Colombo. Dies ist die weinende Mutter unserer Seite 1. Die Todeswelle hat der 26jährigen Sukhriti aus Sri Lanka den acht Monate alten Sohn entrissen. Ein Schicksal, das Zehntausende andere Mütter und Väter mit ihr teilen. Jetzt harrt die junge Frau in einem Camp für Obdachlose in Killinochchi, 360 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Colombo, aus und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ob sie überhaupt in absehbarer Zeit Hilfe bekommen wird, ist fraglich. Denn Killinochchi liegt in einem Gebiet, das von tamilischen Rebellen kontrolliert wird. Diese kämpfen für einen unabhängigen Staat. Nach Angaben von Sri Lankas Präsidentin Chandrika Kumaratunga wartet die Regierung bislang vergeblich darauf, daß die Rebellen ausländischen Ärzten erlauben, Überlebenden zu helfen. Gemessen an der Einwohnerzahl von 20 Millionen ist Sri Lanka mit 30 000 Todesopfern das am schwersten betroffene Land.