Peking/München. Im Kampf gegen die Ausbreitung der Lungenseuche SARS haben asiatische Länder drastische Maßnahmen ergriffen. In Teilen Chinas bleiben alle Schulen geschlossen. Die Regierung hat zudem eingestanden, dass das Ausmaß der Krankheit vertuscht wurde. Gesundheitsminister Zhang Wenkang und der Pekinger Bürgermeister Meng Xuenong wurden entlassen. Vor allem in der chinesischen Hauptstadt sei die Situation völlig außer Kontrolle geraten, hieß es. Offiziell meldet China 92 Tote. Die Behörden in Singapur stellten 2500 Beschäftigte eines Gemüsegroßmarkts unter Hausquarantäne, nachdem dort drei Menschen erkrankt waren. In dem Stadtstaat sind bislang 16 Menschen an der Lungenentzündung gestorben, 178 erkrankt. Singapur erwartet massive wirtschaftliche Einbußen durch SARS. Vor allem bleiben die Urlauber aus. Weltweit starben bisher rund 200 Patienten an der gefährlichen Infektion. Laut WHO sind 3547 Menschen in 25 Ländern infiziert. Auch in Deutschland gibt es einen neuen Verdachtsfall: Ein Mann (45) aus Schwaben wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Er war am 19. April von einer Reise aus China zurückgekehrt und klagte über Fieber und Halsweh. Vier Familienmitglieder stehen unter Beobachtung.