Mit dem aufkommenden Tourismus im 18. Jahrhundert wurde die Nachfrage nach Gemälden immer größer. Im besonderen galt dies für das klassische Bildungsland Italien. Mit den "Mahlerisch radirten Prospecten von Italien" hatte ein Nürnberger Verleger 72 Druckgrafiken editiert, die besonders in Deutschland große Verbreitung fanden. Die von den Künstlern Johann Christian Reinhart, Jakob Wilhelm Mechau und Albert Christoph Dies in der Zeit von 1792 bis 1798 entstandenen Radierungen präsentiert die Kunsthalle jetzt im Saal der Meisterzeichnung. Ein Großteil der sorgfältig nach der Natur gezeichneten "Prospecte" widmet sich unbekannten Landschaften, zum Beispiel den Castelli Romani am Albaner See oder den pittoresken Schluchten in der Umgebung von Tivoli und Subiaco. Besonderes Augenmerk der Künstler galt aber auch einer wissenschaftlichen Bestandsaufnahme, der korrekten Darstellung von Pflanzen, Gesteinen und Witterungsverhältnissen. Dies entsprach dem aktuellen Interesse an Botanik, Geologie und Meteologie. Trotz dieser Intentionen ging es den Künstlern doch vor allem um klassisches Bildungsgut.

  • Kunsthalle, 2.6.- 2.8.