Er soll eine 13-jährige Britin sexuell missbraucht haben. Dafür saß er zwei Jahre in türkischer Untersuchungshaft. Nach seiner Freilassung veröffentlichte er ein Buch mit seinen Erlebnissen. Genug Stoff für die Verfilmung des spektakulären Falls. Die Dreharbeiten haben bereits begonnen.

Antalya/Uelzen. Nach acht Monaten wurde der Schüler Marco W. (17) aus Uelzen aus türkischer Untersuchungshaft freigelassen. Er durfte die Türkei verlassen. Der Prozess wurde im Januar 2008 fortgesetzt. Hier eine Übersicht seines Falls:

11. April 2007: Marco W. ist mit seinen Eltern im Osterurlaub im türkischen Urlaubsort Side. Dort lernt er die junge Engländerin Charlotte (13) kennen. Nach seinen Angaben hat sie ihm gesagt, sie sei 15 Jahre alt. Im Hotelzimmer des Mädchens kommt es zu intimen Handlungen.

12. April: Die Mutter des Mädchens erstattet Strafanzeige wegen sexuellen Missbrauchs. Marco W. wird festgenommen und kommt in Antalya in Untersuchungshaft.

27. Juni: Die Staatsanwaltschaft Lüneburg leitet ein Ermittlungsverfahren ein, sieht aber keine Möglichkeit, ins türkische Verfahren einzugreifen.

6. Juli: In Antalya beginnt der Prozess gegen den Schüler. Die Verhandlung wird aber schnell vertagt.

8. August: Ein Arzt bestätigt Charlottes Jungfräulichkeit.

6. September: Das Gericht in Antalya vertagt den Prozess, wie auch am 28. September.

8. Oktober: Das Gericht weist eine Haftbeschwerde zurück.

26. Oktober: Es wird vertagt.

20. November: Wieder wird vertagt.

26. November: Eine weitere Haftbeschwerde wird abgelehnt.

14. Dezember: Marco W. wird aus der U-Haft entlassen.