Marco Schneuer, Diplom-Biologe an der Universität Hamburg :

Ja, auch Eisbären wird kalt. Selbst das dicke Fell der weißen Riesen schützt nicht immer vor Kälte und Minusgraden. Zwar bilden die hohlen, luftgefüllten Pelzhaare eine beständig isolierende Decke; doch ist die bis zu zehn Zentimeter dicke Fettschicht der Tiere in "schlechten Zeiten" erst einmal verbraucht, kann auch ein Eisbär frieren. Dies macht sich gerade bei Baby-Eisbären bemerkbar. Sie haben noch keinen dicken Fellmantel und kaum Fettreserven. Zudem verlieren sie relativ schnell ihre Körperwärme, da ihre Oberfläche im Verhältnis zum Körpervolumen größer ist als bei erwachsenen Bären. Es gilt also das Prinzip: Je größer ein Tier, desto langsamer kühlt es aus. Damit die kleinen Bären den ersten Winter dennoch überstehen, ernähren sie sich von der äußerst fettreichen Muttermilch. Sie sorgt dafür, dass die Jungbären rasch an Körpermasse zulegen.