Das Puppenmuseum Falkenstein zeigt rund hundert Daguerreotypien.

Neugierig, ernst und manchmal auch ein wenig ängstlich blicken die Kinder in die Kamera. Es sind die Zeugnisse aus den Anfängen der Fotografie, die Museumsleiterin Elke Dröscher in ihrer Ausstellung "Kindheit im Silberspiegel. Eine Inszenierung mit Lichtbildnissen aus der Frühzeit der Fotografie und Kindheitsträumen des Biedermeier" im Puppenmuseum Falkenstein zeigt. Rund hundert Daguerreotypien, Kinderbildnisse aus den Jahren 1840 bis 1855, sind zu sehen, zum größten Teil noch in den originalen Rahmen und Lederetuis. Kinderkleidungsstücke, Puppen und andere Objekte ergänzen die Bildnisse und runden das Bild der vergangenen Epoche ab. Das völlig neue Verfahren der Daguerreotypie hatte Louis-Jacques-Mande Daguerre 1839 entwickelt. Durch einen chemischen Prozess auf eine Silberplatte gebannt, erschienen Abbilder der Realität zwar spiegelverkehrt, aber dauerhaft. Die Daguerreotypie löste in den folgenden Jahren die Miniaturmalerei fast völlig ab. "Faszinierend ist der Zauber, der allem Anfang innewohnt", sagt Elke Dröscher.

Jedem Bildnis ging ein langer Prozeß voraus, lag eine genaue Komposition zugrunde - bar jeder Beliebigkeit. "Das Verfahren ist so complicirt, daß es vielleicht zwanzigmal mislingt, ehe es einmal gelingt", informierte 1839 das "Pfennig Magazin" in Leipzig seine Leser über diese revolutionäre Erfindung der Bildgebung. Die Exponate zeugen gleichsam von Neugier und Skepsis, mit der die Menschen dieser Neuerung damals begegneten.

  • Puppenmuseum Falkenstein, Grotiusweg 79, 22587 Hamburg, 24.6.-13.8., di-so 11-17 Uhr.