Prof. Stefan Krüger, Institut für das Entwerfen von Schiffen und Schiffs sicherheit, TU Hamburg-Harburg:

Die meisten Fähren mit zwei Propellern können das, weil sie oft seitwärts anlegen müssen und dabei meist nicht von Schleppern in Position gebracht werden. Die Methode heißt "crabbing", in Anlehnung an die Fortbewegung von Krabben. Sie funktioniert so: Die Schiffe verfügen vorne über sogenannte Bugstrahler, die quer zum Schiff montiert sind und einen seitlichen Schub erzeugen. Würden diese jedoch alleine arbeiten, würde sich das Schiff drehen. Deshalb werden beim Anlegen auch die Propeller am Heck eingeschaltet, wobei der eine Propeller Schub nach vorne erzeugt und der andere Schub nach hinten. Dies erzeugt auch eine Drehung, aber in die entgegengesetzte Richtung. Die Drehung durch die Propeller hebt also die Drehung durch die Strahler auf - das Schiff fährt seitwärts.

+++ Alle guten Fragen zum Nachlesen +++