Prof. Thorsten Burmester, Zoologisches Institut, Uni Hamburg:

Das ist noch nicht abschließend geklärt. Es gibt zwei Theorien: Die erste geht davon aus, dass die Grasfasern den Katzen als Ballaststoffe dienen und ihnen helfen, die unverdaulichen Haare, die sie durch das Lecken ihres Fells oder mit der Nahrung aufnehmen, zu verklumpen und so leichter hervorzuwürgen. Die zweite Theorie hingegen vermutet, dass Katzen mit dem Gras wichtige Vitamine aufnehmen, insbesondere Folsäure. Dieses B-Vitamin spielt eine Rolle bei vielen Stoffwechselvorgängen und ist an der Bildung von Bausteinen der DNA beteiligt, aus der das Erbgut besteht. Übrigens fressen nicht nur die Hauskatzen Gras, auch Geparden hat man dabei schon beobachtet. Dass Katzen nur Gras fressen und keine anderen Pflanzen, ist vermutlich darin begründet, dass andere Pflanzen giftig sein können, während Gras meistens gut verträglich ist.