ohne Sozialversicherung beschäftigt haben. Großer Gott! Hat der Mann noch nie was von Günther Krause (Putzfrauenaffäre 1993) oder Walter Momper (Putzfrauenaffäre 1999) gehört? Offenbar nicht. Nach dem fehlgeschlagenen Versuch, der "Bild"-Zeitung gegenüber alles abzustreiten, hat der grüne Professor gestern zerknirscht eingeräumt, die Sache sei "ein Fehler" gewesen. Er sei jetzt bereit, die Beträge nachzuzahlen. Wenn das mal nicht zu spät kommt.