Von blauen Wasseradern durchzogenes grünes Land - so präsentiert sich Deutschlands einziger Auen-Nationalpark, das Untere Odertal. Eigentlich müßte er "Internationalpark" heißen, denn das 10 500 Hektar große Schutzgebiet bildet mit dem polnischen, etwa 6000 Hektar großen Landschaftsschutzpark eine Einheit.

Die Wasserstände der Strom-Oder prägen den Naturraum. Der Fluß überschwemmt die Feuchtwiesen, füllt seine Altarme, nährt Auwälder, schafft Tümpel und kleine Rinnsale. Alle drei norddeutschen Adlerarten brüten im Nationalpark: See-, Fisch- und Schreiadler. Und weit mehr als 100 000 Gänse, Schwäne und Enten sowie 10 000 Kraniche nutzen das drei bis fünf Kilometer breite, 60 Kilometer lange Odertal als Rast- oder Überwinterungsgebiet.

An den Hängen des Tals blühen im April/Mai große Bestände von Adonisröschen. Gut 300 Kilometer Wege und Deiche laden zur Entdeckungstour ein, am besten auf dem Fahrrad.