Marco Weiss aus Uelzen hat sich Angst und Verzweiflung aus 247 Tagen in einem türkischen Gefängnis, den Frust über die immer noch anhaltende...

Marco Weiss aus Uelzen hat sich Angst und Verzweiflung aus 247 Tagen in einem türkischen Gefängnis, den Frust über die immer noch anhaltende Ungewissheit von der Seele geschrieben. Von einem 18-Jährigen, der so plötzlich und nachhaltig in den Fokus der Öffentlichkeit gerät, kann man nicht erwarten, dass er nur klug entscheidet.

Und klug war es nicht, noch einmal Öl ins Feuer zu gießen. Das Verfahren gegen Marco in der Türkei ist ohnehin belastet von dem unterschwelligen Vorwurf in Deutschland, die Justiz in Antalya wolle ein Exempel dafür statuieren, dass man sich von Deutschland nicht reinreden lasse in die Rechtsprechung. Dabei gibt es auch hierzulande überlange Untersuchungshaft, verschleppte Prozesse und Menschen, die verzweifeln bei dem Versuch, ihr Recht zu bekommen.

Und nun also ein Buch, in dem ein so junger Mann versucht, seine Wahrheit zu schildern. Marco setzt damit weniger das Gericht in Antalya als sich selbst unter Druck. Woran erinnert werden muss: Das türkische Gericht hat vor Jahresfrist Marco nicht nur aus der U-Haft entlassen, sondern ihm auch die Heimkehr nach Deutschland gestattet - wohl wissend, dass dies bereits faktisch den Verzicht auf Strafverfolgung bedeutete.