Paris. Der französische Staatspräsident Jacques Chirac hat in einem Brief an Papst Johannes Paul II. eine Lösung des Nahost-Konflikts als Notwendigkeit für einen dauerhaften Frieden nach dem Irak-Krieg angemahnt. Deshalb sollte eine "sorgfältig vorbereitete, internationale Konferenz" zum israelisch-palästinensischen Konflikt einberufen werden, erklärte der französische Staatschef in seinem Schreiben. Chirac würdigte den Einsatz des Vatikans gegen den Krieg. Der Heilige Stuhl habe sich bis zum letzten Moment für den Frieden eingesetzt. Der Wiederaufbau Iraks müsse dessen Einheit und Souveränität bewahren. Chirac mahnte, die internationale Staatengemeinschaft müsse ihre Einheit wiederfinden, und zwar auf der Basis "der fundamentalsten Werte des Humanismus, beginnend mit dem Respekt gegenüber dem anderen und der Toleranz". Der Krieg in Irak dürfe zudem nicht einen Widerstreit der Zivilisationen und der Religionen verstärken. Zuvor hatte Chirac eine UNO-Resolution abgelehnt, die den USA und Großbritannien die Verwaltung Iraks nach dem Krieg übertragen würde. Das würde die Militärinvasion in Irak nachträglich legitimieren.