Sängerin Jasmin Wagner (27) über ihre Mutter Marija (52):

Meine Mutter ist meine engste Vertraute, meine wichtigste Beraterin und irgendwie auch meine beste Freundin. Bis heute bespreche ich alles, was mir wichtig ist, mit ihr. Denn keiner hört mir so zu, keiner ist so ehrlich zu mir, und keinem kann ich so vertrauen. Bei ihr kann ich mir in jeder Situation sicher sein, sie versteht mich und wird alles tun, um mir zu helfen. Wir haben einfach die gleiche Wellenlänge.

Mit meinen Freundinnen würde ich nie so unbedarft umgehen können. Bei meiner Mutter denke ich einfach nicht nach, sondern bin ich selbst. Überall, wo ich auftrete, muss ich sonst erwachsen und vernünftig sein. Hier bin ich einfach wieder Kind. Fühle mich so sicher und aufgehoben. Sie freut sich mit mir, wenn es gut läuft, leidet aber wie ich, wenn es mir mal nicht so gut geht.

Das kroatische Gemüt meiner Mutter hat uns alle immer ganz eng zusammengehalten. Sie hat einen ungeheuer ausgeprägten Familiensinn. Und sie ist eben auch die perfekte Hausfrau. Deshalb passiert es nicht selten, dass ich sie anrufe und nach so ganz banalen Dingen frage, wie beispielsweise: Wie koche ich noch mal Reis?

Als ich nach der Schule ausgezogen bin, habe ich mich für kurze Zeit ein wenig von der Familie zurückgezogen, wollte nicht mehr diesen engen Kontakt. Wahrscheinlich habe ich einfach erst mal versucht, mich freizuschwimmen. Doch heute ist das wieder ganz anders. Heute genieße ich ihre Gegenwart und pflege unseren Kontakt ganz intensiv. Ich bewundere meine Mutter für all das, was sie geleistet hat. Sie hat mich und meinen Bruder großgezogen und uns zu geradlinigen und ehrlichen Menschen gemacht. Das ist sicherlich nicht immer leicht in der heutigen Gesellschaft. Und sie hat von Beginn meiner Karriere an eng mit mir zusammengearbeitet. Als eine Art persönliche Assistentin. Es macht mich stolz, wie sie sich immer engagiert hat und wie sie mir geholfen hat. Denn als junges Mädchen zu Beginn meiner Karriere hätte ich ohne sie sicherlich viele, viele Fehler gemacht in der Welt der Erwachsenen. Und davor hat sie mich immer bewahrt, mit dem Instinkt einer Mutter. Ich bin ihr sehr dankbar.