Dr. Peer M. Aries, Rheumatologe im Struenseehaus, Hamburg-Altona:

Seit dem 16. Jahrhundert wurde die Rosskastanie in den Kräuterbüchern wegen ihrer anzunehmenden heilenden Wirkung geführt. Wie sie vor Rheuma schützen soll, ist nicht bekannt. Während man sich eine anti-entzündliche Wirkung der Rinde oder der Samen theoretisch vorstellen könnte, ist vielleicht die Funktion der Kastanie als Handschmeichler in der Hosentasche praktisch möglich. Noch heute versucht man in der Ergotherapie, durch kreisende Fingerübungen die Entzündungsstoffe aus den Fingergelenken zu verdrängen und damit die typische Morgensteifigkeit der Hände zu verkürzen. Die dabei entstehende Wärme in der Hosentasche könnte zudem zu einer Linderung der Gelenkschmerzen geführt haben. Eine vergleichbare Erklärung für die Hasenpfote ist nicht bekannt, außer dass ihr früher "magische Kräfte" zugesprochen wurden.