Ernährung: Entwicklung, Beratung, Marketing: Die Absolventen sind vielseitig einsetzbar.

Hellgrünes Licht taucht die Kabine in eine klinische Atmosphäre und gibt den sechs Müsliriegeln, die zum Test bereit liegen, eine fast einheitliche Farbe. "Das Auge soll nicht mitessen", erklärt Astrid Haller (23), während sie an einem der Riegel intensiv riecht, dann ein kleines Stück abbeißt. "Klebrig, aber aromatisch und im Geschmack voll", sagt die 23-jährige Studentin der Ökotrophologie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW).

Ernährungswissenschaft und -beratung sind die typischen Gebiete, mit denen Ökotrophologen in Verbindung gebracht werden. Dass sie tatsächlich Allrounder sind, nämlich ebenso kompetent in Betriebswirtschaft, Arbeits- und Sozialwissenschaft, Kommunikation und Naturwissenschaft sind, ist wenig bekannt. "Ökotrophologen sind in der freien Wirtschaft in der Produktentwicklung und den Verkostungsabteilungen sehr gefragt", sagt HAW-Professorin Mechthild Busch-Stockfisch dem einzigen Fachbereich in Hamburg, an dem der Studiengang Ökotrophologie angeboten wird. Außerdem arbeiten sie in Krankenhäusern, Kantinen und Versorgungsbetrieben, in der Marktforschung, in der Reinigungs-, Pflegemittel- und Nahrungsmittelindustrie, im Marketing, im Personalmanagement oder als Fachjournalisten.

Angst vor unzureichenden Kenntnissen müssen Studienanfänger nicht haben. "Wir vermitteln zunächst Grundlagenwissen", betont Professorin Busch-Stockfisch. Die Spezialisierung beginnt im Hauptstudium. Das Studium ist sehr praxisorientiert. Ein Betriebspraktikum von 20 Wochen ist ein Muss, eine berufsbezogene Praxis von 13 Wochen ist Studiumsvoraussetzung. Sabine Haubrich (28), Studentin im vierten Semester, erzählt: "Mich reizt der redaktionelle Bereich." Ihr nächstes Praktikum absolviert sie bei Gruner + Jahr.

Astrid Haller möchte sich auf die Verkostung spezialisieren, ihre Planung, die Marktforschung und die Präsentation der Produkte. Ihr nächstes Praktikum macht Astrid Haller bei Unilever Bestfoods.