Als junger Soldat kam Pierre Bourdieu 1958 nach Algerien. Es tobte ein brutaler Guerillakrieg zwischen Siedlern aus Europa und der muslimischen Bevölkerung. Der französische Soziologe erwies sich als genauer Beobachter. Während seines dreijährigen Aufenthaltes entstand im Rahmen von Feldforschungsarbeiten eine Vielzahl von Fotografien. Diese jetzt erstmals der Öffentlichkeit zugängliche Sammlung präsentiert das Haus der Photographie in der Ausstellung "Pierre Bourdieu. Der Algerienkrieg und die Fotografie". Als sozio-historisches Dokument zeugen die Aufnahmen von einer Welt voller Ungleichzeitigkeiten, von Entwurzelung und der Entfremdung zwischen Tradition und Moderne. Die Schau ergänzen Fotografien aus Zeitschriften und persönliche Aufnahmen von Soldaten und Freiheitskämpfern.

  • Haus der Photographie, 23.6.-3.9., di-so 11-18 Uhr.