Prof. Sascha Rohn, Institut für Lebensmittelchemie, Uni Hamburg:

Früher war Kochsalz (Natriumchlorid) weniger rein, es enthielt oft Spuren von anderen Salzen wie Magnesiumchlorid oder -sulfat. Diese ziehen Wasser stärker an als Kochsalz. Deshalb machten trockene Reiskörner im Streuer früher Sinn, weil sie den zusätzlichen Salzen Wasser entzogen, dieses banden und das Kochsalz so rieselfähig hielten. Zudem sorgten sie als mechanische Komponente dafür, dass keine Salzklumpen entstanden. Heute sind Reiskörner im Streuer nicht mehr nötig, weil Kochsalz viel feiner raffiniert, also von anderen Substanzen bereinigt wird. Teilweise werden auch künstliche Rieselhilfen zugesetzt. Meersalz kann allerdings Spuren anderer Salze enthalten, und wenn es zudem noch in größeren Kristallen vorliegt, neigt es eher dazu, Wasser anzuziehen und zu verklumpen als Kochsalz.