Peking/Genf. Innerhalb von zwei Monaten sind weltweit rund 500 Menschen an der Lungenkrankheit SARS gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO korrigierte die Angaben zur Todesrate gestern nach oben: Nach neuen Erkenntnissen liege sie bei 14 bis 15 Prozent, sagte der Direktor für Infektionskrankheiten, David Heymann. Bei Bekanntwerden der Krankheit im März war noch von vier Prozent ausgegangen worden. Die Wahrscheinlichkeit, an SARS zu sterben, ist laut Heymann für Menschen über 65 Jahren am größten. Für diese Altersgruppe liege die Rate bei 50 Prozent, für unter 25-Jährige dagegen bei weniger als einem Prozent. Sie steigt auf sechs Prozent für 25- bis 44-Jährige. Wegen der Epidemie dehnte die WHO ihre Reisewarnung auf die taiwanesische Hauptstadt Taipeh aus. In Taiwan sind bisher 125 SARS-Fälle mit elf Toten bekannt geworden. Auch Reisen in die chinesische Metropole Tianjin und die Innere Mongolei sollten nur noch unternommen werden, wenn sie unbedingt nötig sind, so Heymann.