Unser Leserbotschafter Ralf Nehmzow befasst sich jeden Donnerstag mit neuen Fällen

Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow ist Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, er vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Immer donnerstags lässt er in seiner Kolumne Leser mit jeweils drei Fällen zu Wort kommen, konfrontiert damit die betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen. Nicht alle Ärger-Fälle lassen sich lösen, manchmal gibt es nur Erklärungen.

Fall 1: Zeitarbeitsfirma zahlt nicht

Waldemar R., 53, Tonndorf, schreibt: "Ich war bei einer Zeitarbeitsfirma tätig, habe als Gabelstaplerfahrer gearbeitet. Es wurde mir gekündigt, aber ich habe noch kein Gehalt für die Monate März, April und Mai erhalten, rund 2900 Euro. Ich brauche das Geld dringend zum Leben. Trotz Gerichtsbeschluss zahlt die Firma nicht."

Ein Mitarbeiter der Firma sagt dazu: "Leider hatten wir saisonbedingte Ausfälle, wegen der Sommerzeit sind einige Kunden weggebrochen. Bis Ende August werden wir zahlen."

Fall 2: Notebook-Akku hielt nur ein Jahr

Tobias Joneit, 35, Software-Entwickler aus Farmsen-Berne: "Vor einiger Zeit habe ich mir ein Dell-Notebook gekauft, auch mit dem Wissen, dass Dell einen sehr guten Ruf hat. Vor einigen Monaten zeigten sich Mängel an der Tastatur sowie am Netzteil meines Notebooks. Beides wurde sehr schnell und unkompliziert ausgetauscht, der Service übertraf meine Erwartungen. Leider ist aber der Akku jetzt schon nach einem Jahr am Ende seiner Lebensdauer, unverständlich. Ich habe den Akku vorschriftsmäßig verwendet und nicht übermäßig stark genutzt. Ich möchte deshalb, dass der Akku kostenlos ausgetauscht wird."

Michael Rufer, Communication-Manager bei Dell Deutschland, sagt zu dem Fall: "Bei einem Akku handelt es sich um Verbrauchsmaterial, und die zeitliche Spanne bis zum Ende der Lebensdauer hängt von der jeweiligen Nutzung ab. Die beschriebene Erschöpfung des Akkus bewegt sich im Rahmen des normalen Alterungsprozesses und stellt insofern keinen Mangel dar, aus dem sich ein Anspruch auf kostenlosen Austausch im Rahmen der Gewährleistung ableiten ließe."

Ein Akku, der nach so kurzer Zeit ausfällt? Ungewöhnlich.

Fall 3: Fahrpläne hängen zu hoch

Rentnerin Magda Kowalski, 77, aus Alsterdorf schreibt: "Ich ärgere mich, dass an vielen Bushaltestellen die Fahrpläne zu hoch angebracht sind, etwa an der Hindenburgstraße. Das ist für kleine und sehbehinderte Menschen nicht sinnvoll. Ich bin 1,60 Meter groß und sehbehindert. Mein Vorschlag ist, alle Fahrpläne für die Buslinien, die während des Tages fahren, niedriger zu hängen, bisher wurde nicht reagiert." Maja Weihgold, Vize-Sprecherin der Hochbahn AG: "Die Informationskästen mit den Busfahrplänen der Bushaltestellen sind genormt, sodass die Anbringung auch ein Kompromiss für sehr große oder sehr kleine Fahrgäste darstellt. Die Infokästen schweben mit der Unterkante auf etwa 97 Zentimeter. Die Oberkante für Aushänge ist bei rund 174 Zentimeter. Im vorliegenden Fall hatte sich Frau Kowalski mehrfach an uns gewandt. Entgegen ihrer Darstellung haben wir sofort gehandelt und den Infokasten an ihrer Haltestelle Hindenburgstraße umbauen lassen und Sorge dafür getragen, dass alle Busfahrpläne an der Unterkante angebracht werden. Da uns bisher noch keinerlei weitere Beschwerden vorliegen, gehen wird davon aus, dass hier auch kein weiterer Handlungsbedarf besteht."

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.