An der Elbe unterhalb Dresdens erstreckt sich über einige Flußkilometer eine Bilderbuch-Landschaft: Steile Felswände und -nadeln ragen in den Himmel empor, und dort, wo die Baumwurzeln ausreichend Halt finden, wächst Wald. Hier liegt der 9300 Hektar große Nationalpark Sächsische Schweiz.

Die bizarren Felsformationen aus Elbsandstein grenzen direkt an Tschechien und bilden mit dem Nationalpark Böhmische Schweiz ein zusammenhängendes Schutzgebiet. Strenggenommen handelt es sich nicht um ein Gebirge, sondern um den Grund eines Kreidemeeres, das sich hier vor 100 Millionen Jahren erstreckte.

Zwar hatte der Sandsteinabbau den Naturschönheiten im 19. Jahrhundert zugesetzt, doch seit dem 20. Jahrhundert dominiert der Naturschutz. Keine Bergbahnen erschließen die Felsspitzen, höchstens steile Stiegen und Haltepunkte für Bergsteiger. Sie erklettern seit 140 Jahren die Felsnadeln mit bis zu 450 Meter Höhenunterschied auf engstem Raum - im Nationalpark gibt es 745 genehmigte Kletterfelsen.

Auch Wanderer können das Schutzgebiet gut erklimmen; sie finden etwa 400 Kilometer markierte Wege.

Dagegen ist die Touristen-Hochburg Bastei inklusive Zufahrt und Parkplätzen aus dem Nationalpark ausgeklammert. Zu viele Menschen wollen alljährlich den imposanten Ausblick auf die Elbe genießen, die sich fast 200 Meter unter ihnen dahinschlängelt.