Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser wird durch die Fachkräfte für Wasserversorgung sichergestellt. Sie arbeiten vorwiegend in kommunalen und industriellen Wasserwerken und Unternehmen zur Wasseraufbereitung, -speicherung und -verteilung, aber auch in Freigeländen und in Labors des öffentlichen Dienstes oder der Industrie.

Ein wichtiger Bereich ist die praktische Arbeit in dem Beruf. So verlegen die Fachkräfte Rohrleitungen, montieren oder demontieren Anlagen und führen Wartungs- und Reparaturarbeiten an Pumpen, Rohrleitungen und anderen Betriebseinrichtungen aus, bei denen jederzeit Störungen auftreten können. Zudem entnehmen sie Proben und prüfen die Wasserqualität. Auch Kundenberatung gehört zu den Aufgaben einer Fachkraft für Wasserversorgung.

Die umwelttechnischen Ausbildungsberufe - Fachkraft für Abwassertechnik, für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, für Rohr-, Kanal- und Industrieservice und für Wasserversorgung - haben in den Inhalten viele Überschneidungen. Während der Ausbildung werden daher über einen Zeitraum von 15 Monaten gemeinsame Kernqualifikationen vermittelt. "Ausgelernten Fachkräften stehen daher unterschiedliche Möglichkeiten offen", sagt Frank Stöcker, technischer Leiter der Gemeindewerke Stockelsdorf bei Lübeck. "Mit einer beruflichen Spezialisierung können sie auch für Wirtschaftsbetriebe als Arbeitnehmer interessant sein." Die Gemeindewerke zum Beispiel suchen noch zum 1. August einen Auszubildenden.

Wichtig für diesen technisch-gewerblichen Beruf sind gute Noten in Mathematik, Deutsch und in den Naturwissenschaften. "Die Bewerber müssen praktisch veranlagt sein", sagt Birgit Tillmann, Ausbildungsleiterin beim Oldenburgisch Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) in Brake bei Bremen. Darüber hinaus sei ein guter Realschulabschluss Voraussetzung. In diesem Jahr hat der Wasserverband das Auswahlverfahren abgeschlossen und drei Bewerber eingestellt. Die Ausschreibung fürs nächste Jahr beginnt im Sommer.

Birgit Tillmann sagt dazu: "Wir bieten auch Praktika an und bilden oft über den eigenen Bedarf hinaus aus." Die Aussicht auf Übernahme sei daher nicht immer gegeben. "Die jungen Menschen sollten flexibel sein, weil sie später möglicherweise an einem anderen Ort eingesetzt werden."