Neue Ausbildung: Stadtentwässerung braucht Fachleute zur Wartung.

"Wir haben die Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieser-vice in diesem Jahr zum ersten Mal ausgeschrieben", sagt Ulrich Horlacher, Ausbildungsmeister bei der Hamburger Stadtentwäs-serung. Das Unternehmen besetzt zum 1. August insgesamt vier Ausbildungsplätze - zwei davon sind noch frei.

Im Rohr- und Kanalservice kontrollieren sie die Abwässerkanäle auf öffentlichem Grund auf undichte Stellen, Ablagerungen oder Verunreinigungen. Dazu verwenden sie Spezialkameras. Im öffentlichen Kanalnetz unternehmen sie regelmäßige Inspektionsgänge und veranlassen die dann notwendigen Reparaturen. Im Schwerpunkt Industrieservice entleeren, reinigen und warten sie Pumpanlagen.

Bei bestimmten Arbeiten müssen alle diese Fachkräfte Schutzkleidung tragen und auch Atemschutzgeräte anlegen, denn es können Gefahren durch giftige Gase auftreten. Manchmal müssen Absturzsicherungen getragen werden. Zum Aufgabenbereich gehört es auch, Fahrzeuge zu führen, Hebezeuge und Transporteinrichtungen zu bedienen. In engen Kanalrohren können sie manchmal nur in gebückter Haltung arbeiten.

Für diesen körperlich anstrengenden Beruf, der meist im Freien ausgeübt wird, seien Teamfähigkeit und Veranwortungsbewusstsein besonders wichtig, so Horlacher. Bei der Stadtentwässerung werden die Fachkräfte vorwiegend eingesetzt, um Kanäle zu inspizieren, zu reinigen und baulich instandzuhalten. Voraussetzung für die drei Jahre dauernde Ausbildung ist ein guter Hauptschulabschluss sowie Interesse für Mathematik, Physik, Chemie und Biologie.

Vom ersten Tag der Ausbildung an lernen die jungen Menschen, mit Sicherheitsvorkehrungen umzugehen. Die Fachkräfte sind wegen der giftigen Gase mit einem Multi-Warngerät und einem Selbstrettungsgerät ausgerüstet. Außerdem gibt es eine Höhensicherung, die Fachkräfte müssen sich an einem Seil anketten. Und: "Es darf niemand allein herunter in die Kanäle. Oben steht immer ein Sicherheitsposten", sagt Ausbildungsleiter Horlacher.