Dr. Friedhelm Hummel, Klinik für Neurologie, UKE:

Nein. Alte Menschen schlafen im Durchschnitt, gerechnet über 24 Stunden, genauso lange wie junge Menschen. Der Eindruck, dass alte Menschen weniger Schlaf brauchen könnten, entsteht womöglich, weil einige von ihnen morgens vergleichsweise früh aufwachen. Das liegt aber in der Regel daran, dass einige von ihnen auch tagsüber schlafen und abends früh ins Bett gehen. Die Schlafarchitektur ist bei alten Menschen allerdings oft verändert. Die Tiefschlafphasen werden kürzer, die Phasen leichten Schlafs dafür länger. Dadurch reagieren alte Menschen nachts leichter auf Außenreize und wachen deshalb öfter auf. Sie haben bis zu 150 sogenannter Arousals, kurze Wachmomente, an die man sich am Morgen nicht mehr erinnert. Junge Menschen haben nur bis zu fünf Arousals pro Nacht.