Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, hat ein Ohr dafür, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen.

Ärger um Telefonvertrag

Gärtner Thomas Möschter, 31, aus Poppenbüttel war beim Kunden. Er machte gerade Gartenarbeit, als sein Mobiltelefon klingelte. Am Apparat: ein Mitarbeiter der Firma United 4 Marketing UG. Thomas Möschter: "Er trat als Vermittler auf und sagte etwas von einem Vertrag, für mich ergab sich der Eindruck, es gehe um eine Verlängerung meines bestehenden Vertrages mit Vodafone, er hat mich regelrecht überrumpelt." Wenig später bekam er die Unterlagen zugeschickt.

"Beim Postboten musste ich meinen Ausweis vorlegen und etwas unterschreiben, ich dachte, es sei nur der Erhalt des Paketes. Aber ich hatte offenbar unwissentlich einen Vertrag unterschrieben, dabei lagen eine SIM-Karte und weitere Vertragsunterlagen. Wenig später wurde mir ein Handy geliefert. Ich fiel aus allen Wolken. Ich wollte nie einen neuen Vertrag abschließen. Innerhalb der gesetzlichen und vertraglichen Widerrufsfrist von zwei Wochen habe ich das Ganze widerrufen, und zwar zur Sicherheit per Einschreiben mit Rückschein. Statt einer Bestätigung der Kündigung kam nun ein Schreiben, in dem behauptet wurde, ein Auftrag für den neuen Handy-Vertrag mit Talkline sei von mir unterzeichnet worden. Seitdem bekomme ich Rechnungen und Mahnungen, insgesamt belaufen sich die Forderungen auf 580 Euro. Ich bin verzweifelt, kann kaum noch schlafen."

Nachfrage bei der Freenet AG, zu der auch die Marken Mobil Debitel bzw. Talkline gehören. Warum hat hier eine Firma namens United 4 Marketing UG für Talkline gehandelt? Sprecherin Annelena Kasztelan sagt: "Wir beauftragen auch externe Firmen, für uns tätig zu werden, hier muss es so gewesen sein. Natürlich teilen wir den Firmen unsere Richtlinien mit. Aber in diesem Fall ist ganz offensichtlich nicht danach gehandelt worden. Leider gibt es auch in Callcentern immer wieder mal schwarze Schafe. Das hier beschriebene Vorgehen entspricht natürlich nicht unserem Geschäftsgebaren."

Fazit: Die Forderungen von 580 Euro wurden fallen gelassen und das Inkassoverfahren wurde eingestellt.

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leser-Botschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.