Brüssel. Die Lungenseuche SARS (Schweres akutes Atemwegssyndrom) könnte sich in China stärker verbreitet haben als bisher eingeräumt. Allein in Peking sind 19 Kranke gemeldet. Mindestens fünf Menschen starben. Das Zentrum der Seuche wird in der Südprovinz Guangdong vermutet. Dort gibt es mehr als 1200 Patienten. Indessen treibt die Angst vor SARS Blüten: So hat Singapur angeordnet, bei allen ankommenden Flugpassagieren aus Gebieten mit SARS-Fällen Fieber zu messen. In Brüssel fand eine Hochzeit sogar im Freien statt, weil die Braut aus China stammt. In der Europäischen Union ist die Krankheit nach Einschätzung der EU-Kommission unter Kontrolle. Die Zahl der SARS-Fälle sei im Vergleich zur vergangenen Woche um zwei auf 19 gestiegen, sagte der Sprecher von EU-Gesundheitskommissar David Byrne in Brüssel. In 27 Fällen seien sich die Mediziner noch nicht sicher. Gestern gab es den ersten Fall in Portugal. In Kanada breitet sich SARS trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen weiter aus. Im Großraum der Wirtschaftsmetropole Toronto starben insgesamt neun Menschen, 179 sind erkrankt.