Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow ist Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, er vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Immer donnerstags lässt er in seiner Kolumne Leser mit jeweils drei Fällen zu Wort kommen, konfrontiert damit die betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen. Nicht alle Ärger-Fälle lassen sich lösen, manchmal gibt es nur Erklärungen.

Fall 1: Ärger mit Kunstausstellung

Professor Hans Steinhart, 71, aus dem Grindelviertel schreibt: "Ich hatte für mich und eine Reisegruppe eine Führung durch eine Ausstellung im Bucerius-Kunst-Forum für einen Sonnabend gebucht und auch die Bestätigung dafür vom Museumsdienst Hamburg erhalten. Dann erhielt ich einen Anruf: Wegen einer internen Veranstaltung müsse der Termin gestrichen werden. Als Ersatztermin bot man mir einen Sonntag an. Zwei Tage vor diesem Termin erreichte mich eine E-Mail des Museumsdienstes Hamburg, dass auch dieser Termin ausfalle, wegen Krankheit. Unsere Gruppe solle privat die Ausstellung besuchen. Da sowohl am Sonnabend als auch am Sonntag eine lange Schlange vor der Kasse stand, war es nicht möglich, die Ausstellung ohne Voranmeldung zu besuchen. Ich musste das Programm für uns zweimal ändern. Die Teilnehmer aus Berlin, Münster, Köln und Frankfurt haben die Reise nach Hamburg vergebens angetreten, denn sie hatten die Reise insbesondere wegen der Ausstellung geplant."

Dazu Herbert Hötte, Leiter des Museumsdienstes Hamburg: "Wir bedauern sehr, dass der beabsichtigte Besuch der Ausstellung durch die Gruppe völlig schiefgelaufen ist. Der Museumsdienst vermittelt im Auftrag des Bucerius-Kunst-Forums Führungen in den Ausstellungen des Forums. Wir haben deshalb keinen Einfluss auf Raumbelegungen vom Bucerius-Kunst-Forum selbst oder die Auswahl des Vermittlungspersonal. Die Führung musste abgesagt werden, weil das Bucerius-Kunst-Forum die Ausstellung für diesen Zeitpunkt nach der Buchung gesperrt hatte. Es war dann ein besonderes Pech, dass sich die für den Ausweichtermin gebuchte Mitarbeiterin kurzfristig krankmeldete, Ersatz war leider nicht zu bekommen. Wir bieten dem Herrn an, dass er mit seiner Gruppe an einer Führung in einem Hamburger Museum oder in einer Ausstellung seiner Wahl kostenlos teilnehmen kann."

Inzwischen bekamen der Professor und seine Reisegruppe eine Führung durch eine andere Ausstellung. Gratis!

Fall 2: Unterstand für Haltestelle

Ursula T., 73, aus Marienthal schreibt: "Die Bushaltestelle Luetkensallee in Wandsbek, wo die Linie 261 fährt, braucht meiner Meinung nach dringend ein Unterstellhäuschen. Ich habe im Bezirk Wandsbek und bei der Hochbahn vorgesprochen, aber alles ohne Erfolg. Die Haltestelle ist direkt vor einem Lebensmittelgeschäft und stark besucht. Können Sie helfen?"

Maja Weihgold, stellvertretende Pressesprecherin der Hamburger Hochbahn: "Die Haltestelle Luetkensallee ist in der Tat mit 200 Fahrgästen am Tag gut frequentiert. Danke für den Hinweis. Wir haben die Haltestelle sofort in die Prioritätenliste für Fahrgastunterstände aufgenommen."

Fall 3: Streit um Prepaid-Guthaben

Rolf M., 69, aus Hamm hat Sorgen mit seiner Prepaidkarte von E-Plus. "Ich hatte die Telefonkarte termingerecht gekündigt. Leider habe ich das Restgutguthaben von rund 100 Euro nicht bekommen. Monatelang habe ich Faxe geschickt und versucht, das Geld zu erhalten, was mir zusteht, ohne Erfolg." Jörg Borm, Pressesprecher von E-Plus: "Wir bedauern, dass es unserem Kunden trotz mehrfacher Versuche nicht gelungen ist, die Auszahlung seines Prepaid-Guthabens zu veranlassen. Weil sich in der vom Kunden verwendeten Faxnummer ein Fehler eingeschlichen hatte, erhielten wir die erforderlichen Dokumente leider nicht. Natürlich erstatten wir nun das Guthaben."

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.