Berlin. Die durch den Irak-Krieg bedingten Kosten dürften nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) auch Deutschland mit Milliardensummen belasten und die Haushaltsprobleme verschärfen. "Ich denke, Deutschland wird sich an der Finanzierung (des Wiederaufbaus nach dem Krieg) beteiligen müssen", sagte der DIW-Volkswirt Tilman Brück. Dabei gehe es nicht nur um Kosten des Wiederaufbaus im Irak, sondern auch um die Kosten der Friedenssicherung nach Ende des Krieges etwa durch UNO-Blauhelmsoldaten. Da Deutschland kaum finanzpolitische Spielräume habe, werde der zu erwartende Milliardenaufwand nur über eine höhere Neuverschuldung laufen können, was das deutsche Staatsdefizit endgültig über die europäische Defizit-Obergrenze von drei Prozent treiben werde. Darüber hinaus werde Deutschland als exportorientiertes Land wirtschaftlich die Folgen der Kriegskosten-Finanzierung der US-Regierung zu spüren bekommen. Dieses Problem dürfte die Fundamentaldaten für die US-Wirtschaft verschlechtern und könnte den Dollar langfristig belasten.