Hygiene und Sauberkeit sind das A und O im Beruf.

Honig liegt Familie Jaeckel im Blut. Bereits der Großvater der 19-jährigen Babette war Imker. Inzwischen steuert die Enkelin bei Langnese Honig in Bargteheide die Anlagen zur Abfüllung - sie absolviert dort im zweiten Jahr eine Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik.

"Das Berufsfeld zählt zu den fortschrittlichsten", sagt Horst Oeltjenbruns, Ausbilder bei Langnese Honig. Egal, ob in der Erfrischungsgetränke-, Feinkost- oder Nährmittelindustrie: In der Ausbildung gehe es darum, Lebensmittel herzustellen, meist maschinell. Viele Anlagen arbeiteten computergesteuert, und die technischen Anforderungen seien in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. "Qualifizierte Mitarbeiter sind deshalb sehr gefragt", so der Industriemeister.

Im vergangenen Jahr waren 36 angehende Fachkräfte für Lebensmitteltechnik in Hamburger Unternehmen beschäftigt. In anderen Berufen gibt es zwar erheblich mehr Ausbildungsplätze. "Aber die Chance, eine Lehrstelle zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik zu bekommen, ist relativ groß", sagt Holger Otto, Experte für Berufsbildung bei der Handelskammer Hamburg. Oft fragten die Unternehmen sogar an, ob die Kammer ihnen Azubis vermitteln könne.

Bei der Nord-Ostsee-Getränkeproduktion werden 0,5 Liter-Flaschen mit Fanta, Sprite und Coca-Cola abgefüllt. In der Ausmischanlage entstehen aus Zucker, Wasser und den geheimen Konzentraten die berühmten Softgetränke. Die Flaschen werden anschließend etikettiert und palettiert. "Die Azubis bedienen bei uns alle Maschinen", erklärt Ausbilder Volker Rohn. In der Werkstatt lernen sie die Grundlagen der Mechanik kennen, außerdem die Produktionsplanung und Lagertechniken. Im Labor wird ihnen gezeigt, wie man die Qualität der Rohstoffe und fertigen Produkte kontrolliert. Aber die Lehrlinge müssen in den Produktionshallen auch mit anpacken: "Wir brauchen Menschen, die bereit sind, auch mal einen Schlauch in die Hand zu nehmen", resümiert Rohn.

Die Ärmel hochzukrempeln, ist für Babette Jaeckel kein Problem: "Im Büro würde ich mich langweilen, hier hingegen ist immer etwas los", sagt die Auszubildende, während sie darauf achtet, dass der Honig an Maschine 7 sauber in die Becher läuft. Im Bargteheider Werk werden 20 Honigsorten abgefüllt, von denen jede einen eigenen Prozess durchläuft. Für zwei Wochen wird Babette Jaeckel außerdem noch ein weiteres Unternehmen besuchen, um die Herstellung anderer Produkte kennen zu lernen - das ist in Hamburg und Schleswig-Holstein bei der Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik so vorgeschrieben.

"Die Ausgelernten sind nicht nur für jede Maschine einsetzbar", sagt Horst Oeltjenbruns. Sondern sie könnten nach einer kurzen Zeit auch in anderen Betrieben Fischgerichte oder Suppen herstellen, denn die grundlegenden Arbeitsschritte seien bei der Produktion ähnlich. Die Perspektiven sind gut, nach der Ausbildung stehen reichlich Möglichkeiten zur weiteren Qualifikation offen - entweder zum Meister oder ein Studium.

Babette Jaeckel schmiedet bereits Pläne für die Zukunft: Sie möchte nach der Ausbildung Lebensmitteltechnik studieren.